62 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Kapitalien zu Anlehen an seine Mitglieder zu verwenden und mittels der von diesen zu bezahlenden Renten zu tilgen. Auf Grund der von den Vereinsmitgliedern aus- gestellten hypothekarischen Verschreibungen werden den Gläubigern mit Zinsabschnitten (Coupons) versehene, von dem Kgl. Regierungskommissar beglaubigte Schuldverschrei- bungen des Vereins auf den in Stücken von M. 200, 300, 500, 1000, 2000 ausgestellt. Die Schuldverschreibungen können ohne Zurückgabe der Zinsabschnitte (Coup.) an den Verein auf den Namen umgeschrieben werden, unter Zurückgabe der Zins- abschnitte ausnahmsweise im Fall ihrer Verwendung zu Dienst- und anderen Kautionen, oder wenn dies der Ausschuss aus besonderen Gründen gestattet. Die Zs. werden im Falle der Zurückgabe der Zinsabschnitte an den Verein gegen Quittung bei der Vereins- kasse in Stuttgart erhoben; Zahlungstermin: 1. Jan., 1. Juli oder 1. April, 1. Okt. Die Sicherheit der Vereinsschuld wird durch Hypoth. bestellt. Die als Hypotheken be- stellten Realitäten müssen den doppelten Wert der bewilligten Anlehenssumme be- sitzen und das Anderthalbfache der ordentlichen Jahresrente nachhaltig ertragen. Die Tilg. der Vereinsschuld geschieht durch allmähliche Einlösung der ausgegebenen Schuld- verschreibungen aus den von den Vereinsmitgliedern bezahlten Renten und Renten-Ab- lösungssummen nach Massgabe des durch den Mehrbetrag der Renten über die Zs. und Verwaltungskosten sich ergebenden Überschusses. Die vor dem 1. Mai 1896 ausgegebenen Schuldverschr eibungen (Lit. K=–) sind seitens der Gläubiger gegen Vormerkung halbjährl. aufkündbar und werden nach der Zeitordnung der Aufkündigung aus den zur Verfügung stehenden Mitteln bezahlt. Übersteigen die Summen der im Laufe eines Jahres von den Gläubigern geschehenen Aufkündigungen die Summe der verfügbaren Mittel, so werden die weiteren Aufkündigungen der nächstfolgenden Heimzahlungsperiode überwiesen, 80 dass bei jeder Aufkündigung der Zahlungstermin voraus bestimmt werden kann; über- steigen die verfügbaren Mittel die Summen der in einem Jahre aufgekündigten Schuld- verschreibungen. so werden die weiter abzulösenden Schuldverschreibungen durch das Los bestimmf; die nach dem 1. Mai 1896 ausgegebenen Schuldverschreibungen (Lit. A–E und AA=EE) sind seitens der Gläubiger unaufkündbar. Die Schuldverschreib. sind in Württemberg als Anlagen für Vormundschaften und Verwaltungsbehörden, Korporationen und Stiftungen, sowie in allen Departements als Dienstkautionen zugelassen und werden von der Reichsbank in I. Klasse belehnt. 3½ % Württembergische Kreditverein-Obligationen. Die Serien K=U in Umlauf am 31. Dez. 1900: M. 39 237 700 in Stücken à M. 200, 300, 500, 1000, 2000. Zs.: 1. Jan., 1. Juli. Tilg.: Durch Ausl. innerhalb 50 Jahren, Verstärkung zulässig. Kurs Ende 1890–1900 in Frankfurt a. M.: 95.90, 94. 60, 97.40, 97.25, 100.25, 101. 50, 100.45, 99. 33% In Stuttgart Ende 1896–1900: 100.50, 101, 98.60, 95. 50, 93.50 %. 3½ % Württembergische Kreditverein- Oblig gationen, Serie A–E, unkündbar bis 1902. In Umlauf Ende 1900: M. 14 155 700 in Stücken à M. 200, 300, 500, 1000, 2000. Zs.: 1. Jan. u. 1. Juli, sowie 1. April u. 1. Okt. Tilg. durch Ausl. innerhalb 50 fahren. Eingeführt in Frankfurt a. M. im Dez. 1896. Kurs in Frankfurt a. M. Ende 1896–1900: 101, 101, 99.50, 96, 93.30 %. – In Stuttgart Ende 1896–1900: 100.50, 101, 98.60, 96, 93.30 %. ½ % Württembergische Kreditverein-Obligationen, Serie A— E, unkündbar bis 1904. Ein Teilbetrag des obigen Betrages in Stücken à M. 200, 300, 500, 1000, 2000. Zs.: 1. Jan. Juli, sowie 1. April Okt. Tilg. durch Auslos. innerhalb 50 Jahren. Eingeführt Frankfart à M. in I. in 1899 zu 99.50 % Kurs Ende 1899 In Frankfurt 3 M 96.20 %. – In Stuttgart: 96.20 %. Seit 1. Juli 1900 werden die Oblig. p. 1902 und 1904 nicht mehr getrennt aufgeführt und haben dieselben gleichen Kurs. 4 % Württembergische Kreditv er ein-Schuldv erschreibungen (Oblig gationen) von 1899. M. 19 400 000, in Umlauf am 31. Dez. 1900 M. 12 046 30 00, Stücke AA M. 2000, BB 1000, CC 500, DD 300, EE 200. Zs.: 1. Jan. u. 1. Juli, sowie 1. April, 1. Okt. Verl. und Kün- digung vor 1. Jan. 1905 ausgeschlossen, von da ab Tilg. durch Ausl. innerhalb 50 Y Verstärkung zulässig. Aufgelegt im Aug. 1899 zu 101. 50 %. Kurs in Stuttgart Ende 1899–1900: 101.30, 100. 80 %. Hngeführt in Frankfurt a. M. im März 1900. Kurs in Frankfurt a. M. Ende 1900: 100.40 Zahlstellen: Frankfurt a. M.: M. A. 33 Rothschild & Söhne, Mitteldeutsche Creditbank; München: Bayerische Vereinsbank; Leipzig: Frege & Co.; Dresden: Bassenge & Co.; Hannover: Filiale der Dresdner Bank; Stuttgart: Vereinskasse. Dir ektion: Tafel. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: M. 71 406323. –Passiva: M. 67 262 649. Überschuss: M. 4 143 674. Reservefonds: M. 4 143 674, an welchem sämtliche Vereinsmitglieder nach Verhältnis ihrer Leistungen zu demselben gleichmässigen Anspruch haben, welcher ihhen nach Tilg. ihrer Schuld ausbezahlt wird. Derselbe darf nicht unter den zw anzigsten Teil der je- weiligen Vereinsschuld herabsinken.