Schweizerische Eisenbahnen. 409 Usance: Der Div.-Schein ist auch nach Schluss des Jahres bis zur Zahlung mitzuliefern. Die mit dem Aufdrucke: „Im Aktienbuch der Gotthardbahn eingetragen auf den Namen ...“ versehenen Aktien sind auch ohne weitere Unterschrift oder Stempel der Dir. bei diesem Aufdruck lieferbar. Dividenden: Bis Ende Juni 1882: 6 % Bauzinsen; 1882 zweites Halbjahr: 2½ %; 1883–1901: „%.. — %%%%%¹‟ 6*§]§§§ Ende Juni, in Deutschland zum Tageskurs der Schweizerfranken. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Zahlstellen: Wie 3½ % Prioritäts-Obligationen. Direktion: Präs. Dr. S. Stoffel. Vicepräs. H. Dietler. Mitglied Dir. A. Schrafl. Verwaltungsrat: Von der Gen.-Vers. gewählt: Präs. Bundesrat Hammer, Solothurn; Vicepräs. Ingenieur R. Abt, Luzern; Abbeg-Arter, Zürich; H. von Bleichröder, Berlin; Nationalrat F. Bonzanigo, Bellinzona; G. Bassi, Florenz; D. Cahn-Speyer und K. Figdor in Wien; Dr. Jul. Frey, Zürich; Nationalrat Geigy-Merian, Basel; Ständerat Isler, Aarau; Ing. C. Maraini, Rom; Regier.-Rat Moser-Ott, Schaffhausen; Ing. A. von Muralt, Bern; Freih. Ed. von Oppenheim, Köln; Rechtsanwalt A. Salomonsohn, Berlin; R. Sarasin, Basel; Ed. Schmid, Luzern; Rechtsanwalt Dr. Temme, Basel; Senator P. Tortarolo, Genua; Fr. Zahn-Geigy, Basel. Vom Bundesrate gewählt: Kommandeur Borgnini, Florenz; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Kinel, Berlin; Ober-Ger.-Präs. Leuenberger, Bern; Reg.-Rat Locher, Zürich; Kommandeur Massa, Turin; Geh. Ober-Reg.- Rat Neumann, Berlin; Ständerat Simen, Locarno. Von den Kantonen gewählt: Reg.-Rat J. Schobinger u. Stadtratspräsident Dr. H. Heller in Luzern; Bank-Dir. G. Stoffel, Bellinzona; Advokat Plinio Perucchi, Stabio; Landammann Meyer, Steinhausen; Ständerats-Präs. Reichlin in Schwyz; Landammann G. Muheim, Altdorf. Jura-Simplon Eisenbahn in Bern. Compagnie fusionnée des chemins de fer du Jura-Berne-Lucerne et de la Suisse Oecidentale et du Simplon. Gegründet: Am 27. Dez. 1889. Koncession 67 Jahre ab 1. Jan. 1890. Rev. Statut v. 27. Mai 1898. Die Ges. entstand aus der Vereinigung 1) der Jura-Bern-Luzern-Bahn und 2) der Eisenb ahnen der Westschweiz, und des Simplon nach dem von der G.-V. am 11. und 12. Okt. 1889 genehmigten Fusionsvertrag. Die von der Jura-Bern-Luzern Ges. seit 1875 in Betrieb übernommene Bahn Bern-Luzern (95 km), für welche sie lt. Vertrag von 1881 jährlich ab 1. Jan. 1882 die feste Summe von frs. 250 000 plus 70 % der Brutto- einnahme über frs. 12 000 pro Kilometer an den Kanton Bern zu zahlen hatte, wurde von der vereinigten Ges. für frs. 14 000 000 angekauft und ging ab 1. Juli 1890 in ihren Besitz über. Ferner hinzugekauft gemäss Beschl. der G.-V. vom 29. Nov. 1890 Strecke Le Pont-Vallorbes (8,7 km), für frs. 1 120 000. Strecken: a) Westbahn: Genf-Lausanne-Freiburg-Singine-Bern (Singine-Bern von der * Centralbahn erpachtet) mit der für fremde Rechnung betriebenen Bahn Romont-Bulle (19 km); ferner Lausanne-St. Maurice und Lausanne-Neuchatel-Neuveville mit den Zweigbahnen Auvyernier-Verrieres, der Jougnebahn Eclépens-Vallorbes-Le Pont, sowie mit der von der Ges. verwalteten, einer fremden Ges. gehörigen Bahn Régional du Val-de Travers (14 km) und den der Paris-Lyon-Mittelmeergesellschaft gehörigen Linien Pontarlier-Vallorbes und Verrières (35,2 km); weiter die Transversallinie Freiburg- Payerne-Vverdon; die Broyethalbahn Palézieux-Fraeschels; die Simplonbahn Bouvyeret- St. Maurice-Sion-Brigue mit der für fremde Rechnung betriebenen Bahn Viège-Zermatt (36Kkm). b) Jura-Bern-Luzern-Bahn: Basel-Delémont-Sonceboz-Biel-Lyss-Bern-Luzern (hiervon in Besitz der Centralbahn Zollikofen-Bern-Gümlingen, 15 km) mit den Zweig- bahnen Delémont-Delle (französ. Grenze), Sonceboz-Chaux de Fonds, Biel-Neuveville, Lyss- Fraeschels, ferner die Brünigbahn Luzern-Alpnachstad-(Giswyl-Meiringen Zahnradbahn) BHBrienz. Der Betrieb umfasst 1153 km, hiervon 985km für eigene, 168km für fremde Rechnung. Simplon-Tunnel. Bezüglich Weiterbaues der Bahn von Brigue durch den Simplon bis Iselle (erste Station auf italienischem Gebiet ca. 22 km) bewilligte Italien lt. Staatsvertrag v. 25. Nov. 1895 der Ges. die Koncession auf 99 Jahre. Baufrist 8 Jahre. Italien ver- pflichtet sich zur Herstellung der Zufahrtslinien von Iselle-Domodossola, welche eben- falls von der Ges. betrieben werden. Ferner gewährt Italien der Ges. eine Subvention von jährlich Lire 66 000 (berechnet auf 22 km à Lire 3000) ab Betriebseröffnung bis Ende der Koncession, die Schweiz gewährt einen Zuschuss von frs. 4 500 000. Die Ges. hat die Erlangung einer Subvention von frs. 10 500 000 seitens Schweizer Kantonen, Städten und Korporationen und von Lire 4 000 000 seitens italienischer Provinzen, Ge- meinden und Korporationen vorgesehen. Solange der Bruttoertrag der Strecke Brigue- Domodossola frs. 40 000 pro Kilometer und Jahr nicht übersteigt, kann die Ges. zur Legung eines zweiten Geleises nicht veranlasst werden. In dem Falle, dass die Ital. Regierung das zweite Geleise verlangt, ist sie verpflichtet zu den Kosten Lire 10000 000 beizutragen, auch das zweite Geleise von Iselle-Domodossola zu legen. Wenn aber die Ges. freiwillig oder durch die Schweizer Regierung veranlasst, das zweite Geleise legen sollte, ist Italien nur verpflichtet, das zweite Geleise von Iselle-Domodossola zu legen.