Anleihen von Korporationen, Standesherren, Gewerkschaften etc. 13 Als Sicherheit für die Anleihe hat Graf Tiele-Winckler auf sein in den Kreisen Beuthen, Zabrze u. Tarnowitz in Oberschlesien belegenes Steinkohlenbergwerk „Preussen“ nebst allem Zubehör eine Sicherheits-Hypoth. zur ersten Stelle in Höhe von M. 5 500 000 eintragen lassen. Zur „Preussengrube“ gehört z. Z. kein Grundbesitz. Die in Betracht kommende Oberfläche ist Eigentum des Grafen Tiele-Winckler als Bestandteil der ihm gehörigen Ritter- güter Miechowitz u. Rokittnitz. Der Graf ist verpflichtet, sobald der Umfang des von den Tagesbauten der „Preussengrube“ jetzt in Anspruch genommenen und für deren allmähliche Ausdehnung noch erforderlichen Geländes feststeht, dasselbe lasten- u. schuldenfrei von den Grundbuchblättern der Rittergüter Miechowitz u. Rokittnitz abschreiben und dem Grund- buchblatt der „Preussengrube“ zuschreiben zu lassen, wodurch diese Flächen mit den darauf errichteten Gebäuden in die Pfandverbindlichkeit eintreten. Ebenso ist der Graf verpflichtet, zum Zwecke der Anlegung von Wohnstätten für die Belegschaft der Grube ein Areal von 15 ha aus dem Bestande des Rittergutes auszuscheiden u. dem Grundbuche der Grube zu- zuschreiben. Der gegenwärtige Wert der „Preussengrube“ ist vom Bergrat Sanner, Gen.-Dir. der Tiele-Winckler'schen Industrie-Verwaltung, bei Zugrundelegung eines 5 % igen Zins- fusses, ausschliesslich der in dieselbe hinein zu bauenden M. 5 000 000, auf M. 10 250 000 be- rechnet worden. Ein vom Bergrat Remy in Lipine erstattetes Gutachten kommt zu einer Wertsermittelung von ca. M. 11 500 000. Pfandhalterin ist die Dresdner Bank in Berlin. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Aufgelegt in Berlin am 29./S. 1901 zu 101 0%% Kurs Ende 1901: – %. Notiert in Berlin. Verj. der Zinsscheine in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Steinkohlengewerkschaft Charlotte in Czernitz 0.8. Gegründet: 1889; Statut v. 23./2. 1894, bestätigt vom Kgl. Ober-Bergamt Breslau am 5./7. 1894, abgeändert am 9./10. 1898, bestätigt am 8./12. 1898. Die Gewerkschaft ist aus den Gewerkschaften Consolidierte Leogrube und Neue consolidierte Charlottegrube hervor- gegangen, ihre Eintragung im Handelsregister erfolgte am 24./9. 1900. Zweck: Der Zweck der Gewerkschaft ist der Bergbau in den ihr gehörigen, im Kreise Rybnik gelegenen Steinkohlengruben, sowie in denjenigen Kohlenbergwerken, welche sie weiterhin noch erwerben sollte, auch die Errichtung aller Anlagen und der Betrieb aller Unternehmungen, welche die Ausnutzung jener Bergwerke und die Verwertung der Produkte derselben fördern können. Besitztum: Die Gewerkschaft besitzt folgende Steinkohlenbergwerke: Neue consolidierte Charlottegrube, Consolidierte Leogrube, Cäcilie, Dicke Verwandtschaft, Wallhofen, Czienskowitz, Agnes-Glück, Johannes II, Alexander K, Wilhelm Freund, welche zus. ein Flächenmass von 38 140 062 qm haben. Hierzu kommen noch die vermittelst der notariellen Verträge vom 26./4. u. 29./4. 1901 erworbenen Feldesteile der Steinkohlen- bergwerke Steinbeck u. Heitz bei Czernitz im Ausmasse von zus. 262 525 dm. Ferner besitzt die Gewerkschaft das Rittergut Ober-Rydultau, die Erbscholtisei Nr. 1 in Kal. Radoschau und die Grundstücke Grb. Kgl. Radoschau, Band I Blatt Nr. 39; Grb. Ober- Radoschau, Bd. I Bl. Nr. 2, Bd. II Bl. Nr. 46; Grb. Czernitz Bd. I Bl. Nr. 45; Grb. Orlo- wietz, Bd. I Bl. Nr. 21; Grb. Krzischkowitz, Bd. II Bl. Nr. 68; Grb. Ober-Rydultau, Bd. I Bl. Nr. 7, 30 u. 44, Bd. II Bl. Nr. 59, 60, 61, 66, 94, 95 u. 96, Bd. III Bl. Nr. 100 u. 101; Grb. Nieder-Rydultau, Bd. I Bl. Nr. 13, Bd. V Bl. Nr. 221, 229, 230, Bd. VI Bl. Nr. 244, Bd. VIII Bl. Nr. 321, Bd. X Bl. Nr. 385 u. 386. Der Grubenbesitz ist durch 3 von einander getrennte, sämtlich mit Eisenbahnanschlüssen versehene Förderschachtanlagen, Leo, Schreiber und Erbreich, erschlossen. Die Leoschacht-Anlage besteht aus einem 168 m tiefen Schachte, welcher das Leo- und Niederflöz bis zu einer Tiefe von 100 m über Normal-Null erschliesst, 2 untertägigen Wasserhaltungsmaschinen à 2,5 cbm Minuten- leistung, 1 Kesselhause mit 5 Kesseln von 4 Atm. Spannung, 1 Separation für 600 t Tagesleistung, 1 Zechenhause mit Bureau u. Beamtenwohnung, Magazinen, sowie einer Schmiede- u. Zimmerwerkstätte. Die Schreiberschacht-Anlage besitzt einen 186 m tiefen, in Mauerung stehenden Förderschacht; derselbe erschliesst das Charlotte-, Eleonore- u. Minnafl62 bis zu 95 m über Normal-Null; ferner eine Separation für 1000 t Förderung in zehnstündiger Schicht. Für die unterirdische Wasserhaltung, die Beleuchtung, den Rangierbetrieb u. sonstige Betriebszwecke dient eine elektrische Centrale von 180 PS. welche s. Z. durch eine zweite Primäranlage von 250 PS. erweitert wird. Auf der Schachtanlage sind ferner vorhanden 1 Zechenhaus mit Arbeiter- u. Beamtenbädern, die erforderlichen Nebenwerkstätten und 1 Ringofenziegelei für 15 000 Ziegeln Tages- leistung mit maschineller Einrichtung zur Herstellung der Ziegeln. Die Erbreichschacht- Anlage besteht aus einem 113 m tiefen gemauerten Schachte, welcher das Charlotte-, Eleonore- u. Minnaflöz aus der 155 m über Normal-Null gelegenen Bausohle erschliesst. Auf der Schachtanlage sind vorhanden 1 Separation für 600t Tagesleistung, 1 elektrische Anlage von 60 PS., die erforderlichen Nebenwerkstätten, ein Zechenhaus mit mehreren Beamtenwohnungen, sowie ein besonderes Beamtenhaus. Der Schacht wird behufs Er- schliessung der Bausohle des Schreiber-Schachtes z. Z. weiter abgeteuft. Zu den obigen 3 Förderschacht-Anlagen gehören 3 Wetter-Schächte, von denen einer mit einem Venti-