= 32 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. (Rentenbriefe) abfindet, die Rente aber alsdann von dem Verpflichteten solange fort- bezieht, als dies zur Zahlung der Zinsen und zur allmählichen Amortisation der Renten- briefe erforderlich ist. Durch Gesetz yvom 27. Juni 1890 wurde weiter die eigentümliche Übertragung eines Grundstückes gegen Übernahme einer festen Geldrente für zulässig erklärt. Die auf solchen Rentengütern von mittlerem oder kleinerem Umfange haftenden Renten können nach dem ferneren Gesetze vom 7. Juli 1891 auf Antrag der Beteiligten durch Vermittlung der Renten- bank soweit abgelöst werden, als die Ablösbarkeit nicht von der Zustimmung beider Teile abhängig gemacht ist. Der Rentenberechtigte erhält Rentenbriefe, und der Verpflichtete hat eine Rentenbankrente zu entrichten, welche ½ % mehr als der Zinsfuss der gewährten Fentenbriefe beträgt, und zwar während einer Tilgungsperiode bei Zahlung von 4 % von 60 Jahren, bei Zahlung von 4½ % von 562 Jahren. Auch zur erstmaligen Einrichtung eines Rentengutes kann die Rentenbank Darlehen in Rentenbriefen gegen Verzinsung und Tilgung in gleicher Weise gewähren. Die Rentenbeträge können auch abgelöst werden. Die Rentenbanken sind Staats-Anstalten, und Kapital und Zinsen der Rentenbriefe vom Staate garantiert. Die Rentenbriefe können behufs Belegung gerichtlicher oder vor- mundschaftlicher Depositalgelder, sowie der Fonds öffentlicher Institute angekauft oder als Unterpfand angenommen werden. Ein Erlass des Finanzministers hat seiner Zeit alle Renten- briefe der einzelnen Provinzen als im Werte einander völlig gleich erklärt. Nach dem Gesetze vom 7. Juli 1891 können auch 3½ % Rentenbriefe ausgegeben werden, ob und zu welchem Zeitpunkt bestimmen die Ressortminister. Solange der Kurs der 4 % Rentenbriefe an der Berliner Börse dauernd auf dem Nennwert oder darunter steht, qürfen 3½ % Rentenbriefe nur mit Zustimmung des Empfängers ausgegeben werden. Preussische 4 % Rentenbriefe in Stücken à Thlr. 10, 25, 100, 500, 1000 = M. 30, 75, 300, 1500, 3000. Zs.: 1. April, 1. Okt., nur Lauenburger am 2. Jan., 1. Juli. Tilg.: Jährlich je nach Verabredung ½ oder 1 % mit Zinsenzuwachs durch halbj. Ausl. im Mai und Nov. bper 1. Okt. und 1. April, nur Lauenburger im Febr. und Aug. per 1. Juli und 1. Jan.; Total- kündigung nicht vorgesehen. Zahlst.: Ausser an den eigenen Kassen der Rentenbanken bei der Rentenbankkasse in Berlin, Klosterstrasse 76. Preussische 3½ % Rentenbriefe in Stücken à M. 30, 75, 300, 1500, 3000. Zs.: 1. April, 1. Okt. oder 1. Juli, 2. Jan. Tilg.: ½ % mit Zinsenzuwachs durch halbj. Verl. im Mai und Nov. oder Febr. und Aug. zum nächsten Coupontermin; Verstärkung der Tilg. nicht vorgesehen. 4 % Kur- und Neumärkische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 80 822 447, am 1. Ökt. 1900 noch unverlost in Umlauf: M. 46 347 945. Kurs Ende 1890–1900: 102, 101.90, 102.80, 103.20, 105, 104.90, 104.20, 104, 102.60, 100.90, 100.60 %. Notiert in Berlin. 3½% Kur- und Neumärkische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 1 575 195, davon noch unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 1 511 610. Kurs Ende 1892–1900: 98.80, 99, 101.40, 102.40, 100.60, 100.40, 99.20, 94.90, 95.25 %. Notiert in Berlin. 4 % Ost- und Westpreussische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 54 829 380, davon unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 35 893 875. Kurs Ende 1890–1900: 102, 101.90, 102.80, 103.10, 105, 105, 104.20, 103.60, 102.60, 100.90, 100.60 %. Notiert in Berlin, Königs- berg i. Pr. 3½ % Ost- und Westpreussische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 24 255 52 unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 23 405 475. Kurs Ende 1893–1900: 96.40, 101.4 102.40, 100.60, 100.70, 99.20, 94.75, 95.25 %. Notiert in Berlin, Königsberg i. Pr. 4 % Schlesische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 109 559 190, unverlost in Umlauf am 1. OÖkt. 1900: M. 43 203 330. Kurs Ende 1890–1900: 102, 102.10, 102.80, 102.80, 105, 104.90, 104.20, 103.60, 102.40, 100.90, 100.70 %. Notiert in Berlin, Breslau. 3½ % Schlesische Rentenbriefe. Bis 1. Ökt. 1900 ausgegeben M. 5 427 435, unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 5 264 175. Kurs Ende 1894–1900: 101.40, 102.40, 100.60, 100.50, 99.40, –, 95.50 %. Notiert in Berlin. In Breslau Ende 1899–1900: 95.25, 95.50 %. 4 % Sächsische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 64 251 840, unverlost in Umlauf am 1. OÖOkt. 1900: M. 33 105 645. Kurs Ende 1890–1900: 102, 102.30, 103, 103.20, 105, 105, 104.70, 103.80, 102.50, 101.20, 100.70 %. Notiert in Berlin. 3½ % Sächsische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 122 685, unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 120 375. Werden nicht notiert. 4 % Hannoversche Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 5 489 220, unverlost in Umlauf am 1. OÖOkt. 1900: M. 4 177 230. Kurs Ende 1890–1900: 102.10, 101.90, 102.80, 103, 105, 105, 104.25, 103.90, 102.40, 101, 100.60 %. Notiert in Berlin. 3½ % Hannoversche Rentenkriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 203 625, unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 199 785. Kurs Ende 1894–1900: 101.50, 102.40, 102, 100.40, 99.25, –, – %. Notiert in Berlin. 4 % Rheinisch-Westfälische Rentenbriefe. Bis 1. Okt. 1900 ausgegeben M. 35 999 895, unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 15 153 600. Kurs Ende 1890–1900: 102.30, 101.90, 103.80, 103.10, 105, 105, 104.20, 103.90, 102.50, 100.90, 100.60 %. Notiert in Berlin, Köln. 3½ % Rheinisch-Westfälische Rentenbriefe. Bis 1. Ökt. 1900 ausgegeben M. 1 867 530, unverlost in Umlauf am 1. Okt. 1900: M. 1 630 950. Kurs Ende 1893–1900: 98.20, 101.40, 102.40, 99.60, 100.70, 99.20, 95.25, 95 %. Notiert in Beflin. * 20 „ %%....