Holz-Industrie. 1055 u. der Firma „ Vereinigte Rheinische Fassfabriken“, G. m. b. H., in Andernach betriebenen Fassfabriken sowie Erwerb u. Betrieb anderer Fassfabriken u. der Betrieb aller mit der Holzfabrikation in Verbindung stehenden Geschäfte. 1909 wurde in Cassel eine neue Fabrik- anlage bezogen. Infolge des wirtschaftl. Niederganges ist auch die Fassindustrie betroffen worden, sodass sich für 1907/08 nach M. 50 730 Abschreib. ein Verlust von M. 164 199 ergab. Die Verhältnisse verschlimmerten sich 1908/09 durch die ungünstige Lage der Brauindustrie und das Sinken der Holzpreise, sodass sich die Unterbilanz auf M. 949 679 erhöhte. Zur Beseitigung derselben sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die G.-V. v. 19./12. 1909 die Herabsetzung des A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien 5:2 (Frist 5./2. 1910). Zur Schaffung neuer Mittel wurde dann beschlossen; Die- jenigen zus. legten Aktien, auf welche eine Zuzahlung von M. 250 für die Aktie geleistet wird, werden Vorz.-Aktien Lit A. Dieselben werden vor den St.-A. dadurch bevorzugt, dass sie von dem jährl. Reingewinn 5 % vorweg erhalten mit Nachzahl.-Anspruch und dass bei der Verteilung des Geschäftsvermögens ihr Nennwert vorweg ausbezahlt wird. Alsdann erst wird der Nennwert der St.-A. ausbezahlt, während der Rest der Liquidationsmasse nach dem Verhältnis der Aktienbeträge verteilt wird. Dieselbe G.-V. hat ferner beschlossen: Das A.-K. wird erhöht durch Ausgabe von M. 200 000 in Vorz.-Aktien Lit B à M. 2000. Diese Vorz.-Aktien Lit. B werden vor den Vorz.-Aktien Lit. A sowie den St.-A. dadurch bevorzugt, dass sie von dem jährl. Reingewinn 6 % mit Nachzahlungs-Anspruch vorweg er- halten und dass bei der Verteilung des Geschäftsvermögens ihr Nennwert vorweg ausbezahlt wird. Alsdann erst wird der Nennwert der Vorz.-Aktien A u. dann der Nennwert der St.-A. ausgezahlt, während der Rest der Liquidationsmasse nach dem Verhältnis der Aktien- beträge verteilt wird. Diese Vorz.-Aktien Lit. B nehmen vom 1./6. 1910 ab an der Div. teil. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500. Tilg. ab 1./1. 1913. Sicherheit: Der gesamte Grundbesitz der Ges. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 1909: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Wegen neuer Gewinn-Verteilung siehe bei Kap. Bilanz am 31. Mai 1909: Aktiva: Grundstücke 1 624 916, Gebäude 331 338, Masch. 241 759, Gleis u. Wagen 22 680, elektr. Beleucht.- u. Kraftanlage 12 960, Gas, Dampf u. Wasserleit. 4293, Werkzeug 10 468, Mobil. u. Utensil. 19 215, Pferde u. Wagen 2800, Effekten 319 486, Kassa 14 641, Wechsel 23 614, Debit. 1 151 443, Neubau-Kto 398 504, vorausbez. Versich. 8243, Waren 1 896 889, Avale 28 726, Verlust 949 679. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 2 000 000, do. Zs.-Kto 37 635, Akzepte 29 258, Kredit. 1 966 041, Avale 28 726. Sa. M. 7 061 661. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 164 199, Fabrikat.-Unk. 591 312, Handl.-Unk. 255 189, Zs. 157 510, Dubiose 2390, Abschreib. 50 494. – Kredit: Waren-Kto 271 417, Verlust 949 679. Sa. M. 1 221 096. Dividenden 1907/08–1908/09: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Jakob Hecht, Ernst Bodenheim, Rob. Willms, Cassel; Max Liewen, Grune- wald b. Berlin. Prokuristen: C. E. Conradi, A. Howind, Cassel; A. Heymann, Berlin. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Komm.-R. Gustav Plaut, Bankier Carl L. Pfeiffer, Cassel; Bank-Dir. Moritz Lipp, Elberfeld; Bernh. Bardenheuer, Kalk (Cöln); Fritz Kyllmann, Berlin. Waldindustrie, Akt.-Ges. in Liqu. in Dresden-A., Gegründet: 3./9. 1898. Gründer siehe Jahrg. 1898/99. Die Ges. bezweckte Erwerbung, Ausbeutung u. Verwertung von Waldungen u. behufs dessen Errichtung, Erpachtung und Betrieb aller hierfür geeigneten industr. Anlagen. Die Ges. hatte umfangreiche Fichten- waldungen in der Bukowina u. Galizien ca. 3230 ha mit ca. 750 000 Festmeter Rundholz er- worben u. ein grösseres Sägewerk bei Iswor errichtet. Auf die Waldungen mussten wegen Minderwerts 1901 ca. M. 264 000, ferner auf Debit. M. 129 849, sonst. Abschreib. M. 130 866 ab- geschrieben werden. Es ist der Ges. nicht gelungen mit Gewinn zu arbeiten; zum grossen Teil hat dies an der Leitung des Sägebetriebes gelegen, welche dadurch in andere Hände übergegangen ist, dass eine Budapester Firma den grössten Teil des A.-K. käuflich erworben und damit gleichzeitig die Leitung und Beaufsichtigung der Säge übernommen hat. Das in der Bilanz 1905/06 gebildete Rundholz-Rückstell.-Kto von M. 258 533 wurde zu Abschreib. von M. 136 415 auf Rundholz-Kto und von M. 122 118 auf Waren-Kto benützt. Nach M. 107 955 Abschreib. wies die Bilanz per 30./9. 1907 einen neuen Verlust von M. 234 709 aus; die G.-V. v. 10./6. 1908 beschloss die Liquidation der Ges. Neuer Verlust per 30./9. 1907 M. 234 709, der sich bis 18./7, 1909 auf M. 599 482 erhöhte. Kapital: M. 600 000 in 600 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr M. 1 200 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 30./9. 1901 u. 28./4. 1902 um M. 600 000 durch Zus. jegung der Aktien 2: 1. Das A.-K. ist verloren. Die Firma wurde am 27./8. 1909 gelöscht. Liquidationseröffnungsbilanz am 18. Juli 1908: Aktiva: Kassa 486, Kaut. 510, Debit. 200 821, Waldkto Iswor 200 000, Vorauslagen 11 691, Immobil. 1, Waren 99 926, Verlust 367 464. – Passiva: A.-K. 600 000, Kredit. 280 901. Sa. M. 880 901. Bilanz am 18. Juli 1909: Aktiva: Kassa 8, Kaut. 510, Verlust 599 482. Sa. M. 600 000. – Passiva: M. 600 000.