3 Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. Banque Impeériale Ottomane in Constantinopel mit Agenturen in Paris und London und Filialen. Gegründet: Im Jahre 1863, spätere Koncession vom 17. Febr. 1875. Dauer bis 1925. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften. Die Bank ist zur alleinigen Ausgabe von Banknoten, neben Verzicht der Türkischen Regierung auf Ausgabe von Papiergeld, berechtigt; sie hat ferner das Inkasso der Staatseinnahmen in Konstantinopel und in den Orten der Filialen, besorgt Zahlungen für Rechnung der Regierung, der Coupons der inneren und äusseren Schuld, wie auch die Finanzgeschäfte der Türkischen Regierung. Kapital: £ 10 000 000 = Trs. 250 000 000 in Aktien à £ 20 = frs. 500, auf welche 50 % ein- gezahlt sind. Die Aktiencertifikate lauten auf 1, 5, 10, 25 und 100 Stück. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In London im Juni. Stimmrecht: Je 30 Aktien = 1 St., Grenze für eigene = 10 St., für fremde = 20, St. Gewinn-Verteilung: 5 % Dividende, vom Rest eventl. 10 % zur Reserve, vom Überschuss 3 Superdividende, „ Hälfte an die Gründer der Gesellschaft, zur Hälfte an Verw.-Rat und Komitee. Dividenden 1890–96: 7, 7, 7, 7, 8, 6, 5 %. Zahlstelle: Frankfurt a. M.: Gebr. Bethmann. Zahlung der Dividende in Frankfurt a. M. zum Kurse von kurz Paris. Kurs Ende 1890–97: 122.90, 107.30, 113.10, 118.40, 133, 104.30, 104.80, 112.50 %. Notiert in Frankfurt a. M. Aufgelegt in Frankfurt a. M. am 7. Mai 1890 zu 112 075 Direktion: Konstantinopel: Gen.-Dir. Sir. E. Vincent, Gaston Auboyneau, G. Wulfing, J. R. Reeves; Paris: Frank Auboyneau; London: William Robertson. Aufsichtsrat (Komitee): Paris: Theodore Berger, Graf Adrien de Germiny; London: Vicomte Duncannon, Edward Gilbertson. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Kassa £ 1 597 754.19.5, Reports £ 227 581.9.3, Wechsel 633 631 3 3 Effekten £ 4 761 481.17.7, Debitoren £ 1 912 397.14, hinterlegte Wert- papiere £ 2 590 704.11.4, Immobilien u. Mobilien £ 169 323.6.9, stat. Vorschüsse an die Regierung = 909 090.18.2 2, Kontokorrent der Regierung £ 36 376.–.5, Beteil. an Vorsch. an die Regierung £ 393 884.11.5. Sa. £ 13 231 731.11.10. Passiva: Kapital £ 5 000 000, Notenumlauf £ 566 688.3.8, Accepte £ 968 056.4.9, Kreditoren £ 5 218 065.4.3, Depositen mit fester Fälligkeit £ 614 127.11.3, Reservefonds £ 558 835.7.10, Reingewinn £ 305 959.0.1. Ga =£ 13 231 731.11.10. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reservefonds $£ 32 795.8.6, 5 % an Gründer £ 2257.18.10, Verwaltungsrat £ 2257.18.10, Dividende $ 300 000, Vortrag 9186.16.8. Sa. 345 498.2.11. Kredit: Vortrag £ 8186.16.8. Gewinn £ 297 772.3.5. Sa. £ 305 959.0.1. Centrab-Hypothekenbank Ungarischer Sparcassen in Budlapest. Gegründet: Im Juni 1892. Dauer 90 Jahre ab 1. Aug. 1892. Zweck: Die Bank hat den Zweck, den Sparkassen die Mobilisierung ihrer in Hypothekar- darlehen angelegten Gelder durch Ausgabe von Pfandbriefen einer Centralstelle zu er- leichtern. Der Geschäftskreis der Bank erstreckt sich unter gänzlichem Ausschlusse des an Private direkt zu gewährenden Hypothekarkredites auf nachstehende Geschäfte: 1) Erwerbung von Hypothekarforderungen der Sparkassen resp. Provinzial-Geldinstitute. 2) Gewährung von Darlehen an den Staat, an Municipien und Städte, Gemeinden und andere juristische Personen, womöglich unter Mitwirkung des betreffenden, dem Ver- bande angehörigen Provinzial-Geldinstituts, ferner Übernahme ähnlicher Forderungen von Provinzial-Geldinstituten mit oder auch ohne Hypothekardeckung, sobald die Zinsen und die Kapitalrückzahlungen durch die Kommunalzuschläge oder sonstige Gemeinde- einkünfte gesichert sind, auf Grund welcher Forderungen die Bank eigene Kommunal- obligationen emittiert. Die Gesellschaft übernimmt Hypothekarforderungen der Sparkassen resp. Provinzinstitute nur in dem Falle, wenn der Schätzungswert der für diese Forde- rungen haftenden Immobilien sich mindestens auf das Doppelte des Darlehensbetrages und der etwa vorhergehenden grundbücherlichen Eintragungen beläuft. Die Sparkassen resp. Provinzinstitute haften der Gesellschaft für Kapital und Zinsen der abgetretenen Forderungen mit ihrem ganzen Vermögen. Zur speciellen Sicherheit dienen 1) sämt- liche Hypotheken und sonstige Besitzrechte der Gesellschaft, 2) die Haftung der cedie- renden Provinzinstitute für Kapital und Zinsen der abgetretenen Hypothekarforderungen, 3) der Sicherstellungsfonds der Pfandbriefe, der Ende 1897 fl. 2 050 377 beträgt. Die Pfandbriefe geniessen in Ungarn Steuerfreiheit und pupillarische Sicherheit, auch dürfen dieselben in allen Zweigen der staatlichen und municipalen Verwaltung zu Kautionen, insbesondere zu Militär-Heiratskautionen verwendet werden. Kapital: fl. 3 000 000 in Stücken à fl. 500. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester.