Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 341 Csakathurn-Agramer Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft (Csäktornya-Zagrabi Vasut-részvenytärsasäag) (Zagorianer Bahn) in Budapest. Gegründet: Am 14. Mai 1885. Zweck: Bau und Betrieb der von Csakathurn über Warasdin, Budinscina und Zabok nach Agram führenden Haupt- und von Zabok nach Krapina führenden Zweigbahn. Die zu bauende Strecke von Csakathurn bis Zapresic bei Agram einschliesslich der Zweigbahn beträgt 115,605 km, während für die kurze Strecke Zapresic- Agram (ca. 11 km) auf Grund eines von der Direktion der Königl. Ungarischen Staats- bahnen unter Genehmigung der Ungarischen Regierung mit der K. k. Privilegierten Süd- bahn geschlossenen Vertrags die bereits bestehende Strecke der letztgenannten Gesell- schaft Zapresic-Agram gemeinsam zu benutzen ist. Koncession: 90 Jahre, bis 30. Dez. 1976. Pachtvertrag: Der Betrieb der Eisenbahn wird von der Kgl. Ungar. Staats-Eisenbahn übernommen, wogegen dieselbe von der Eröffnung des Betriebes an auf die Dauer der Koncession eine jährliche fixe Pacht von K. 480 000 = fl. 240 000 zu bezahlen, sowie die Hälfte aller etwaigen den Betrag von K. 480 000 = fl. 240 0000 überschreitenden Betriebsüberschüsse zu vergüten hat. Steuerfreiheit: Die Ungar. Regierung hat bewilligt: Volle Befreiung von der Steuer, welche die zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten Ges. und Vereine zu entrichten haben, bezw. Befreiung von der Entrichtung der Erwerbs- und Einkommensteuer, sowie der Couponsteuer für die St.-Aktien, Prior.-Aktien und Oblig. und endlich Befreiung von der Entrichtung des Couponstempels auf die Dauer von 30 9 ahren, von dem Datum der Koncessionsurkunde gerechnet. Diese Steuerfreiheit hört aber nach 10 Tahren vom Datum der Koncessionsurkunde gerechnet auf, sobald der Reinertrag der Unternehmung, auch nach Aufnahme der erwähnten Steuerbeträge in die Betriebsrechnung, höher als 6 % des bewilligten Baukapitals sein wird. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, das Eigentums- und Besitzrecht der Bahn, falls eine Hauptlinie in derselben Richtung gebaut wird, sofort einzulösen. Als Einlösungs- preis ist während der ersten 10 Jahre das in der Koncessionsurkunde festgesetzte Bau- kapital zu zahlen; später gilt als Einlösungspreis der mit 5 % Kapitalisierte Durchschnitts- ertrag der 5 besten unter den letzten 7 Jahren, jedoch darf derselbe nicht geringer sein als das in der Koncessionsurkunde festgesetzte Baukapital. Kapital: K. 4 960 000 = fl. 2 480 000 St.-Aktien in Stücken à K. 400 u. 200 = fl. 200 u. 100 in Noten; K. 7 440 000 = fl. 3 720000 Prior.-Aktien, davon K. 146 400 = fl. 73 200 getilgt Ende 1900 in Stücken à K. 400 = fl. Gold 200. Die Prior.-Aktien haben vor den St.-Aktien das Vorrecht einer Div. von 5 % in Gold. Die Prior.-Aktien werden im Wege jährl. Verl. innerhalb 80 Jahren getilgt und al pari in Gold zurückbezahlt; für die ver- losten Stücke werden Genussscheine ausgegeben, welche an der Super-Div. teilnehmen. Die Tilg. der St.-Aktien kann nicht beginnen, ehe sämtliche Prior.-Aktien getilgt sind. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im ersten Halbjahr. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St., Aktien müssen 8 Tage vorher deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Dividende und die Amortisationsquote der Prioritätsaktien, sodann 5 % Dividende und eventuelle Amortisationsquote der Stammaktien; vom ver- bleibenden Überschuss 20 % Tantieme an die Direktion, Rest gleichmässig unten sämt- liche Aktien und Genussscheine als Superdividende. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Baukapital 12 400 000, Debitoren 298 547, Coup.-Einlösungs- Depot bei den kgl. ung. Staatsbahnen 7142, Sparkassen-Depot als Agioreserve 7000. — Passiva: Grundkapital: St.-Aktien 4 960 000, Prior.-Aktien 7 440 000, Zs.- u. Amort.-Kto 1900: Prior.-Aktien-Zs. pro 1. Jan. 1901 182 688, einzulösende verloste Prior.-Aktien 13 920, Tilg.- u. Zs.-Rückstände 9200, Kreditoren 8032, Valuta-R.-F. 7000, R.-F. für Steuern etc. 6000, Reingewinn 85 849. Sa. K. 12 712 689. Gewinn u. Verlust: Einnahmen: Vortrag 5147, Pachtsumme 480 000, Zs. u. verj. Div. 2979. Sa. K. 488 126; davon ab: Zs. u. Tilg. der Prior.-Aktien 379 296, bleiben K. 108 830. — Ausgaben: Verwaltungsspesen 17 696, Realsteuern samt Umlagen 3296, Stempelgebühren 1500, Kursverlust bei Einlösung der Prior.-Aktien u. Coup. mit 20 % Goldagio 490, Rein- gewinn 85 849, welcher verwendet wird: 1.65 % Div. auf die St.-Aktien 81 840, Vortrag auf 1901: K. 4009. Kurs: Prior.-Aktien Ende 1885–1900: In Berlin: 96.50, 98.50, 94.30, 99, 101, 102.40, 101.75, 103.60, 104.90, 107.70, 111.70, 111.75, 111.40, 110.50, 106.50, 106.30 %. – In Frank- furt a. M. Ende 1885–98: fl. 192, 199, 190, 197, 202, 204¾, 201, 205½, 209, 214 %, 220, 221, 220, 220 per Stück; Ende 1899–1900: 105.60, 105.10 %. — St.-Aktien Ende 1887–98: fl. 30, 39¼, 38½, 49, 52 ⅝, 59, 58 ¾, 57, 61, 60, 54, 50 per Stück; Ende 1899–1900: 26, 25 %. Notiert in Frankfurt a. M. Usance: Seit 1. Jan. 1899 werden in Berlin und Frankfurt a. M. die Prior.-Aktien in Pro- zenten gehandelt, wobei fl. 100 = M. 200, in Berlin schon vorher so, während in Frank- furt a. M. früher fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200. Die St.-Aktien werden in Frank- furt a. M. seit 1. Jan. 1899 in Prozenten gehandelt, wobei fl. 100 = M. 170, vorher fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200.