328 Ausländische Eisenbahnen. 5 % steuerfreie Obligationen Serie B von 1880: Lire 9 900 000, davon noch in Umlauf Ende 1900: Lire 9 743 100 in Stücken à Lire 300. Zinsen: 1. Juni, 1. Dez. Tilgung: Durch Pariauslosung nach einem Tilgungsplan von 1888 ab innerhalb 97 TJahren. Zahl- stellen und Zahlungsmodus: Wie bei Serie A, aber mit Lire 6.99 zum ungefähren Kurse für kurz Italien. – Kurs Ende 1890–1900: 99.70, 96, 94, 78, 81.50, 85, 89.50, 97, 95.20, 93, 93 %. Notiert in Frankfurt a. M. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Gewöhnlich im März. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., Maximum = 30 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % an den Reservefonds, sodann 5 % Dividende an die Aktionäre, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Bahnbau u. Ausrüstung 46 518 008, Mobilien, Masch. etc. 266 672, Kassa 4725, Kautionen in 5 % Rente 136 147, Vorräte 573 838, Kautionsdepositen etc. des V.-R., des Kassierers u. der Pensionskasse 936 873, Debitoren 7793 733. Passiva: A.-K. 22 000 000, R.-F. 474 911, Oblig. 29 399 900, Kautionsdepositen etc. des V.-R., des Kassierers u. der Pensionskasse 936 873, Kreditoren 3 167 380, Vortrag a. 1899 6864, Reingewinn 244 068. Sa. Lire 56 229 997. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 362 122, allgem. Unkosten 220 707, ordentliche Unkosten der Centralverwaltung 56 482, ausserordentl. Unkosten der Centralverwaltung 7018, ordentl. Betriebsausgaben 1 436 325, ausserordentl. Betriebsausgaben 345 034, Zs. u. Tilg. der OÖblig. 1 295 540, Reingewinn 244 068. – Kredit: Subvention des Staates 1 780 548, Subvention der Provinzen 464 000, Betriebseinnahmen 1 716 129, Zs. 6620. Sa. Lire 3 967 297. Gewinn-Verwendung: R.-F. 12 203, Div. 220 000, Vortrag 18 729. Kurs der Aktien Ende 1890–1900: In Berlin: 66.90, 57, 61, 49.20, 56.75, 56.75, 55.20, 54.90, 50.90, 39.90, 30.10 %. – In Frankfurt a. M.: 67.80, 56.25, 60, 49.50, 57, 57, 54.90, 54.40, 51, 40.50, 30.10 %. Aufgelegt am 17./4. 1883 zu 87 %, wobei Lire 100 = M. 80 um- gerechnet wurden. Beim Handel an der Börse Lire 100 = M. 80. Usance: Der Restdividendencoupon ist auch nach dem 1. Jan. bis zum Zahltag mitzuliefern. Dividenden 1890–1900: 3½, 3 %, 3 ¾, 3, 3, 3¼, 3, 3, 2½, 1¾, 1 %. Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne. Die Dividendenzahlung erfolgt: Abschlags-Div. mit Lire 10 am 2. Jan., Rest-Div. am 1. Juli. Direktion: Ingenieur G. Seefelder. Verwaltungsrat: Präsident Baron Gallotti. Bemerkung: Im Aug. 1900 bildete sich unter der Führung der Berliner Handels-Ges. in Berlin u. von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. M. eine Vereinigung der deutschen Aktienbesitzer. deren Zweck im erster Linie ist, durch einen deutschen Eisenbahnfachmann eine eingehende Expertise vornehmen zu lassen, durch welche die Gründe für die eingetretene Ver- schlechterung der Betriebsergebnisse klargestellt und, soweit möglich, die Mittel auf- gesucht werden sollen, die Eisenbahn einer besseren Rentabilität entgegenzuführen. Der Geschäftsbericht pro 1900 versucht die Gründe für den fortgesetzten Rückgang des ver- teilbaren Reingewinns zu geben. Da die Eisenbahn seitens des Staates ursprünglich als eine strategische Bahn gedacht war, welche die Hauptstadt der Insel Palermo mit dem aussersten Westen Trapani, das dem afrikanischen Festlande am nächsten liegt, verbinden sollte, so wurde bei der Anlage der Linie mehr auf militärische Interessen als auf die ökonomischen Verhältnisse der von derselben durchzogenen Provinzen Rücksicht ge- nommen. So kommt es denn, dass wichtige Ortschaften verhältnismässig weit ab von den Bahnstationen liegen und dass andererseits nicht überall die kürzeste Route ein- geschlagen wurde. Hierzu kommt noch, dass bis zum Jahre 1886 weder für Erneuerung des rollenden Materials noch des Bahnkörpers besondere Rücklagen geschaffen wurden; daher mussten bei der späteren Auswechselung der eisernen gegen Stahlschienen die hierzu nötigen beträchtlichen Summen teils dem jedesmaligen Betriebe entzogen werden, teils durch Ausgabe von Oblig., welche innerhalb 35 Jahren zu tilgen sind, gedeckt werden. Ausserdem musste den Bestimmungen des neuen Handelsgesetzes gemäss ein R.-F. ge- schaffen werden. Alles dies im Verein mit den in letzter Zeit stark gestiegenen Preisen für Kohlen u. sonstiges Rohmaterial sind die Ursache für die weichende Rentabilität der Ges. Luxemburgische Eisenbahnen. Luxemburgische anonyme Prinz Heinrich Eisenbahn und Erzgruben-Gesellschaft, Luxemburg. (Sociécte anonyme Luxembourgeoise des chemins de fer et minieres Prince Menri.) Gegründet: Am 16./10. 1877; letztes Statut vom 13./3. 1886, genehmigt durch Grossherzog- lichen Beschluss vom 12./4. 1886. Zweck: Die Ges. übernahm die Koncession der im Jahre 1877 in Konkurs geratenen „Sociéte Royale Grand Ducale des chemins de fer Prince Henri“ und vollendete den Bau der