Gewerkschaften. 425 Gewerkschaft Deutschland zu Oelsnitz im Erzgebirge. Gegründet: Als Aktiengesellschaft im Jahre 1871 unter der Firma Steinkohlenbauverein Deutschland zu Oelsnitz. als Gewerkschaft seit dem 17. April 1889 und zwar wurden gewährt je 1 Kux der Gewerkschaft gegen Rückgabe von 10 Stammaktien von 8 Prioritätsaktien oder von 5 Prioritätsaktien Ser. II oder 3 Vorzugsaktien oder 2 Neu- aktien und Zuzahlung von M. 150 bar und je 2 Kuxe gegen Rückgabe einer vollgez: mhlten, abgestempelten Neuaktie und Zuzahlung von M. 100 bpar. Besitztum: An Areal besitzt die Gewerkschaft 115 ha 9000 qm, welches zehntenfrei ist; von diesem Areal sind Ende 1900 als vollständig abgebaut zu betrachten 14 ha 1608 qm. Zweck: Abbau der unter dem Vereinsareal lagernden Steinkohlen. Kuxe: Anzahl derselben 3710. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewerken-Versammlung: Bis spätestens Juli. Eehten eéds ürs 1890– 1900: Rl 876 792, 992 910, 1 065 287, 1.221 552, 1343 824, 1 554 939, 1.723 783, 1 442 178, 1 569 074, 1.735 589, 1 727 990. 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 Durchschnittspreis pro hl in Pf. 73.29 72.86 77.04 77.74 83.89 87.96 92.60 106.13 Gestehungskosten „ 57.09 57.80 60.89 67.14 69.52 67.03 70.85 91.27 Durchschnittl. Belegschaft Mann 477 477 571 680 531 547 607 766 Ausbeute 1889–94: 0, 1895–1900: M. 30, 15, 25, 50, 60, 75 pro Kux. Kurs der Kuxe 1889–1900: M. 140, 190, 135, 116, 212, 270, 680, 425, 760, 821, 1309, 1250 pro Kux. Notiert in Zwickau. 4½ % Anleihe von 1895. M. 1 400 000 in Stücken à M. 500, 1000. Zinsen: 1. April, 1. Okt. Tilgung: Von 1898 ab nach einem Tilgungsplane 27 Jahren, vom Jahre 1898 ab auch Totalkündigung mit sechsmonatiger Frist zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist eine I. Hypothek auf den gesamten Bergwerksbesitz der Gewerkschaft eingetragen. Zahlst.: Oelsnitz: Gewerkschaftskasse; Zwickau: Vereins- bank in Zwickau, Hentschel & Schulz. Aufgelegt in Zwickau am 16.–30. April 1895 zu 103 %. Kurs Ende 1897–1900: 104, 102.50, 102, 102 %. Notiert in Zwickau. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kehlenfeldkte 370 000, Schacht I: Schachtbau 100 000, Maschinen 10 000; Schacht II: Schachtbau 100 000, Maschinen 30 000, Eisenbahnanlagen 25 000, Kompressoranlage 5000, Schneidemühle 3000, Wohn- u. Betriebsgebäude 25 000 Grundsfück 5000, Wasserleitungs anlage 5000, elektr. Anlage 130 000, Tagebaukto 90 000, Wäschekto 225 000, Inventar 50000, Elickton 100 960, Kassa 36 794, Kohlenbestand 2122, Debitoren 163 420, Bankguthaben 204 522, Wechsel 10 096, Materialien 40 853. Passiva: Anleihe 1 312 500, Ralehe Rig 0 34 865, Delkrederekto 25 899, noch nicht erhobene Ausbeute 50, diverse Kreditoren 11 258, fällige noch nicht eingelöste Zs.-Scheine 16189, Reingewinn 331 006. Sa. M. 1 731 767. Gewinn u. Verlust: Kredit: Vortrag 486, für verkaufte u. selbstverbrauchte Kohlen inkl. Bestand am 31. Dez. 1900 2 033 641, Effekten-Zs. 3688, verschiedene Einnahmen 22 738, verfallene Ausbeute 15. – Debet: Produktionskosten 1 385 272, Gehälter, Steuern, Spesen etc. 61 775, Betriebsunkosten 31 880, Beiträge zur E u. Beamten- krankenkasse 11 961. Beiträge zur Knappschaftspensionskasse 25 508, Anleihe-Zs. 60 761. Abschreib. 152 406, Reingewinn (inkl. Vortrag v. M. 486 a. 1899) 331 006. Sa. M. 2 060 569. Verwendung des Reingewinns: Ausbeute à 75 M. 278 250, Tant. u. Grat. an Grubenvorst., Dir. u. Beamte 27 825, Rückstellung auf Delkredere 50 00, V ortrag auf 1901: 19 931. Direktion: Max Klötzer, technischer Direktor; Robert Weiss, kaufmännischer Direktor. Grubenvorstand: Vors. Dr. jur. Georg Wolf, stellvertr. Vors. Bergdirektor Stadtrat Ed. Würker, Kohlenwerksbesitzer Friedrich Falck, Kaufmann Paul Bauer, sämtlich in Zwickau, Bergdirektor Rob. Hey in Gersdorf, Kaufmann Carl Clement in Leipzig. Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vVormals Fernie in Giessen. Gegründet: Am 29. Nov. 1898 durech Umwandlung der am 2. Juli 1898 „.. A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gewerkschaft. Zweck: Der Betrieb und die Verwertung der in den Gemarkungen Giessen, Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Herrnwald, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn und Luetzellinden belegenen Bergwerksberechtigungen nebst allen Immobilien, Mobilien und Anlagen, welche bisher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden und durch Kaufverträge auf Albert Zobel in Strassburg i. Els. und Dr. Heinrich Pfahl in Bonn a. Rh. übergegangen sind; ferner der Betrieb und die Verwertung noch weiter zu erlangender Berechtigungen Bergwerke, sowie die Herstellung aller Anlagen und der Betr ieb aller Gesehaf welche die Ausnützung dieser Bergwer 3 und die Verwertung der Produkte derselben befördern. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Ausbeute pro 1899: M. 450 pro Kus.