196 Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. vom Inventar 18 649, vom Bankgebäude 42 000, auf dubiose Forderungen 63 760, Rein- gewinn 2 960 143. Sa. öfl. 4 907 882. Verwendung des Reingewinns: 5 % Div. 2 000 000, an R.-F. 81 511, Tant. an V.-R. 40 755, Tant. an Gouverneur, Gen.-Dir., Dir. u. Beamte 40 755, an Reserve für einen Disp.-F. zu Pensionszwecken 50 000, Vortrag auf 1899 747 119. Oesterreichisch-ungarische Bank in Wien I, Herrengasse 14 u. 17. Gegründet: 1816 unter der Firma „Priv. österr. Nationalbank“. 9 etzige Firma seit 27. Juni 1878, Ausser den beiden Hauptanstalten in Wien und Budapest unterhält die Bank noch 56 Filialen und 146 Nebenstellen. Sie beschäftigte 1898: 728 Beamte, 45 Unterbeamte, 285 Diener, 231 Arbeiter und 65 Arbeiterinnen. Das alleinige Noten-Privileg wurde ihr lt. Gesetz vom 27. Juni 1878 (R.-G.-Bl. Nr. 66 u. XXV. ungar. Gesetzartikel v. J. 1878) auf die Dauer von 10 Jahren verliehen, lt. Gesetz vom 21. Mai 1887 (R.-G.-Bl. Nr. 51 u. XXVI. ungar. Gesetzartikel v. J. 1887) bis 31. Dez. 1897 und alsdann provisorisch bis 31. Dez. 1899 verlängert. Der Gesamtbetrag der umlaufenden Banknoten muss mindestens zu durch Barvorrat oder in Barren, der Rest bankmässig bedeckt sein. Wenn der Notenumlauf den Barvorrat um mehr als fl. 200.000 000 übersteigt, hat die Bank vom Uberschuss eine Notensteuer von jährlich 5 % (an Österreich 3½ %, an Ungarn 1½ %) zu entrichten. Lt. Übereinkommen von 1894 erlegten das k. k. österreichische und das k. ungarische Finanzministerium bei der Bank ab 24. Juli 1894 bis 19. Sept. 1896 im ganzen fl. 6. W. 159 241 650 in Zwanzig-Kronenstücken. Die Bank hat dagegen den Finanzministerien in dem Ausmasse des stattgefundenen Erlages den Gegenwert und Zwar fl. 38 663 393 in Silberkurantgeld und fl. 120 486 710 in Banknoten zum Behufe der angeordneten Einziehung von Staatsnoten ausgefolgt, fl. 91 546.37 stehen noch zur Ver- fügung. Die Bank ist berechtigt, Hypothekardarlehen in Pfandbr. bis zu fl. 150 000 000 zu gewähren, die Gesamtsumme der Pfandbr. darf die Hypothekarforderung nicht übersteigen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spätestens im Febr. Stimmrecht: je 20 Aktien = 1 St. Kap ital: fl. 90 000 000 in 150 000 Aktien auf Namen à fl. 600. Das Aktienkapital bestand 1820 nach Einstellung der Subskription aus fl. 30 372 600 C.-M. in 50 621 Aktien mit einer Einzahlung von fl. 1000 Wiener Währung und fl. 100 C.-M. in Silber = fl. 600 C.-M.; 1853 wurde dasselbe durch die II. Emiss. um fl. 39 503 200 C.-M. in 49 379 Aktien mit fl. 800 Einzahlung in Banknoten und 1855 durch die III. Emiss. um fl. 35 000 000 C.-M. in 50 000 Aktien mit fl. 700 Einzahlung in Silber auf zusammen fl. 104 875 800 C.-M. = fl. 110 119 590 6. W. erhöht. Jeder Aktionär hatte gleichen Anteil am Gesamtvermögen. Zur Ergänzung des Einzahlungsbetrages einer Aktie auf fl. 735 6. W. wurden 1863 dem Aktienkapital fl. 130 410 aus der Gewinnreserve überwiesen und erreichte damit die statutenmässige Höhe von fl. 110 250 000 in 150 000 Aktien à fl. 735 6. W. Gemäss Ge. setz vom 13. Nov. 1868 auf fl. 90 000 000 herabgesetzt durch bare Rückzahlung von. fl. 135 6. W. auf jede Aktie. Pfandbriefe der Oesterreichisch-ungar. Bank: Gesamtumlauf der 4 % Ende 1898: fl. 135 533 800 wovon fl. 28 419 100 40½ jähr. und fl. 107 114 700 50jähr. in Stücken zu fl. 100, 1000 und 5000 5. W. Noten. Die 4 % Pfandbriefe mit 40½ jähr. Tilgungsfrist wurden in Berlin mit einem Teilbetrage von fl. 3 000 000 am 6. Nov. 1886 von der Berliner Handels-Gesellschaft zum Kurse von fl. 81.25 für je fl. 100 nom. aufgelegt. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Durch Verlosung im Juni und Dez. per 1. Okt. bezw. 1. April zu pari. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft, eigene Kassen in Österreich- Ungarn. Beim Handel an der Berliner Börse werden seit 1. Juli 1893 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200 gerechnet. Kurs Ende 1890–98: 89, 87, 84.80, –, 95, 96.10, –— –, – %. Notiert in Berlin. Coup.-Verj.: Nach 3 Jahren, verloste Stücke nach 30 Jahren. Sicherheit: Für die pünktliche Verzinsung und Bezahlung des Kapitals der Pfandbriefe haften vorzugsweise die Hypothekarforderungen und ausserdem das sonstige beweg- liche und unbewegliche Vermögen der Bank. Gewinn-Verteilung: Von dem Reingewinn zunächst 5 % Dividende, von dem verbleibenden Kur Gewinn 8 % an Reservefonds und 2 % an Pensionsfonds, von dem Reste wird zunächst die Dividende auf 7 % ergänzt. Von dem sonach erübrigenden Teile ist ½ weitere Dividende, ½ fällt den beiden Staatsverwaltungen zu, in der Weise, dass davon 70 % der österreichischen, 30 % der ungarischen Staatsverwaltung zugute kommen. Genügen die Jahreserträgnisse nicht, um 5 % Dividende zu verteilen, so kann die Reserve heran- gezogen werden, falls selbe nicht unter 10 % des Aktienkapitals herabsinkt. Ende 1881–98: fl. 722, 705, 707 /, 714, 698½, 708½, 681, 737, 792½, 884, 870, 828, 816, 851, 843½, 810½, 793, 793 per Stück. Notiert in Frankfurt a. M. u. München. Usance: Seit 1. Jan. 1899 versteht sich der Kurs in Frankfurt a. M. und München in Pro- zenten, wobei fl. 100 = M. 170 gerechnet werden, während vorher sich die Kursnotiz verstand in Frankfurt a. M. in fl. per Stück, fl. 100 = M. 200, in München M. per Stück.