Ausländische Eisenbahnen. Adrian Graf Germiny, Joh. Hottinguer, Dr. Max Freih. von Mayr, Alexander Prinz Thurn u. Taxis. In Budapest: Präs. Friedr. Baron Harkänyi, Amadäus Baron Bartholdi, Sigism. Baron Bohus, Carl Demachy, Jul. Alexis Baron des Michels, Koloman Graf Näko. Gust. Pereire, Albert Baron Wodianer. K. k. priv. Ostrau-Friedlander Eisenbahn, Wien. Gegründet: Auf Grund der Konc.-Urk. v. 2./1. 1869. Konc.-Dauer: 80 Jahre bis 2./1. 1948. Zweck: Bau und Betrieb einer im Anschluss an die k. k. priv. Kaiser Ferdinand-Nordbahn von Mährisch-Ostrau nach Friedland zu führenden Eisenbahn. Die Gesellschaft ist aber auch berechtigt, Eisen- und Kohlenwerke, deren Besitz dem Gesellschaftsunternehmen förderlich sein kann, zu erwerben und zu betreiben. – Der Betrieb der Bahn wird von der Kaiser Ferdinand-Nordbahn geleitet; dieselbe erhält hierfür eine jährliche Pauschal- summe und eine Vergütung für jeden Brutto-Tonnen Kilometer, deren Höhe sich nach den Betriebskosten der betriebführenden Bahn richtet und von zwei zu zwei Jahren geregelt wird. Die Länge der im Betrieb befindlichen Strecke beträgt 33,18 Rm. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, vom 1. Jan. 1901 ab die Bahn gegen eine bis zum Ablauf der Koncession zu zahlende Annuität einzulösen, welche gleichkommt dem Durchschnittsertrage der fünf besten unter den letzten sieben Betriebsjahren; die zu zahlende Jahresrente muss aber mindestens 5½ % des A.-K. betragen. Bei Erlöschen der Koncession erwirbt der Staat die Bahn mit unbeweglichem Zubehör unentgeltlich, das bewegliche Zubehör zahlt er nach Taxe oder Übereinkunft. Zinsengarantie oder Steuer- freiheit sind nicht bewilligt. Kapital: K 2 900 000 = fl. 1 450 000 in Aktien à K 400 = fl. 200, die Tilg. der Aktien erfolgt nach gänzlicher Amort. der Oblig. durch Verl. innerhalb der Koncessionsdauer, Die Besitzer der getilgten Aktien erhalten ausser dem Nominalwerte ihrer Aktien Ge- nussscheine, welche nur auf den 6 % des urspr. A.-K. übersteigenden Teil der Div., auf diesen Teil aber gleichen Anspruch mit den Aktien haben, während sie in allen anderen Beziehungen den Aktien gleichgestellt sind. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % an R.-F. bis 10 % des A.-K., 10 % Tant. an V.-R., Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Gesamtanlage- u. Einrichtungskosten der Bahn abzügl. Amort. bis Ende 1901 5 351 000, Vervollständigungsbauten 177 203, Rekonstruktionskosten der Strecke Friedek-Friedland 368 172, Effekten des Fahr-Fundus-instructus-R.-F. 95 400, Kautionen des V.-R. 338 000, Debit. 914 359, Kassa 5780. Passiva: A.-K. 2 900 000, Prior. 2 451 000, Prior.-Zs. u. Tilg.-Rückstände 33 167, R.-F. 290 000, Fahr-Fundus-instructus-R.-F. 649 913, Kautionen 338 000, Kredit. 134 721, Vortrag 110 612, Betriebs-Uberschuss 342 501. Sa. K 7 249 914. Gewinn u. Verlust 1901: Einnahmen: Betriebseinnahmen 1 045 302, hiervon ab Betriebs- ausgaben 386 636 u. Erwerb- u. Realsteuer nebst Stempelgebühren 165 095, verbleiben 493 571. – Ausgaben: Verzinsung der Prior. 123 470, Amortisierung der Eisenbahn- anlagekosten 27 600, V.-R.-Tant. 34 250, Reingewinn 308 251. Sa. K 493 571. Verwendung des Reingewinns inkl. Vortr. aus 1900: 10 % Div. 290 000, Vortr. auf 1902: 128 863. Dividenden 1890–1901: 5, 5, 5, 6, 6¼, 7½, 7¼, 9½, 10, 9, 10, 10 %. Zahlung der Div. in österr. Noten. Aktien in Deutschland nicht gehandelt. 5 % Silber-Obligationen. K 2 899 800 = fl. 1 449 900, davon noch in Umlauf Ende 1901: K 2 451 000 in Stücken à K 600 = fl. 300. Zs.: 1. April, 1. Okt. Tilg.: Durch Verl. im März per 1. Sept. von 1872–1935, Verstärkung zulässig. Zahlstellen: Berlin: Rob. Warschauer & Co.; Breslau: Schlesischer Bankverein; Presden und Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zahlung der Coup. und verlosten Oblig. ohne jeden Abzug in Silber. Beim Handel an der Berliner und Leipziger Börse seit 1. Juli 1893 fl. 100 = M. 170, vorher fl. 100 = M. 200. –— Kurs Ende 1890–1901: In Berlin: 86, 85.50, 85, 94.75, 100 93.60, 103 50 103.60, 105, 104.50 %. – In Leipzig: 86.75, 86, 85.50, 95.50, 100.50, 104.25, 103.50, 103.60, 104, 102.90, 102.75, 104 25 % Verj. der Coup. in 5 J., der verlosten Oblig. in 30 „ Verwaltungsrat: Präs. Dr. Ed. Sochor Freih. von Friedrichsthal, Vice-Präs. Rich. Jeitteles. Prag-Duxer Eisenbahn in Smichow, Prag. (Verstaatlicht seit 1./1. 1892.) Gegründet: Konc.: 25./6. 1870, 4./9. 1872, 30./9. 1881 u. 23./12. 1882. Dauer: Bis 1./1. 1963 Die Ges. besitzt auch ein Braunkohlenwerk bei Brüx, dessen Betrieb jedoch 1884 ein gestellt wurde. Der Betrieb der Bahn wurde 1884 mit dem der Dux-Bodenbacher vereinigt u. vom Staate für Rechnung der Ges. geführt. Mit Erlass v. 22./9. 1891 staatl. Einlös. per 1./1. 1892 verfügt. Die streitigen Punkte wurden durch Über n9. v. 25./7. 1892 beglichen. Die Reg. übernahm die der Prag-Duxer Eisenbahn gehör. Linie