Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 33* Zahlstellen: Für die Dividende und verlosten Prioritätsaktien: Berlin: Mitteldeutsche Credit- bank, C. Schlesinger-Trier & Co., Commanditges. a. A.; Frankfurt a. M.: Mitteld. Credit- bank, Gebrüder Sulzbach, von Erlanger & Söhne; Budapest: Budapester Bankverein. Zahlung in Deutschland zum Wechselkurse von kurz Wien. Brünner Local-Eisenbahn- Gesellschaft in Brünn, Rennergasse 5. Gegründet: Am 25. Juni 1886 als A.-G. Die Ges. übernahm durch Vertrag vom 28. März resp. 1. April 1884 die Herrn von Lindheim erteilte Koncession zum Bau und Betrieb einer für den Personen- und Frachtverkehr bestimmten Strassenbahn für Brünn und Um- gegend. In der ausserord. G.-V. v. 31. Okt. 1898 wurde der mit der Elektricitäts-Ges. „Union' zu Berlin abgeschlossene Kaufvertrag, wonach die Brünner Dampftramway an dieselbe um den Preis von fl. 970 000 exkl. der der Brünner Local-Eisenbahn-Ges. ver- bleibenden Fonds verkauft wurde, genehmigt und beschlossen, von diesem Kaufschilling vom I. Febr. 1899 ab den Betrag von fl. 100 auf jede Aktie à fl. 200 zurückzuzahlen; der Rest von fl. 200 376 wurde lt. G.-V.-B. v. 17. April 1899 in einem Spec.-R.-F. hinter- legt. Die Ges. hat jetzt in ihrem Betrieb: 1) die lt. Koncession v. 27. Mai 1894 Lokal- bahn Privoz-Mähr.-Ostrau-Witkowitz-Reichsbrücke, 7 km lang, eröffnet am 18. Aug. 1894, dieselbe war für die ersten zehn Jahre an Leo Arnoldi verpachtet, welche Firma dafür einen Mindestreingewinn von fl. 38 500 jährl. = 5½ % des darauf verwendeten A.-K. garantiert hatte. In der G.-V. v. 12. März 1897 wurde jedoch der Betrieb ab 1. April 1897 in eigene Regie genommen; 2) die lt. Koncession v. 13. März 1899 Lokalbahn Mähr.-Ostrau-Ellgoth (Hulwaken), 3 km lang, eröffnet am 17. Mai 1899; 3) die lt. Kon- cession v. 14. Juli 1899 Lokalbahn Mutenitz-Gaya, Dauer dieser Koncession 90 Jahre, Steuerfreiheit 25 Jahre; diese letztere Lokalbahn ist am 2. Mai 1900 dem Betrieb übergeben worden; durch Garantievertrag mit der Lokalbahn Saitz- Göding bezw. mit der „Ver- einigten Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges.“ in Berlin ist die Betriebsführung der Lokal- bahn Mutenitz-Gaya für die ersten sieben Jahre der k. k. priv. Kaiser Ferdinands Nord- bahn, in deren Betrieb auch die Lokalbahn Saitz-Göding steht, gegen einen jährlichen Pauschalbetrag von K. 72 000 überlassen worden, hierzu kommt noch die vom mährischen Landesausschusse gewährte Subvention von jährl. K. 3000 für die ersten zehn Jahre. Die G.-V. v. 21. April 1900 beschloss auf den Lokalbahnen Privoz-M.-Ostrau-Witkowitz und M.-Ostrau-Ellgoth den elektr. Betrieb für den Personenverkehr einzurichten und behufs Beschaffung der hierfür erforderlichen Mittel eine Kapitalserhöhung; der elektr. Betrieb wurde im April 1901 voll aufgenommen. Der Frachtenverkehr wird weiterhin mit Dampflokomotiven aufrecht erhalten. Die G.-V. vom 20. April 1901 ermächtigte den V.-R., das Projekt Lundenburg-Eisgrub, ebenso wie die Fortsetzung der Lokalbahn Ostrau-Ellgoth zum Friedensschachte u. Zabreck bei deren nachgewiesener Rentabilität auszuführen und demnach in die bezügl. Koncessions-Verhandlungen einzutreten. Kapital: K. 2 400 000 = fl. 1 200 000 in 12 000 Aktien à K. 200 = fl. 100; urspr. fl. 630 000, auf Beschluss der G.-V. vom 30./4. 1894 auf fl. 1 330 000 erhöht; sodann im Febr. 1899 durch Rückzahlung von fl. 100 per Aktie auf fl. 665 000 = K. 1 330 000 herabgesetzt u. lt. Beschluss der G.-V. v. 21./4. 1900 auf K. 2 400 000 erhöht. Die letzten neuen Aktien, welche v. 1./1. 1901 ab div. ber. sind, wurden den Aktionären in der Zeit v. 15.–30./4. 1901 zum Kurse von K. 270 per Aktie = 135 % zum Bezuge angeboten, es entfielen hierbei 4 neue Aktien auf je 5 alte Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: Je 20 Akt. = 1 St., die Aktien müssen 8 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst ein zu bestimmender Betrag zum Ern.-F., dann ¼0 % des An- lagekapitals zum R.-F., bis derselbe 5 % des gesamten Grundkapitals beträgt; hierauf 5 % an die Aktionäre: vom verbleibenden Reste wird die jährlich von der G. V. zu be- stimmende Tant. dem V.-R. zugewiesen und der Überschuss an die Aktionäre als Super-Div. verteilt oder auf das neue J ahr als Gewinnsaldo übertragen. Die Div. werden spätestens am 1. Juli eines jeden Jahres ausgezahlt; auch kann am 1. Jan. schon eine Abschlags- zahlung auf die Div. erfolgen. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva Anlage I Pfivoz-M.-Ostrau-Witkowitz: Oberbau 747 046, Hochbau 245 186, Waggons 169 697, Maschinen 212 618, GErundkto 65 649, Baukto Flügel- bahnen 31 393, Inventar u. Utensilien 10 872, Ablösungs-Ubernahmekto 75 129; Anlage II M.-Ostrau-Ellgoth: Unterbau 79 127, Oberbau 95 675, Bahnausrüstungskto 4495, Maschinen 21692, Waggons 32 706, Sicherungsanlage 9251, Bauerweiterungskto 8089; Baukto für elektr. Betrieb 416 709, Effekten 35 654, Materialvorräte 7173, translt. Kto 61 54, Kautionen bei Bahnen u. Gemeinden 14 460, Barbestände 6162, Debitoren 43 336. – Passiva: A.-K. 1 330 000, noch abzustempelnde Aktien 2600, ordentl. R.-F. (Ern.-Kto) der Anlagen I, II 8000, ausserord. R.-F. der Anlagen I, II 5804, Amort.-Kto do. 4320, Spec.-R. F. 400 753, alte Div. 92, Kreditoren 477 121, Vortrag a. 1899 5931, Reingewinn 103 652. Sa. K. 2 338 273. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Transporteinnahmen aus Personenbeförderung 225 777, do. aus Frachtenbeförderung 45 943, diverse Einnahmen 14 444, Vortrag a. 1899 Staatspapiere etc. 1901/1902. I. XXII