Ausländische Banken, Hypotheken-Banken und Sparkassen. 263 K. K. priv. allgemeine österr. Boden-Credit-Anstalt in Wien I, Teinfaltstrasse 8. Gegründet: 15./6. 1863. Dauer 90 Jahre. Neues Statut v. 14./6. 1899. Zweck: Die Anstalt gewährt Darlehen gegen Hypoth., auch ohne hypoth. Sicherheit an Landes-, Bezirks- u. Orts- Gemeinden etc. und giebt auf Grund dieser Geschäfte Pfandbr. oder andere Schuldverschreib. aus. Sie ist berechtigt, das Kontokorrent-Geschäft etc. zu betreiben. Die Gesamtsumme der von der Ges. auf Hypoth., dann an Landes-, Bezirks- u. Ortsgemeinden gewährten Darlehen darf den 30fachen Betrag des bar eingez. A.-K., und die im Wechseleskompte und zu nicht speciell bedeckten Krediten verwendete Summe den doppelten Betrag des bar eingez. A.-K. zuzüglich des Betrages des ordentl. R.-F. und der keinem speciellen Zwecke gewidmeten sonstigen R.-F. nicht übersteigen. Die Gesamtsumme der wirklich ausgegebenen Pfandbr. darf die Gesamtsumme der jeweilig bestehenden Hypothekarforderungen niemals über- schreiten. Die Ges. ist jedoch berechtigt, Pfandbr. für höchstens fl. 2 000 000 auf später zu erwerbende Hypoth. anticipando auszugeben, wenn ein dem Nominalbetrage dieser Pfandbr. gleichkommender Betrag entweder in Barem oder in pupillarsicheren Wert- papieren als Deckung dieser Pfandbr. in der Depositenkasse der Anstalt hinterlegt wird. Für die pünktliche Verzinsung und Einlösung des Pfandbr.-Kapitals haften vorzugsweise die Gesamtheit aller Forderungen an Kapital und Zs. aus den gegen Hinausgabe von Pfandbr. gewährten Hypothekardarlehen, die Kapitalrückzahlungen aus diesen Darlehen, sowie die für anticipando begebene Pfandbr. bestellte Sonderkaution; überdies das ge- samte sonstige bewegliche und unbewegliche Vermögen der Anstalt. Als Deckung für die von der Anstalt herausgegebenen Schuldverschreib. dienen alle Forderungen an Kapital und Zs. aus den gegen Hinausgabe von Schuldverschreib. gewährten Darlehen sowie die Kapitalrückzahlungen aus diesen Darlehen. Kapital: K 48 000 000 in 120 000 Aktien à K 400 oder frs. 500 mit 50 % Einzahlung. Ordentl. Reserve K 24 000 000, ausserord. Reserve K 20 549 550, Agio-F. K 9 600 000, Reserve für dubiose Forderungen K 644 831 inkl. Zuweisungen pro 1901. Pfandbriefe u. Schuldverschreibungen. In Umlauf Ende 1901: K 379 884 029. Coup.-Verj.: 3 J. 5 % steuerfreie Osterreich. Staats-Domänen-Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1901: K 56 927 429. Emiss. auf Grund des Gesetzes vom 24. April 1866 von der „Allg. Oesterr. Boden-Credit- Anstalt“ gegen dem Staate gewährtes Darlehen von fl. 60 000 000 in Silber. Weitere Einzelheiten siehe bei österreich. Staatspapieren. 4% Noten-Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1901: K 190 307 400. Stücke à K 200, 1000, 2000 und 20 000. Zs.: 1./4. u. 1./10. Verl.: 2./1. u. 1./7. Tilg.: Innerh. 50 Jahren vom Zeitpunkt der Em. 3 % Prämien-Schuldverschreibungen von 1880. Em. K 80 000 000 in 4000 Serien à 100 Stück. iIn Umlauf Ende 1901: K 61 212 200, Stücke à K 200. Zinsen: 1. Juni u. 1. Dez. Verlosung: Amortisations- und Gewinnziehung 15. Febr., 15. Mai, 16. Aug. u. 16. Nov. Jedes in der Amortisationsziehung gezogene Los wird mit dem Nominalwert eingelöst, ausserdem erhält der Besitzer einen Prämienschein für die folgenden Prämienziehungen. Hntfällt hierauf ein Gewinn, so werden von demselben fl. 100 in Abzug gebracht und der Rest, abzüglich 20 % Steuer, ausbezahlt. In der Prämienziehung können jedes Los und jeder Prämienschein nur einmal gezogen werden. Prämien: In jeder Ziehung 1 à fl. 45 000, I à fl. 2000, 2 à fl. 1000. Tilg.: Letzte Ziehung 16./11. 1930. 3 % Prämien-Schuldverschreibungen von 1889. Em. K 80 000 000 in 8000 Serien à 50 Stück. In Umlauf Ende 1901: K 71 437 000. Stücke à K 200. Zs.: 1./2. u. 1./8. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Je 50 Aktien = 1 St., Maximum inkl. in Vertretung 10 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % Div. auf eingez. A.-K., von dem Überschuss 5–20 % nach Bestimm. der G.-V. an R.-F., bis derselbe die Hälfte des Nominalbetrages der aus- gegebenen Aktien erreicht; Tant. an Gouverneur, Dir., Verw.-Räte u. Beamte, deren Höhe durch die G.-V. festgesetzt wird; aus dem Rest eine Super-Div. nach Beschl. der G.-V. Der ordentl. R.-F. wird mit 4 % jährl. verzinst, sollten in irgend einem Jahre die Reinerträgnisse nicht hinreichen, um eine 5 % Div. zu verteilen, so kann das Fehlende aus dem R.-F. ergänzt werden, insolange derselbe hierdurch nicht unter 10 % des eingezahlten A.-K. herabsinkt. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa: Münzen, Coup., Giro-Guth. bei Oesterr.-Ungar. Bank u. bei Wiener Giro- u. Cassen-Verein 4 965 457, Portefeuille 49 362 887, Vorschüsse auf Effekten 40 704 088, Wertp. 22 706 548, Debit. 144 863 602, Domänendarlehen 59199 308, Huypoth.-Darlehen in Gold 7 045 333, do. in Bankvaluta 179 646 088, Gemeinde-Darlehen in Bankvaluta 130 349 525, Annuitäten 718 262, Realitäten 4 545 328. Passiva: A.-K. 24 000 000, Agio-F. 9 600 000, ordentl. R.-F. 24 000 000, ausserord. R.-F. 18 349 550, R.-F. f. dubiose Forder. 644 831, Tratten 4 354 897, Kredit. 165 612 424, Domänen- Pfandbr. 56 927 429, Pfandbr. in Bankvaluta 190 307 400, Präm.-Schuldverschreib. 132 649 200, Zs. von Pfandbr. u. Präm.-Schuldverschreib. 5 218 288, verloste Domänen-Pfandbr. 3 158 736, do. Pfandbr. in Gold 8092, do. Pfandbr. in Bankvaluta 41 600, do. Kommunal-0blig. in Gold 476, do. Präm.-Schuldverschreib. 1 189 800, Darlehens-Zs. 461 552, Reingew. 7582 149. Sa. K 644 106 425. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. etc. 15 421 582, Verwalt.-Unk. 1 564 692, Steuern 1504 255, Voersch. Spesen 65 683, Reingewinn 7 582 149. – Kredit: Einnahmen d. Darlehensgeschäftes