216 Ausländische Industrie-Gesellschaften. Kurs Ende 1890–98: 52.50, 50, 49.50, 55.75, 66.75, 67.50, 71.50, 59, 45 %. Notiert in Dresden. Die Aktien wurden am 11. Dez. 1886 in Dresden zu 100 % eingeführt, wobei fl. 100 = M. 200. Usance: Seit 1. Juli 1893 werden beim Handel fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher fl. 100 = M. 200. Direktion: Laurenz Gstettner. Verwaltungsrat: Präs. Graf Anton Prokesch-Osten. Vicepräs. Kais. Rat Otto Huber, Dr. Jos. Joly, Dr. Ambros Neményi, Dr. Vict. Trotter, Fritz Günther. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Fabrikkonto fl. 796 338.72, Maschinen u. Gebäude fl. 682 487.84, Realitäten fl. 1 260 865.08, Kassa fl. 26 817.87. Rimessen fl. 422 843.96, Debi. toren fl. 1 293 274.30, Waren fl. 2 829 806.08. Sa. fl. 7 312 433.85. – Passiva: Aktienkapital inkl. Goldagio fl. 4 800 000, Kreditoren fl. 1 477 732.77, Steuerreserve fl. 6026.31, Reserve- fonds fl. 271 894,89, ausserordentl. Reservefonds fl. 577 612.63, alte Dividende fl. 584.65, Vortrag fl. 30 000, Gewinn fl. 148 582.60. Sa. fl. 7 312 433.85. Gewinn u. Verlust 1897/98: Debet: Handlungsunkosten fl. 201 669.53, Steuern fl. 52 787.01, Abschreibung auf Verluste fl. 6590.84. Provisionen fl. 12 137.97, Reingewinn fl. 148 582.60 (welcher verteilt wird zu Abschreibungen fl. 34 124.39, 2½ % Dividende fl. 118 000, Reservefonds fl. 10 000, Beamtenpensionsfonds fl. 1458.21, Vortrag auf 1898/99 fl. 15 000) Sa. fl. 421 767.95. – Kredit: Gewinn bei Waren fl. 395 207.85 fl. 26 560.10. Sa. fl. 421 767.95. Fabrikationsgewinn Aluminium-Industrie-Actien-Gesellschaft zu Neuhausen (Schweiz) mit Zweigniederlassungen bei Rheinfelden (Baden) u. Lend (Österreich) Gegründet: Am 12. Nov. 1888, eingetragen am 16. Jan. 1889. Zweck: Jede Art der Ausnutzung der Elektrochemie und Metallurgie, insbesondere die Herstellung von Aluminium und Aluminiumlegierungen. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich bei Unternehmungen, welche in den Rahmen ihres Zweckes fallen, als Aktionär, Kommanditist oder stiller Gesellschafter zu beteiligen oder auch in anderer Art in eine Societätsverbindung einzutreten. Durch Vertrag v. 12. Nov. 1888 hat die Gesellschaft von der Schweiz. Metallurg. Gesellschaft in Neuhausen deren Fabrikanlagen etc., sowie die dieser Gesellschaft zu. stehenden Heéroult'schen Patente für Belgien, Italien, Osterreich-Ungarn, Spanien, Deutschland und Schweden gegen Barzahlung von frs. 500 000 erworben. Ausserdem wurde der Schweiz. Metallurg. Ges. ein Anteil von 20 % an dem nach Verteilung von 6 % Dividende verbleibenden Reingewinne der Alum.-Ind.-Act.-Ges. solange eingeräumt, bis dieser Gewinnanteil frs. 800 000 betragen würde. Hiervon stand die Hälffe Herrn Heroult zu. Durch Vertrag vom 15. Sept. 1893, von den beiderseitigen Gen.-Vers. am 8. bezw. 12. Mai 1894 genehmigt, hat sich die Schweiz. Metall. Ges. mit der Alum.-Ind.-Act.-Ges. derartig vereinigt, dass die Aktionäre ersterer Ges. für ihren gesamten Aktienbesitz 1324 Stück mit 50 % eingezahlte und liberierte Aktien der Alum.-Ind.-Act.-Ges. empfangen haben, und sämtliche Aktiva und Passiva der Schweiz. Metall. Ges., wie solche sich aus der Bilanz vom 31. Dez. 1892 ergeben, mit Ausnahme des den Ver- käufern verbliebenen Gewinnsaldos bper 1. Jan. 1893 von frs. 53 551.83 auf die Alum.-Ind.- Act.-Ges. übergegangen sind. Infolge dieser Fusion ist die Gewinnabgabe an die Schweiz. Metallurg. Ges. weggefallen. Dagegen bleibt die Abgabe Herrn Héroult gegen- über mit der Massgabe bestehen, dass derselbe 5 % des nach Dotierung der Reserven und Bezahlung einer Dividende von 6 % verbleibenden Reingewinnes solange zu fordern hat, bis er eine Gesamtsumme von frs. 400 000 erhalten hat. Seitens der Regierung von Schaffhausen ist der Alum.- Ind.- Act.- Ges. unterm 27. Febr. 1889 das Recht der Entnahme von 20 chm Wasser per Sekunde bei 20 m Gefälle am Rheinfall bei Neuhausen auf 40 Jahre gegen eine jährliche Abgabe von frs. 4 für die Bruttopferdekraft erteilt worden. Diese Wasserkraft repräsentiert 4000 Pferdekräfte, welche vollständig ausgebaut und ausgenutzt sind. Das Areal der Gesellschaft in Neuhausen hat einen Flächeninhalt von ca. 600 Ar, und befinden sich auf demselben Fabriksanlagen der Gesellschaft. Bei Rheinfelden (Baden) besitzt die Alum.-Ind.-Act.-Ges. auf einem Areal von 1110 Ar Anlagen zur Herstellung elektrochemischer Produkte. Zum Betrieb dieser Anlagen hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. 6 Turbinen à je 840 Pferdekräfte, d. h. total 5040 Pferde- Kräfte von der Gesellschaft der Kraftübertragungswerke Rheinfelden für die Dauer der Koncession von 90 Jahren übernommen. Das Werk ist seit Frühjahr 1898 in Betrieb. Im Jahre 1898 erwarb die Gesellschaft die dem Konsortium der Lend-Gasteiner Wasserwerke gehörigen, im Ausbau begriffenen Wasserwerksanlagen in Lend-Gastein. Das genannte Konsortium hatte auf den Namen der K KE. Rris Osterreichischen Länderbank die dem Grafen Westphalen unter dem 10. Mai 1890 erteilte Koncession zur Ausnutzung der Wasserkräfte der Ache bei Lend-Gastein erworben und den Aus-