2 10 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Stadtgemeinde Graz gegenüber zum Ausbau drei weiterer Linien zu dem bereits bestehenden Netz. Der Vertrag läuft bis 15. April 1938, so dass erst nach Ablauf dieses Termins von 51 Jahren der gesamte Bahnkörper (Schienen und Schwellen) unentgeltlich in das Eigen- tum der Stadt übergeht. Nunmehr wurde unterm 25. Juli 1887 das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Kapital: fl. 840 000 6. W. in 4200 Aktien à fl. 200 6. W. nach Erhöhung um fl. 140 000 im Jahre 1896. Das gesamte Aktienkapital wird in 50 Jahren von 1888 ab durch Auslosung zum Nennwert oder durch Ankauf getilgt. Gegen verloste Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche gleichen Anspruch mit den Aktien auf die zur Auszahlung gelangende Superdividende, sowie nach Auflösung d. Ges. auf den nach Tilgung sämtl. Aktien ver- bleibenden Überschuss haben. Aufgelegt in Frankfurt a. M. am 16. Aug. 1887 zum Kurse von 98½ %. 1 fl. = 2 M. gerechnet. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: im I. Semester. Gewinn-Verteilung: Zunächst wird das Erfordernis für die Tilgung des Aktienkapitals bestritten, alsdann 4 % Dividende. Vom Rest 5 % zur Reserve bis zu 20 % des A.-K., 10 % an Ver- waltungsrat, vertragsmässige Tantiemen und Gratifikationen eventl. Dotierung der Personal- Krankenkasse, Überrest als Superdividende auf Aktien und Genussscheine gleichmässig. Dividenden 1890–96: 6, 6, 6, 6, 6½, 8, 8 %. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Gebr. Sulzbach, Bass & Herz. Kurs Ende 1890–96: 96, 93.20, 92.40, 95, 114.50, 147.50, 158.10 %, notiert in Frankfurt a. M. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Bahnanlagen fl. 630 296.52, Realitäten fl. 104 237.56, Wagen- park fl. 51 616, Pferde fl. 48 164.68, Inventar fl. 14 129.64, Materialien fl. 13 400.53. Kautionen fl. 14 487.35, Kassa fl. 515.47, Steiermärkische Escompte: Bank. Kontokorrent-Giro fl. 93 439.72, für Bau neuer Linien, Anlagen etc. fl. 51 495.89, Debitoren fl. 2 131.80. Sa. 1 023 915.16. Passiva: Aktienkapital fl. 820 000, Amortisation von 97 verloste Aktien fl. 19 400, Hypo- theken fl. 13 886.35, Reserven fl. 81 994.62, Kreditoren fl. 4 267.04, nicht eingelöste Coupons fl. 160, Gewinn- u. Verlust-Kto. fl. 83 607.15. Sa. fl. 1 023 915.16. Gewinn 1896: Betriebsüberschuss fl. 79 109, Zinsen fl. 3 680.71. Total: fl. 82 789,71. Ab: Bankprovisions-Spesen fl. 289.72. Reingewinn 1896: fl. 82 499.99. Kölnische Strassenbahn-Gesellschaft (Societée anonyme des Tramways de Cologne) mit Sitz in Brüssel, Domicil in Köln. Gegründet: 1882. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Köln und den Vor- und Nachbarorten. Die Gesellschaft bildete sich am 3. Juni 1892 aus der bereits bestehenden Kommanditgesellschaft E. Hardt & Cie. und der Firma F. de la Hault, deren gesamtes Aktiv- vermögen sie übernahm. Nach Ablauf der Konzession, welche 1886 bis zum Jahre 1916 ver- längert wurde, fällt Bahnkörper und festes Material gratis an die Stadt; auch hat die Gesellschaft jährlich M. 11 200 an die Stadt zu zahlen und daneben den entsprechenden Gewinnanteil von 15 % unter Abzug vorstehender Summe. Kapital: frs. 4 000 000 in 40 000 Aktien à frs. 100. Die Aktien werden binnen 30 Jahren zu pari amortisiert; sie werden dadurch Genussanteilscheine und behalten den Couponbogen der zweiten Dividende. In allen Fällen einer Erhöhung des Kapitals haben die Inhaber der Aktien ein Vorrecht auf die Hälfte, die Inhaber der Gründeranteile ein Vorrecht auf die andere Hälfte der neuen Aktien. Anleihe: 4 % Anleihe von frs. 2 000 000 in Stücken à frs. 500, wovon 1886 frs. 1 250 000 u. 1890 frs. 750 000 emittiert wurden. In Umlauf Ende 1896 frs. 1 587 500. Zinsen: 2. Jan. resp. 1. Juli. Tilgung: Innerhalb 30 bezw. 26 Jahren nach Plan, verstärkte Tilgung oder Total- kündigung von 1892 ab zulässig. Eingeführt in Frankfurt a. M. 29. Juli 1886 zu 100.30 %. Kurs Ende 1890–96; 101, 98.50, 101, 100.05, 102.50, 103.70, 102 %, notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., do. jeder Gründeranteil; Grenze der überhaupt vor- handenen bezw. % der an der Abstimmung teilnehmenden St. in einer Hand. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, alsdann vorweg frs. 10 000 zu pari Amortisierung der Aktien, hierauf bis 5 % erste Divid. für amort. u. nicht amort. Aktien. Die auf die amort. Aktien entfallende erste Divid, wird ebenfalls z. Amortisation der Aktien verwendet, von der verbleibenden Summe erhält jedes Verwaltungsratsmitglied 1 %, entsprechende Tantieme an die Kommissare und etwaige Tantieme an den Direktor, vom Rest 50 % an amort. u. nicht amort. Aktien, 50 % an Gründeranteile. Dividenden 1890–96: 5½, 5, 5, 6, 7, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Kurs der Aktien Ende 1890–96: 124, 99, 113, 133½, 169½½, 192, 202½ %, notiert in Frankfurt a. M. Direktion: Ingenieur H. Géron. Kommissarien: Adh. de la Hault, E. Gilbert, F. Wosher. Verwaltungsrat: Dr. Albert Ahn, Robert Esser, F. Philippson. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Gebr. Sulzbach, F. M. Philippson; Köln: A. Schaaffhausenscher Bankverein, Sal. Oppenheim jr. & Co., Leopold Seligmann.