Ausländische Industrie-Gesellschaften. Montan- und Industrialwerke vorm. Joh. Dav. Starck in Unterreichenau bei Falkenau a. d. Eger. Gegründet: 1885. Neuestes Statut, genehmigt am 21./2. 1902. Zweck: Betrieb und Ausbeutung des von der Firma Joh. Dav. Starck erworbenen Kohlenwerksbesitzes, die Ausdehnung und Vervollständigung dieses Betriebes, sowie die Steigerung der Produktion, der Betrieb und die zweckentsprechende Ausnutzung der von der Firma Joh. Dav. Starck erworbenen chemischen und Glasfabriken und sonstigen Industrialwerke. Die Gesellschaft betreibt gegenwärtig: Stein- und Braunkohlenberg- bau, sowie Tafelglasfabrikation und chemische Industrie (Schwefelsäure, Oleum, Alaun, Leim, Phosphatfabrikation, Ultramarin, Caputmortuum etc.) auf mehreren Werken im Pilsner und Egerer Kreise (Böhmen) und eine Fabrik in Gorlice (Galizien). Produktion: Die Förderung an Braunkohle exkl. des Bedarfs zur eigenen Kesselfeuerung betrug in 1901: 5 392 904 Metercentner. Die Schwarzkohlengewinnung exkl. des eigenen Kesselbedarfs betrug 727 826 Metercentner. Kapital: K 10 800 000 = fl. 5 400 000 in 27 000 Inhaber-Aktien à K 400 = fl. 200. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis spät. Juni in Unterreichenau, Pilsen, Prag oder Wien. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St.; die Aktien müssen spät. 10 Tage vor dem Tage der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Abzug der dem Tilg.-, Pensions-, Reserve- event. Neue- rungsfonds zugewiesenen Beträge verbleib. Reingewinn zunächst 4 % Div. von dem noch übrig bleibenden Überschusse 10 % Tant. an Vorst., der Überrest, falls die G.-V. nicht anders beschliessen sollte, ist als Super-Div. zu verteilen. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Montan- u. Industrialbesitz 13 993 386, Kesselwägen 77 637, Vorrat an Rohmaterial. 724 864, Vorrat an fertigen Produkten u. Kohle 501 041, Buchforder. 546 693, Effekten 103 938, Kautionen 63 611, Kassa 53 924, Wechsel 136 838. Passiva: A.-K. 10 800 000, Pens.-F.-Widmungskapital der Firma Joh. Dav. Starck 122 000, R.-F. 392 623, Neuerungs-F. 20 000, Bruderlade der Montanwerke Pilsen 15 000, do. Falkenau 15 000, Kredit. 3 081 209, Kautionen 63 611, alte Div. 160, Amort.-Kto 699 000, Substanzvermind.-Kto 710 956, Vortr. a. 1900 27 758, Reingewinn 254 615. Sa. K 16 201 932. Cewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag a. 1900 27 758, Einnahmen für verkaufte Produkte, Kohlen u. für diverse Erträge 8 447 522, Vorräte fertiger Produkte u. Kohle per Ende Dez. 1901 501 041. – Ausgabe: Vorräte fertiger Produkte u. Kohle per Ende Dez. 1900 546 867, Betriebskosten pro 1901 6 833 124, gesetzl. Humanitätsauslagen 157 835, Dir.- u. Geschäfts-Unk. 327 596, Beitrag z. Beamten-Pens.-F. 89 564, Steuern 48 300, Zs. 264 216, Amortisationen 200 000, Substanzvermind.-Kto 226 446, Reingewinn inkl. Vor- trag a. 1900 282 373. Sa. K 8 976 321. Verwendung des Reingewinns: An R.-F. 10 185, Vergütung an die Revisoren 1200, 2½ % Div. 270000, Vortrag auf 1902 K 989. Dividenden 1890–1901: 6½, 5, 3, 3, 3½, 3½. 0, 3, 4, 2½, 0, 2½ %. Zahlbar am 1./77 Kurs Ende 1890–1901: 101, 91, 83.50, 80, 81, 79, 67.50, 58, 91, 101, 83.25, 83 %. Notiert Leipzig. Usance: Seit 1. Juli 1893 werden beim Handel öfl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher öfl. 100 = M. 200. General-Direktion: Karl Max Graf Zedtwitz, Vors. in der Gen.-Dir. Carl Chrambach, Dir. der Berliner Bank in Berlin, Dr. jur. Wenzel Stark, Prag; Ottomar Edler von Starck, Komm.-Rat Heinr. Staub, Berg-Dir. Franz Hvizdalek, Gen.-Dir.-Räte. Revisoren: Ant. Vinc. Lebeda, Bruno Bischoff; Ersatzmänner Cuno Bischoff, Jaroslav Jilek. Betriebs-Direktion: Emanuel Fuhrmann. Zahlstellen: Unterreichenau: Gesellschaftskasse; Prag: Böhm. Unionbank; Wien: Oesterr. Credit-Anstalt; Berlin: Berliner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. — 2 ― N aphta-Productions-Gesellschaft Gebrüder Nobel in St. Petersburg. Gegründet: Im Jahre 1879. Zweck: Betrieb und Erweiterung der in Baku befindlichen, früher den Kaufleuten erster Gilde Herren Ludwig und Robert Nobel gehörenden Petroleumraffinerie, sowie die Be- arbeitung und Gewinnung von Naphta an sonstigen Orten des Russischen Reiches. Die Ges. ist berechtigt, Naphtafabriken und andere mit der Naphtaproduktion im Zu- sammenhange stehende Fabriken durch Ankauf zu erwerben oder in Pacht zu nehmen und Naphtaleitungen einzurichten, sowie Niederlagen zum Aufbewahren von Naphta- produkten zu errichten, auch sämtliche für den Transport ihrer Materialien und Produkte nötigen Beförderungsmittel anzuschaffen. Kapital: Rbl. 15 000 000 in 2000 Anteilscheinen à Rbl. 5000 und 20 000 Aktien à Rbl. 250; die Anteilscheine und Aktien lauten auf den Namen. 4½ % Gold-Anleihe von 1897: M. 21 600 000 = Rbl. 6 665 760 in Stücken à M. 1000, 2000, 5000. Zs.: 1./13. April, 1./13. Okt. Tilg.: Durch Verl. am 1./14. Juli per 1./14. ÖQk Yo Jahre 1902 ab nach einem Tilgungsplane innerhalb längstens 15 Jahren; Verstärkung