Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 1775 Bahngebiet: Linien des Lit. A-Unternehmens: Hauptbahn: Prag-Priesen 115,362 km, Prag- Hostiwitz 19,518 km, Kladno-Kralup 25,092 km, Duby-Altkladno 2,537 km, Luzna-Lischan- Rakonitz 9, 186 km, insgesamt 171,695 km, hierzu Lokalbahn Krupa-Kolleschowitz 12,017 km, 12 Kohlen- u. 14 sonstige Industrialbahnen 18,010 km zusammen Haupt- und Neben- linien Lit. A 201,722 km; Linien des Lit. B-Unternehmens: Hauptbahn: Priesen-Komotau- Eger 121,542 km, Priesen-Kaaden-Brunnersdorf 10,771 km, Komotau-Reitzenhain 37, 265 km, Krima-Neudorf-Weipert 34,807 km, Falkenau-Klingenthal 27,981 km, Tirschnitz-Franzens- bad 4,122 km, insgesamt 236, 488 km, hierzu 22 Kohlen- u. 6 sonstige Industrialbahnen 24, 806 km, zusammen Haupt- u. Nebenlinien Lit. B 261,294 km. Koncessionen: 80 Jahre vom Datum der Koncessionserteilung bei der Koncession vom 11. Januar 1867, 90 Jahre vom Tage der Betriebseröffnung bei der Koncession vom 1. Juli 1868. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt vom Jahre 1898 ab die Bahn anzukaufen; er muss für die Aktie mindestens eine für die Dauer der Koncession zu gewährende Rente von 5 % und die nötige Tilgungsquote geben. Kapital: fl. 11 340 000 in Aktien Lit. A à fl. C. M. 500 = öfl. 525, wovon Ende 1897 getilgt sind fl. 345 975; fl. 17 300 000 Aktien Lit. B à fl. 200. Die Besitzer der Aktien Lit. A haben Anspruch auf die Erträgnisse des Bahnnetzes Lit. A, die Besitzer der Aktien Lit. B auf die Erträgnisse des Bahnnetzes Lit. B. Die Erträgnisse aus den Steinkohlen- werken Buschtehrad-Rapitz gehören den Aktionären Lit. A u. Lit. B zu gleichen Teilen. Ubersteigt jedoch nach einem Betriebsjahre der als Superdividende zu verteilende Rest des Reingewinns einer Unternehmung 5 % ihres Aktienkapitals, so ist der diese 5 % über- steigende Mehrbetrag in zwei Hälften zu teilen und die eine Hälfte an die Aktionäre und Genussscheininhaber der Lit. A und die andere Hälfte an die Aktionäre und Genussscheininhaber der Lit. B Unternehmung unter angemessener Abrundung zu ver- teilen. Die Tilgung der Aktien erfolgt innerhalb der Dauer der Koncession nach einem Tilgungsplan; gegen die verlosten Aktien, die zum Pariwerte eingelöst werden, werden Genussscheine verabfolgt, die auf den Anteil an der Dividende, welche nach Auszahlung von 5 % der Aktieneinlage an die Besitzer der nicht getilgten Aktien noch zur Ver- teilung gelangt, Anspruch haben. Tilgung jetzt eingestellt, wird erst nach Tilgung der Obligationen im Jahre 1954 wieder aufgenommen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spätestens im Mai. Stimmrecht: Je 5 Aktien à fl. 525 Lit. A, sowie je 20 Aktien à fl. 200 Lit. B. = 1 Stimme, Maximum inkl. Vertretung 50 Stimmen jeder der beiden Aktienkategorien. Die Aktien müssen 8 Tage vor der Gen.-Vers. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst Tilgungsquote für die zu amortisierenden Aktien, sodann 4 % zum Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals beträgt, hierauf 5 % Dividende an die Aktionäre; vom verbleibenden Überschuss 10 % Tantieme an den Verwaltungs- rat, jedoch darf dieselbe für ein Mitglied nicht mehr als 3000 fl. betragen, Rest zur Ver- fügung der Gen.-Vers. Dividenden 1890–97: Aktien Lit. A 10, 10, 8%―,, 11½ 12 13% 1% % kiien Pit 10¼, 10½, 10¼, 10½, 10 ¾, 11, 12, 13 %. Zahlstellen für die Dividende: Berlin: Disconto- Gesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Leipzig: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt; München: Bayr. Vereinsbank. Zahlung der Dividende in Banknoten österr. Währung. Kurs Ende 1890–97: Lit. A: 200.25, 200, 171.50, 209.50, 253.75, 261, 285.50, 298.25 %. Notiert in Leipzig; Frankfurt a. M. Lit. B: 215.90, 207.75, 18990, 218.60, 265, 272 27350% Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig. Beim Handel an der Börse in Berlin und Leipzig werden seit 1. Juli 1893 100 fl. = 170 M. gerechnet, in Frankfurt a. M. dagegen nach wie vor 100 fl. = M. 200. Obligationen: Für die Obligationsschuld haften beide Netze solidarisch mit ihrem ganzen Besitz; es sind 45.14 % derselben auf das Netz A und 54.86 % auf das Netz B zu rechnen. 5 % Silber-Prioritäts-Obligationen von 1868 (I. Emission) fl. 15 499 950, davon noch unverlost Ende 1897 fl. 1 274 400 in Stücken à fl. 150 = 100 Thl. Zinsen: 1. April, 1. Oktober, Tilgung: Durch Verlosung im Juli per 1. Okt. nach einem Tilgungsplan von 1872–1922; Verstärkung nicht vorbehalten, im Juli 1896 wurde eine freiwillige Konvertierung in 4 % Kronen-Anleihe von 1896 angeboten und zum grössten Teil angenommen. Zahl- stellen: Berlin: Disconto-Gesellschaft; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne; Hamburg: L. Behrens & Söhne; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; München: Bayr. Vereinsbank. Zahlung der Coupons und verlosten Obligationen ohne Abzug von Steuern in Silber. Beim Handel an der Börse zu Frankfurt a. M. 100 fl. = 200 M., an der Dresdner u. Leipziger Börse seit 1. Juli 1893 100 fl. = 170 M. – Kurs Ende 1890–97: 93.20, 91.10, 90.20, 88.50, 90, 91.30, 93.80, 90.30 %. Notiert in Frankf. a. M., Dresden, Leipzig. 5 % Silber-Prioritäts-Obligationen von 1871 (II. Emission). fl. 3 867 900, davon noch un- verlost in Umlauf Ende 1897 fl. 290 550 in Stücken à fl. 150. Zinsen: 1. APril, OÖßf Tilgung, Zahlstellen und Zahlungsmodus etc. wie Anleihe von 1868. – Kurs Ende 1890–97: 93.20, 91.10, 90.20, 88.50, 90, 91.30, 93.80, 90.30 %. Notiert in Frankfurt a. M., Dresden.