300 Ausländische Eisenbahnen. lichen Ersparnis in Abzug zu bringen und der so erhaltene Betrag wird als Rente den Aktionären bis zum Erlöschen der Koncession gezahlt. Gewinn-Anteil des Staates: Auf Grund der mit der Staatsverwaltung abgeschlossenen Protokollarvereinbarung vom 10. Mai 1893 wurden in Berücksichtigung der nachbar- üchen Beziehungen mittels eines von dem k. k. Handelsministerium genehmigten Übereinkommens zwischen den k. k. ssterr. Staatsbahnen und der Aussig-Teplitzer Eisenbahn-Gesellschaft die Gemeinschaftsverkehre in der Weise geregelt, dass beide Teile entsprechend daran teilnehmen. Hierfür leistet unbeschadet der gegenwärtig be- stehenden Kartelle die Aussig-Teplitzer Eisenbahn-Gesellschaft an den Staatsbetrieb vom 1. Jan. 1893 angefangen einen jährlichen Pauschalbetrag von fl. 6. W. 100 000. Die k. k. priv. Aussig-Teplitzer Eisenbahn-Gesellschaft ist ferner verpflichtet, ausser dem vorstehend bezifferten Pauschalbetrage noch weiter vom 1. Jan. 1893 angefangen jähr- lich die Hälfte jenes Überschusses der k. k. Staats-Eisenbahnverwaltung zu überweisen, um welchen das Reinerträgnis des Unternehmens nach erfolgter Abrechnung des Pauschalbetrages von fl. 100 000 den Jahresbetrag von 51l. 2 400 000 übersteigen sollte. Der Gewinnanteil des Staates betrug pro 1893–98: fl. 233 394.97, fl. 410 043.78, fl. 477 876.52, fl. 604 471.19, fl. 547 612.95, fl. 463 949.68. Kapital: öfl. 19 047 500 in 38 095 Aktien à fl. 500 nach Erhöhung von fl. 11 428 500 in 38 095 Aktien à fl. 300 um öfl. 7 619 000 durch Nachzahlung von fl. 200 pro Aktie aus den Mitteln der Ges. lt. G.-V.-B. vom 18. Nov. 1893. Ende 1898 in Umlauf: fl. 17 716 500. Bis 1889 waren die Aktien mit nur fl. 210 eingezahlt. In 1889 fand wegen Baues des zweiten Geleises auf Dux-Komotau und eines zweiten Hafens in Aussig aus Ersparnissen gleichfalls eine Zuzahlung von je fl. 90 auf alle Aktien, auch die im Portefeuille befind- lichen, statt. Die am 18. Nov. 1893 beschlossene Kapitalerhöhung erfolgte durch Ab- stempelung der Aktien auf je fl. 500. Tilg.: Durch Ausl. innerhalb der Zeit von 1859 bis 1950; die gezogenen Aktien werden am 1. Jjuli in Noten mit fl. 500 bezahlt; für die getilgten Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche auf die über 5 % hinaus- gehende Superdividende mit den ungetilgten Aktien gleichen Anspruch haben. 3½ % Obligationen von 1896: M. 76 500 000, davon begeben bis Ende 1898: M. 27 795 000, hiervon noch in Umlauf Ende 1898: M. 27 583 200 in Stücken à M. 300, 1000, 1500, 5000. Zinsen: 30. Juni, 31. Dez. Tilgung: Durch Verlosung im April per 30. Juni nach einem Tilgungsplan von 1896 an bis zum Jahre 1985, von 1900 an Ver- stärkung und Totalkündigung mit 6 Monaten Frist zulässig. Zahlstellen: Berlin: Disconto- Gesellschaft, Bank für Handel und Industrie, S. Bleichröder; Dresden: Filiale der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Frankfurt a. M.: M. A. von Roth- schild & Söhne, Filiale der Bank für Handel und Industrie; Leipzig: Allg. Deutsche CGredit-Anstalt; Prag: Filiale der Österr. Credit-Anstalt für Handel u. Gewerbe; Wien: Osterr. Credit-Anstalt für Handel u. Gewerbe, Allgem. Österreich. Boden-Credit-Anstalt; Teplitz: Hauptcassa der Ges. Zahlung der Coup. und verlosten Oblig. steuerfrei ohne jeden Abzug in Mark. — Aufgelegt in Leipzig am 3. und 4. Sept. 1896 M. 45 000 000 zu 100 %; weitere M. 10 000 000 aufgelegt am 15. Mai 1899 zu 94.75 %. Kurs Ende 1896–98: 99.60, 99.15, 97.60 %. Notiert in Leipzig, Dresden. Verj. der Coup. in 3 J., der ver- losten Oblig. in 30 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Je 10 Aktien oder Genussscheine = 1 St., Maximum 40 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn zunächst die Tilgungsquote für den zur Amortisation der Aktien dienenden Fonds, sodann mindestens 4 % dem Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals beträgt. Von dem alsdann verbleibenden Reingewinn 5 % Divi- dende an die noch nicht getilgten Aktien, dann Tantieme an den Verwaltungsrat, Rest gleichmässig verteilt auf die Aktien und Genussscheine. Kurs Ende 1890–98: 438.50, 403, 412, 602, 350, 315, 335, 330, 324 0%. Notiert Berlin, Leipzig. Usance: Der Dividendenschein ist auch nach Jahresschluss bis zur Dividendenzahlung mit- zuliefern. Seit dem 29. Jan. 1894 gilt die Kursnotiz nur für Aktien à fl. 500. Dividenden 1890–98: Aktien: 20, 20, 20, 14.4, 15, 15, 15, 15, 15 %; Genussscheine: fl. 45, 45, 45, 47, 50, 50, 50, 50, 50. Zahlstellen für Dividenden: Berlin:; Disconto-Gesellschaft, S. Bleichröder; Dresden: Dresdner Bank, Filiale der Allg. Deutschen Credit-Anstalt; Frankfurt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Prag: Moritz Zdekauer; Teplitz: Hauptcassa der Ges; Wien: Johann Liebieg et Co. Zahlung der Dividenden steuerfrei ohne jeden Abzug in Noten. Beim Handel an der Berliner und Leipziger Börse früher fl. 1 – M. 2, seit 1. Juli 1893 aber fl. 1 = M. 1.70. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Dir. Herm. Rosche. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Franz Carl Stradal, stellv. Vors. Gen.-Konsul Alfr. Thieme, Max Feilchenfeld, Max Huth, Dr. Marbach Dr. Fragy, Garl Wittgenstein, Carl Wolfrum. Bilanz am 31. Dez. 1898: A. Altes Netz: Aktiva: a) Hauptbahn 18 600 464, b) Flügel- bahnen 1901 493, Transportmittelkto 13253 398, Utensilien 574 861, Investitionen 3 500576, Realitäten 144 767, Materialien 1 015 922, Kassa 65 859, Bankiersguthaben 1 814 501, Debi- toren 271 502, Specialbestände aus den Aktieneinzahlungen 5 841 547. – Passiva: A.-K.