Gewerkschaften. 427 mit den erforderlichen Anlagen zur Gewinnung von Teer und Ammoniak, sowie eine Benzolfabrik, sind am 1. Juli 1898 dem Betrieb übergeben worden. — Auf dem mit dem Schachtgrundstücke in Suderwich erworbenen Ringofen für Lehmsteine wurde im Jahre 1900 Maschinenbetrieb für eine Leistung von 4–5 000 000 Stück jährlich ein- gerichtet. Der Grundbesitz der Gewerkschaft umfasst 152 ha 84 a 96 qm; die Arbeiter- kolonie besteht aus 77 Beamten- und Arbeiterwohnhäusern. Kuxe: Anzahl derselben 1000. 4 % Anleihe von 1898: M. 6 000 000 in Stücken à M. 1000. Zinsen: 2. Jan., 1. Juli. Tilgung: Vom 1. Juli 1904 ab durch Verlosung zu 102 % mit jährlich mindestens 2 % des ur- sprünglichen Anleihebetrages; vom 1. Juli 1904 ab Verstärkung und Totalkündigung mit sechsmonatiger Frist zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt dureh eine Kautionshypothek zur I. Stelle von M. 6 600 000 auf den Gesamtbesitz der Gewerk- schaft; ferner ist die Gewerkschaft verpflichtet, nach Erwerb der Feldesteile von Henrichenburg, welche bisher lastenfrei sind, die Eintragung auf diese zu erstrecken. Bis dahin blefben die erworbenen Henrichenburg-Kuxe laut notarieller Verpfändungs- urkunde vom 26. Mai 1898 bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankyerein zur Sicherheit der Anleihe verpfändet. Zahlst. wie für die Ausbeute. Aufgelegt M. 5 000 000 am 18. Juli 1898 zu 101.50% in Berlin, Essen und Köln. Kurs Ende 1898––1900: In Berlin: 1001 (%hh%%0/ ũ Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Beteiligungsziffer am 1. Jan. 1901 beim Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat 592 000 t, beim Westfäl. Koks-Syndikat 203 300 t. Produktion: 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 Kohlenförderung t 373 171 420 291 453 563 494 207 508 753 521 020 562 270 Koks „ 86 490. 81 673 74 692 103 946 147 030 198 980 208 083 Belegschaft Mann — = 2021 2182 Ausbeute pro Kux M. — 80 200 400 400 400 400 Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Berechtsamekto „König Ludwig“ 2 242 000, do. „Beteil Henrichenburg“ 2 923 000, Grunderwerb 397 094, Schacht I 3 315 000, do. II 1 504 284, do. III 595 050, do. IV u. V (Baukto) 445 609, Eisenbahnanschluss 226 000, Koksöfen 110 000, Luft- kompressoren 80 000, Wasserleitung 18 000, elektr. Beleucht.-Anlage 11 000, Werkstätten u. Utensilien 28 000, Beamten- u. Arbeiterwohnungen 912 000, neue Koksöfen u. Gas- kessel 191 000, Koksöfenanlage mit Gewinnung von Nebenprodukten 450 000, Kanalhafen u. Anschlussbahn 356 811, Ausrichtung des Henrichenburger Feldes 145 988, Eisenbahn zu den Schachtanlagen IV/V im Henrichenburger Felde 45 702, Kassa u. Wechsel 6383, Debitoren 2 584 382. – Passiva: Kapitalkto I 7 665 906, do. II (Zahlung aus dem Be- triebsgewinn des Jahres 1900) 700 000, Anleihe 5 431 000, Hypoth. 58 813, Disp.-F. 140 820, Oblig.-Zs. 109 640, Kreditoren 2 481 124. Sa. M. 16 587 303. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: 48. auf Grund- u. Hypothekenschuld 215 061, Ausbeute 400 000, Überweisung auf Kapitalkto II (Zahlung aus dem Betriebsgewinn) 700 000, Ab- schreib. 479 003. – Kredit: Kohlenförderungskto 1 018 639, Landpächte, Wohnungs- mieten, verkauftes Material u. Sonstiges 54 948, Kokereibetriebskto 393 125, Teer- u. Ammoniakfabrik- u. Benzolfabrik-Betriebskto 321 235, Eisenbahn- u. Hafenbetrieb 6116, Sa. M. 1 794 064. Kurs der Kuxe in Essen: 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 Böchslz 100 G. 12 050 B. 12 400 B. 14 500 B. niedrigster.. . . 7750. 4900 B. 7700 B. 8 700 G. 10 250 B. 10 200 G. 8 075bz. Ausserdem in Düsseldorf notiert. zZahlstellen für die Ausbeute: Gewerkschaftskasse in König Ludwig i. W.; A. Schaaffhausen'- scher Bankverein in Berlin u. Köln; Essener Credit-Anstalt in Essen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Herne; Gebr. Beer in Essen. Grubenvorstand: Vors. Komm.-Rat Carl Funke, Essen; stellvertr. Vors. David Kappel, Berlin; Aug. Becker, Düsseldorf: Gustav Hilgenberg, Julius Stempel, Essen. Gewerkschaft der Steinkohlenzeche „Mont Cenis- zu Sodingen i. W. Gegründet: Die Ges. der Steinkohlenzeche Mont Cenis ist durch behördlich am 13. Sept. 1874 bestätigtes Statut auf unbeschränkte Zeitdauer errichtet; neuestes Statut vom 29./9. 1900. Der Sitz war urspr. in Herne i. W. und ist später nach Sodingen verlegt worden. Besitztum: Die Gewerkschaft besitzt die Steinkohlenfelder Theresia I, Eugenie, Mathilde I; Louis und Jerome, konsolidiert unter dem Namen Mont Cenis mit einem Gesamtgruben- feld von ca. 5 165 000 qm. Von dem angrenzenden Felde Veronika ist lt. Pachtvertrag ein Teil von 564 000 qm mit in den Bau Mont Cenis gezogen gegen eine Abgabe, die mit wachsenden Kohlenpreisen steigt. Der Kohlenreichtum der der Gewerkschaft gehörigen Grubenfelder wurde von fachmännischer Seite auf mindestens 75 000 000 t geschätzt.