Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zucker-Raffinerie Brunonia in Braunschweig. Gegründet: 1873. Die Ges. erwarb die Zuckerfabrik der Firma Ed. Seeliger in Braun- schweig. Statutänd. 28./12. 1899 u. 28./12. 1907. Die Neubauten bezw. Zugänge I Gebäude- und Masch.-Kti bis ult. Sept. 1909 erforderten zus. M. 285 452 bei M. 545 139 Abechreie Zweck: Fabrikation von Würfel-, Brod- u. gemahlenem Zucker aus jährl. ca. 100 000 bis 120 000 Ctr. Rohzucker. Die ungünstigen Verhältnisse auf dem Zucker markt bezw. in der Raffinations-Industrie liessen die Ges. 1904/05 mit M. 100 739 Verlust abschliessen, der aus den Res. Deckung fand. Der neue Verlust aus 1905/06 von M. 63 835 erhöhte sich 1906/07 auf M. 117 693, 1907 08 auf M. 164 050 und 1908/09 auf M. 212 304 wurde vorgetragen. Die Ges. hofft in Zukunft durch Verarbeitung eines grösseren Quantums Zucker günstige Resultate zu erzielen. Kapital: M. 600 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à Thlr. 200 = M. 600. Das A.-K. kann um weitere M. 900 000 erhöht werden; neu auszugebende Aktien sollen über M. 1200 lauten. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.) resp. wenn erfüllt, zum Ern.-F. u. Spec.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 0 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 600 pro Mitgl.), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Grundstück 75 120, Gebäude 105 752, Masch Apparate u. Utensil. 101 829, Mobil. 1, Zucker 86 584, Zuckerverpackung 8850, Betriebsmaferial. 77 Knochenkohle 5815, Brennmaterial. 4410, Reparat.-Material. 6277, Kassa 531, Wechsel 55 781, Effekten 5000, Bankguth. 264 007, Debit. 82 220, Versich. 3517, Verlust 212 304. – Passiva: A.-K. 600 000, Delkr.-Kto 5223, Beamten-Unterst.-F. 10 494, Hauptsteueramt 386 022, Kredit. 17 041. Sa. M. 1 018 781. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 164 050, Betriebs- u. Geschäfts-Unk. 276 733, Abschreib. 7517. – Kredit: Zucker 235 834, verfallene Div. 162, Verlust 212 304. Sa. M. 448 301. Kurs Ende 1887–1909: 110, 90, 110, 17.25, 101, 92, 100, –, –, 89, –, 77, 99.50, 116 50, 101, 90, 90, –, 635 58, 45, 30 %. 190 Hannover u. Braunschweig. Dividenden 1891/92–1908 09: 0, 10 0 0, 4¼, 4 2,12½ 9, 10, 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Bkfbz; Th. Pantzer, A. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Komm.-Rat Herm. Wolpers, Hannover; Stellv. Bank-Dir. L. Schiff, Braunschweig; Bankier Gust. Dammann, Bankier Max Dammann, Hannover. Zahlstellen: Eigene Kasse; Braunschweig: Braunschweig. Privatbank A.-G.; Hannover: Gebr. Dammann. Trachenberger Zuckersiederei in Breslau mit zwei Fabriken in Trachenberg und einer Filiale in Michelsdorf. Gegründet: 24./3. 1885. Letzte Statutänd. /10. 1899. Zweck: Betrieb der Rübenzucker- Fabrikation. Die Ges. die 1883 zum Peil neu errichtete Zuckerfabrik in Trachenberg mit einem Areal von 5 ha 72 a für M. 460 000 und M. 15 535 Unkosten, ferner 1888 die N ach- barfabrik von Schy Schlesinger mit den dazu gehörigen Ländereien von 4 ha 88 a für M. 530 000, 1889 die Zuckerfabrik Michelsdorf bei Rogau mit ca. 2 ha Areal für M. 217 000, 1897 0,49 ha u. 1903 7,72 ha Ländereien bei Michelsdorf. Die Fabriken verarbeiten ausschl. Kaufrüben. Verarbeitet 1901/1902–1908/1909: 1 435 500, 1 296 600, 1 326 100, 767 960, 1 325 250, 1 269 520, 1 440 070, 1 305 020 Ztr. Rüben; produziert 175 531, 191 242, 31 31, 118 807, 191 675, 201 200, 227 800, 219 520 Ztr. Zucker aller Produkte. In Fabrik Trachenberg II kam 1905 die Fabrikation von Jams, Marmeladen u. Konserven zur Einführung. Infolge der niedrigen Zuckerpreise ergab sich für 1905/06 ein Betriebsverlust von M. 39 034, wozu noch M. 80 965 Abschreib. kamen, somit ein Gesamtverlust von M. 120 000, gedeckt aus R.-F. I u. II. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1888 um M. 600 000 und 1889 um M. 300 000, begeben zu 130 %, auf jetzigen Stand. Hypotheken: M. 300 000 in eigenem Besitz. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. sodann bis 4 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. Angestellte, Rest zur Verf. der G.-V. Der Spez.-R.-F. kann nach Beschl. des A.-R. werden entweder zur Deckung von Jahresverlusten oder zur Bestreitung von Baukosten und Neuanschaffungen, oder zur Er gänzung der Div. auf 5 %. Eine Verwend. zu anderen Zwecken bedarf der Genehm. der G. V. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundstücke 98 000, Hypoth. 300 000, Gebäude 380 000, Masch. u. Utensil. 614 200, elektr. Beleucht.-Anlage 5000, Bahngeleis 18 000, Rieselwiesen 5000, Mühlengrundstück 9000, Schnitzeltrocknungsanlage 18 000, Gespanne 2000, Wegebau 2, W agehäuser 800, Kassa 1553, Effekten 5510, Versich. 3232, Material. 27 918, 4478, Zucker 24 528, Melasse 11 327, Rückstände 877, Konssen 28 109, Bankguth. 2 952, Kaut. 100 810, Debit. 156 706. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 300 000, R.-F. 1 160 000 „ do. II 130 000 (Rückl. 30 000), Kaut. 22 500, Delkr.-Kto 3442, Avalkredite 100 700, Kredit. 60 583, Div. 150 000, do, alte 1290, Tant. 36 646, Remun. 11 000, Vortrag 11 842. Sa. M. 2 478 005.