1262 Fischerei und Fischwaren-Industrie. — sie auf dem Gebiete des Fischtransports hat oder haben wird, für die Zeit eines Patentes oder Musterschutzes, mindestens aber auf die Dauer von 10 Jahren. Dir. Steinthal erhielt für seine Illation M. 70 000 Aktien. H. Fritsche, Inhaber der Firma Wilh. Kaumann Nachf. brachte das von ihm betriebene Handelsgeschäft nach dem Stande vom 1./8. 1906 in die Akt.-Ges. ohne die Aussenstände und Passiva ein. Als Gegenwert erhielt H. Fritsche M. 300 000 Aktien, davon wurden für Materialien, Utensilien, Fischtransportmittel, Wagen, Kähne, Dampfer, Eiskeller, Pferde und Geschirre M. 125 000 Aktien gewährt, für die Pachtverträge und das Firmenrecht M. 175 000. Die Pachtverträge über ein umfangreiches Fischereigebiet laufen bis 1911 resp. 1916. Die in die Ges. seinerzeit eingebrachten Patente (s. oben) haben bei den weiteren Fischtransport-Versuchen u. Wagenerprobungen sich nicht als brauchbar erwiesen; das Jahr 1908/09 soll daher ungünstig abgeschlossen haben. Die Siemens & Halske A.-G. hat inzwischen die Patente etc. zurück erhalten u. ihrerseits die ihr seinerzeit überlassenen M. 70 000 Aktien zurückgeliefert. Auf den 27./9. 1909 war auf Antrag des Ing. Dr. J. Fischer in Charlottenburg bei Siemens & Halske A.-G. eine a. o. G.-V. einberufen zwecks Beschlussfassung über die Erhebung von Ansprüchen aus dem Gründungs- hergang. Doch zog genannter seinen Antrag zurück, nachdem er eine Erklärung dahin ab- gegeben hatte, dass seine gegen den Gründungsvorgang erhobenen Vorwürfe auf unrichtigen Tnformationen beruhten u. sich nach erneuter eingehender Prüfung als unbegründet heraus- gestellt haben. Insbesondere habe er die Überzeugung gewonnen, dass die von der Ges. Kaumann u. der Fischhandlung Fritsche ausgewiesenen Gewinne in einwandfreier u. korrekter Weise erzielt worden seien. Zweck: Transport lebender Fische und Handel mit Fischen sowie Betrieb verwandter Gewerbe. Das erste Geschäftsjahr wird von der Verwaltung als ein Versuchsjahr bezeichnet, zum mindesten soweit es die neuen Transportmittel betrifft. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Von dem A.-K. übernahm Dir. Leopold Steinthal M. 680 000. H. Fritsche, M. 300 000, Dr. G. Erlwein M. 10 000, Eugen Schiff M. 5000 und Friedr. Fischer M. 5000 Aktien. Eingezahlt am 30./6. 1908 zus. M. 625 000, indem M. 500 000 voll u. M. 500 000 mit 25 % eingezahlt sind; restliche 75 % zum 10./7. 1910 einzu- berufen. Das A.-K. soll 1910 von M. 1 000 000 auf M. 1 500 000 erhöht werden; G.-V. am 19./2. 1910. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Fischbestand 17 294, Kassa 11 852, Wechsel 1046, Dampfer, Wagen, Kähne, Fischtransportmittel, Pferde, Geschirr-Utensil. 206 210, Eiskeller in Mecklenburg 1000, Fischtransport (Patent) 70 000, Firma-Erwerbung 175 000, Debit. 241 758. – Passiva: A.-K. 625 000, R.-F. 1000, Kredit. 93 861, Studien-F. 3000, Gewinn 1301. Sa. M. 724 162. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 16 880, Pacht u. Frachten 58 743, Handl.- Unk. 92 531, Debit.-Ausfall 459, Zs. 1216, Gewinn 1301. – Kredit: Vortrag 2710, Brutto- gewinn 168 421. Sa. M. 171 132. Dividenden 1906/07–1908/09: 0, 0, 0 %. Direktion: Herm. Fritsche. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Leopold Steinthal, Stullv. Dr. Georg Erlwein, Eugen Schiff, Dr. Ewald Engels. Ö Ö Ö 0 Braker Heringsfischerei, A.-G. in Brake (Oldenburg) Gegründet: 1./3. 1904; eingetr. 10./5. 1904. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Statutänd. 19907 Zweck: Betrieb des Seefischfanges, insbesondere des Heringsfanges, mit eigenen oder ge- mieteten Fahrzeugen, jede Art der Zubereitung und Verwertung des Fanges. 10 Logger wurden zunächst ausgerüstet, später noch 14 beschafft. Die Reichsregierung gewährte der Ges. M. 64 000 Zuschuss für die Netz-Res. u. den Logger-Bau-F. I 1905/06 u. 1906/07 wurde ein weiterer Zuschuss von je M. 48 000 u. 1907/08 ein solcher von M. 37 000 u. 1908/09 M. 24 000 gewährt. Resultat 1906/07–1908/09: 20 354, 20 973, 25 292 Tonnen im Werte von M. 662 288, 494 774, 630 090. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1907 um M. 400 000 in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, angeboten den alten Aktionären 3: 2 vom 27./7.–20./8. 1907 zu 103 %. Anleihe: M. 300 000 in 4 % Oblig., aufgenommen 1906 zur Vergrösserung des Schiffs- parks u. Ausdehnung des Betriebes. M. 30 000 zinsfreies Darlehen der Reichsregierung. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: 18 Logger 785 500, Schleppdampfer „Robert“ 17 500, Fanggeräte 410 000, Böttcherei 144 036, Salzlager 11 407, Ausrüstung 26 639, Gagen 11 848, Mobil. 200, Immobil. 103 000, Betriebsinventar 12 000, Effekten 4438, Assekuranz 1883, Fang- geräteinstandhalt. 3240, Kassa 2639, Debit. 3137, Verlust 129 349. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Unterst.-F. 637, Netz-R.-F. 26 479, Anleihe 300 000, Deutsches Reich 30 000, unerhob. Div. 560, Kredit. 309 142. Sa. M. 1 666 819. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 14 459, Böttcherei 100 748, Fanggeräte 46 030, Fanggeräteinstandhalt. 46 553, Salzlager 13 377, Betriebs-Unk. 49 216, Arb.-Wohlf. 10 072, Zs. 31 722, Gagen 178 695, Ausrüstung 71 934, Loggerbetrieb 57 455, Steuern 605, Assekuranz 25 870, Abschreib. 109 509. – Kredit: Waren 630 090, alte Material. 1804, Reichszuschuss 24 000, Netz-R.-F. 25 000, Verlust 75 356. Sa. M. 756 250.