Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 365 Der Kurs in Berlin, Breslau, Köln u. Leipzig versteht sich in Prozenten, wobei frs. 100 = M. 80, in Frankfurt a. M. bis Ende 1898 in fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200, in Hamburg bis Ende 1898 in frs. per Stück, seit 1. Jan. 1899 in Frankfurt a. M. und Hamburg in Prozenten, wobei frs. 100 = M. 80. Usance: Nichtlieferbar sind Stücke mit nur einer Unterschrift der Administration; dagegen sind lieferbar Stücke ohne Unterschrift des Kassierers. Verj. der Coup. in 3 J., der verlosten Stücke der 1895er Anleihe in 30 J. n. F. Dividenden 1860 –1900: 7, 6% 5 5, 5, 5, 8½ 10 12 12, 12, 10, 10,8, % 6 6½% 6%, 6 % %/ 5 %% 6½% 5% Genussscheine 1893–1900: frs. 3, 8, 3, 6, 3½, 6, 3½, 7. Zahlstellen: In Deutschland keine; Paris: Crédit Lyonnais; Wien und Budapest: Eigene Kasse. Die Zahlung der Div. geschieht halbj. am 1. Jan. 2 %. am 1. Juli Rest-Div. u. zwar ohne Abzug in Gold. Direktion: Rud. Ritter Grimus von Grimburg, k. k. Hofrat. Direktion der ungar. Berg- und Hüttenwerke und Domänen: Dir. Anton Martinek, Dir. Bela Veith. Direktion der österreich. Werke u. Fabriken: Dir. Anton Martinek. Verwaltungsrat: In Wien: Präsident Theodor Ritter von Taussig, Vice-Präsident Vincenz Ritter von Miller zu Aichholz, Carlos Fürst Clary und Aldringen, Heinr. Germain, Adrian Graf Germiny, Joh. Hottinguer. In Budapest: Präs. Friedr. Baron Harkänpi, Amadäus Baron Bartholdi, Sigism. Baron Bohus, Carl Demachy, Carl Mallet, Jul. Alexis Baron des Michels, Koloman Graf Näko, Gust. Pereire, Albert Baron Wodianer. K. k. priv. Ostrau-Friedlander Eisenbahn, Wien. Gegründet: Auf Grund der Koncessionsurkunde vom 2. Jan. 1869. Koncessionsdauer: 80 Jahre bis 2. Jan. 1948. Zweck: Bau und Betrieb einer im Anschluss an die k. k. priv. Kaiser Ferdinand-Nordbahn von Mährisch-Ostrau nach Friedland zu führenden Eisenbahn. Die Gesellschaft ist aber auch berechtigt, Eisen- und Kohlenwerke, deren Besitz dem Gesellschaftsunternehmen förderlich sein kann, zu erwerben und zu betreiben. – Der Betrieb der Bahn wird von der Kaiser Ferdinand-Nordbahn geleitet; dieselbe erhält hierfür eine jährliche Pauschal- summe und eine Vergütung für jeden Brutto-Tonnen Kilometer, deren Höhe sich nach den Betriebskosten der betriebführenden Bahn richtet und von zwei zu zwei Jahren geregelt wird. Die Länge der im Betrieb befindlichen Strecke beträgt 33,18 km. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom 1. Jan. 1901 ab die Bahn gegen eine bis zum Ablauf der Koncession zu zahlende Annuität einzulösen, welche gleichkommt dem Durchschnittsertrage der fünf besten unter den letzten sieben Betriebsjahren; die zu zahlende Jahresrente muss aber mindestens 5 % des A.-K. betragen. Bei Erlöschen der Koncession erwirbt der Staat die Bahn mit unbeweglichem Zubehör unentgeltlich, das „ bewegliche Zubehör zahlt er nach Taxe oder Übereinkunft. Zinsengarantie oder Steuer- freiheit sind nicht bewilligt. Kapital: K 2 900 000 = fl. 1 450 000 in Aktien à K 400 = fl. 200, die Tilg. der Aktien erfolgt nach gänzlicher Amort. der Oblig. durch Verl. innerhalb der Koncessionsdauer. Die Besitzer der getilgten Aktien erhalten ausser dem Nominalwerte ihrer Aktien Ge- nussscheine, welche nur auf den 6 % des urspr. A.-K. übersteigenden Teil der Div., auf diesen Teil aber gleichen Anspruch mit den Aktien haben, während sie in allen anderen Beziehungen den Aktien gleichgestellt sind. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % an den Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals beträgt, 10 % Tantieme dem Verwaltungsrat, Rest gleich Dividende. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Gesamtanlage- u. Einrichtungskosten der Bahn abzügl. Amort. bis Ende 1900 5 378 600, Vervollständigungsbauten u. Geleise-Erweiterungen 177 203, Rekonstruktionskosten der Strecke Friedek-Friedland 368 172, Effekten des Fahr- Fundus-instructus-R.-F. 96 600, Kautionen des V.-R. 338 000, Debitoren 818 187, Kassa 12 623. Passiva: A.-K. 2 900 000, Prior. 2 478 600, Prior.-Zs. u. Tilg.-Rückstände 36 428, R.-F. 290 000, Fahr-Fundus-instructus-R.-F. 645 103, Kautionen 338 000, Kreditoren 63 782, Vortrag 68 866, Reingewinn 368 607. Sa. K 7 189 385. Gewinn u. Verlust 1900: Einnahmen: Betriebseinnahmen 1 015 883, hiervon ab Betriebs- ausgaben 349 691 u. Erwerb- u. Realsteuer nebst Stempelgebühren 151 864, verbleiben 514 327. – Ausgaben: Verzinsung der Prior. 119 920, Amortisierung der Eisenbahn- anlagekosten 25 800, V.-R.-Tant. 36 861, Reingewinn 331 747. Sa. K 514 327. Verwendung des Reingewinns inkl. Vortr. aus 1899: 10 % Div. 290 000, Vortr. auf 1901: 110 612. Dividenden 1890–1900: 5, 5, 5, 6, 6, 7½, 7¾¼, 9½, 10, 9, 10 %. Zahlung der Div. in österr. Noten. Aktien in Deutschland nicht gehandelt. 5 % Silber-Obligationen. K 2 899 800 = fl. 1 449 900, davon noch in Umlauf Ende 1900: K 2 478 600 in Stücken à K 600 1 300. Z2s, 1 April, I. OÖkt. Tilg.: Durch Verl. im März per 1. Sept. von 1872–1935, Verstärkung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Rob. Warschauer & Co.; Breslau: Schlesischer Bankverein; Dresden und Leipzig: Allg.