54 Gewerkschaften. Gewerkschaften. Gewerkschaft Deutschland zu Oelsnitz im Erzgebirge. Gegründet: Als Aktiengesellschaft im Jahre 1871 unter- der Firma Steinkohlenb auverein Deutschland zu Oelsnitz, als Gewerkschaft seit dem 17. April 1889 und zwar wurden gewährt je 1 Kux der Gewerkschaft gegen Rückgabe von 10 Stammaktien oder von 8 Prioritätsaktien oder von 5 Prioritätsaktien Ser. II oder 3 Vorzugsaktien oder 2 Neu- aktien und Zuzahlung von M. 150 bar und je 2 Kuxe gegen Rückgabe einer vollgezahlten, abgestempelten Neuaktie und Zuzahlung von M. 100 bar. Besitztum: An Areal besitzt die Gewerkschaft 115 ha 9000 am, welches zehntenfrei ist. Zweck: Abbau der unter dem Vereinsareal lagernden Steinkohlen. Kuxe: Anzahl derselben 3710. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewerken-Versammlung: Bis spätestens Juli. Kohlenförderung 1890–97: hl 876 792, 992 910, 1 065 287, 1 221 552, 1 343 824, 1554 939 1 723 783, 1 442 178. Ausbeute 1889–94: 0, 1895–97: M. 30, Kurs der Kuxe 1889–98: M. 140, 190, 13 Notiert in Zwickau. 4½ % Anleihe von 1895. M. 1 400 000 in Stücken à M. 500, 1000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Von 1901 ab nach einem Tilgungsplane binnen längstens 27 Jahren, vom Jahre 1898 ab auch Totalkündigung mit sechsmonatiger Frist zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist eine I. Hypothek auf den gesamten Bergwerksbesitz der Gewerkschaft eingetragen. Zahlstellen: Zwickau: Vereinsbank in Zwickau, Hentschel & Schulz. Aufgelegt in Zwickau am 16. bis 30. April 1895 zu 103 %. Kurs Ende 1897–98: 104, 102.50 %. Notiert in Zwickau. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Kohlenfeld M. 400 276, Schacht I. Bau-, Maschinen-, Tagebaukonto M. 106 869.54, Schacht II. do. M. 164 569.38, Eisenbahnanlage M. 35 055.90, Kompressoranlage M. 5000, Schneidemühlen M. 3000, Wohn- u. Betriebsgebäude M. 8000, Wäsche M. 297 600, Grundstück M. 4100, Wasserleitungsanlage M. 10 642.70, Inventar M. 46 252.23, elektr. Anlagen M. 195 184.52, Effekten M. 112 475, Kohlenbestand M. 1869.25 Materialien M. 25 674.96, Debitoren M. 105 438.83, Bankguthaben M. 30 980.74, Wechsel M. 22 009.44, Kassa M. 39 190.92. Sa. M. 1 614 189.41. Passiva: Anleihe von 1895 M. 1 400 000, unerhobene Zinsscheine der Anleihe I. M. 25, do. der Anleihe von 1895 M. 17 077.50, Delkredere M. 12 839.24, Kreditoren M. 76 320.61, noch nicht erhobene Aus- beute M. 105, Reingewinn M. 107 822.06. Sa. M. 1 614 189.41. Gewinn u. Verlust: Debet: Produktionskosten: Löhne, Materialienverbrauch, Selbstverbrauch an Kohlen M. 828 565.88, Gehälter, Steuern etc. M. 71 605.23, Betriebsunkosten M. 29 773.87, Anleihezinsen M. 63 000, Krankenkassenbeitrag M. 9679.82, Pensionskassenbeitrag M. 14 180.35, Provisionen M. 934.41, Abschreibung auf Wäschekonto M. 75 039.12, Rein- gewinn M. 107 822.06 (welcher verwendet wird Ausbeute M. 92 750, Tantiemen u. Grati- fikationen M. 9275, Rückstellung auf Delkrederekonto M. 5000, Vortrag auf 1898 M. 797.06). Sa. M. 1 200 600.74. Kredit: Vortrag aus 1896 M. 14 143.70, für verkaufte und selbst- verbrauchte Kohlen inkl. Bestand am 31. Dez. 1897 M. 1 171 398.37, Zinsen M. 4222.50, verschiedene Einnahmen M. 10 836.17. Sa. M. 1 200 600.74. Direktion: Max Klötzer, technischer Direktor; Robert Weiss, kaufmännischer Direktor. Grubenvorstand: Vors. Dr. jur. Georg Wolf, stellvertr. Vors. Bergdirektor Ed. Würker, Kaufmann Carl Clement, Kohlenwerksbesitzer Friedrich Falck, Kaufmann Paul Bauer, sämtlich in Zwickau, Bergdirektor Rob. Hey in Gersdorf. 25 pro Kux. 5, 116, 212, 270, 680, 425, 760, 823 pro Kux. Gewerkschaft König Ludwig in Bruch in Westfalen (Bergrevier Recklinghausen),. Gegründet: Die Gewerkschaft ist hervorgegangen aus dem Steinkohlenwerk ver. Henrietten- glück; dasselbe bestand aus den in den Gemeinden Recklinghausen Stadt und Suderwich. Kreis Recklinghausen, gelegenen konsolidierten drei Grubenfeldern Henriettenglück I. II und III, welche in den Jahren 1856–67 erbohrt waren. Durch einen unter dem 12. März 1872 oberbergamtlich bestätigten Gewerkenbeschluss vom 16. Februar 1872 wurde der Name der Gewerkschaft in „König Ludwig“ abgeändert. Das in den Jahren 1873 u. 1874 von der Gewerkschaft in den Kreisen Bochum und Recklinghausen weiter er- bohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II. wurde gemäss Konsolidations- Bestätigungs-Urkunde vom 18./26. Juli 1876 mit den drei Grubenfeldern Henrietten- glück I, II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt.