418 Ausländische Eisenbahnen. Macedonische Eisenbahn-Gesellschaft in Constantinopel. (Socicté du chemin de fer Ottoman Salonique-Monastir.) Gegründet: 5./2. 1891. Zweck: Bau und Betrieb der der Deutschen Bank in Berlin durch Kaiserl. Ferman vom 15./27. Okt. 1890 koncessionierten Bahnlinie Salonik-Monastir, Die technische Handhabung des Betriebsdienstes wird für Rechnung der Gesellschaft durch die Betriebsgesellschaft der Orientalischen Eisenbahnen geleistet. Die Ausdehnung der Bahn beträgt 218, 866 km. Koncession: 99 Jahre vom 27./10. 1890 ab. Vertrag mit der türkischen Regierung. Die Regierung garantiert der Gesellschaft eine jährliche Bruttoeinnahme von frs. 14 300 für jeden im Betrieb befindlichen Bahnkilometer. Als Unterlage für die Garantieverpflichtung hat die Kaiserlich Ottomanische Regierung die Zehnten der Sandjaks Salonik und Monastir überwiesen. Der Dienst der Zehnten wird durch die Administration der Dette Publique Ottomane besorgt. Rückkaufsrecht: Nach Ablauf von 30 Jahren seit der Koncessionserteilung hat die türkische Regierung jederzeit das Recht, gegen Zahkung einer jährlichen Summe, welche 50 % der durchschnittlichen Jahresbruttoeinnahme der vorhergehenden 5 Jahre, mindestens aber frs. 10 000 per Kilometer beträgt, die Bahn zu erwerben. Der durch Taxe festzustellende Wert der Betriebsmittel, Materialien und Vorräte wird der Gesellschaft erstattet. Die Zahlung des Kaufpreises ist sicherzustellen. Kapital: frs. 10 000 000 Vorz.-Aktien und frs. 10 000 000 St.-Aktien, beide Gattungen mit 50 % Einzahlung. Die Vorz.-Aktien haben vor den St.-Aktien ein Vorzugsrecht auf 5 % Div. Stücke à frs. 500. Aktien nicht gehandelt. 3 % Obligationen: frs. 60 000 000 = M. 48 480 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1901: frs. 59 004 500 in Stücken à frs. 500, 2500, 5000 == M. 404, 2020, 4040. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Durch Verl. am 1./10. per 2./1. von 1893 ab nach einem Tilg.-Plane bis 1989; Verstärkung und Totalkündigung jederzeit zulässig. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Vereinsbank; Stuttgart: Württemb. Vereinsbank; Konstantinopel: an der Gesellschafts- kasse. – Zahlung der Coup. und der verlosten Oblig. in Deutschland in Mark, und zwar mit M. 6.06, resp. 30.30, 60.60 für den halbjährigen Coupon, mit M. 404, 2020, 4040 für das verloste Stück. Aufgelegt am 4. März 1893 frs. 32 000 000 zu 58 %. Beim Handel an der Börse 1 St. = M. 404, 2020, 4040. Kurs Ende 1893–1901: In Berlin: 56.40 (kl. 56.60), 61.10, 53.20 (kl. 54), 53 (kl. 53.50), 57.75 (kl. 58.80), 59 (kl. 60), 56.75 (kl. 59.90), 57 (kl. 59.25), 56.75 (kl. 59.25) %. – In Frankf. a. M.: 56.20, 61, 53.40, 53, 57.70, 59.30 (kl. 60.50), 56.90 (kl. 59.05), 56.90, 56.30 %. – In Hamburg: 55.75, 61, 53.60, 53, 57.25, 58.25, 56.25, 56.23, In München Kurs gestrichen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: 5 % Vorzugsdividende an die Vorzugs- aktien, vom Überschuss 5 % zum Reservefonds, bis derselbe 10 % des Aktienkapitals erreicht, und 5 % als Tantieme an den Verwaltungsrat, hierauf weiter 1 % Dividende auf die Vorzugsaktien, dann 4 % Dividende auf die Stammaktien; Rest gleichmässig unter Stamm- und Vorzugsaktien. Sind die Erträge eines Jahres nicht ausreichend, um 5 % auf die Vorzugsaktien zu verteilen, so kann der Fehlbetrag aus dem Reserve- fonds entnommen werden. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Nicht einbez. A.-K. auf Vorz.-Aktien 5 000 000, do. St.- Aktien 5 000 000, Bahnbaukto 67 619 042, rollendes Material 1 475 486, Inventar 104 605, Betriebskto 202 039, Kassa 8866, Fonds f. Bezahlung der Coup. 1 060 307, Wertp. 558 432, Debit. 256 925, Garantieforderung an die Türkische Regierung 1 594 432. Passiva: Vorz.-Aktien 10 000 000, St.-Aktien 10 000 000, 3 %, Oblig. 59 004 500, amort. 3 % Oblig. 995 500, noch nicht eingel. amort. 3 % Oblig. 17 465, noch nicht eingel. Oblig.- Zs. 898 027, alte Div. 451, R.-F. 136 567, Ern.-F. 580 344, Bau-R.-F. 604 677, Gewinn 642 602. Sa. frs. 82 880 133. Gewinn- u. Verlust-Konto 1901: Debet: Anleihe-Zs. 1 766 637, Amort. von Oblig. 137 727 Reingewinn 642 602, welcher verwendet wird zum Ern.-F. 100 000, zum Bau-R.-F. 200 000, 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien 250 000, zum R.-F. 18 222, Tant. 18 222, Vortrag 56 15938 Kredit: Vortrag a. 1900 28 161, Zs. 33 911, Wechselkursgewinn 536, Betriebsüberschuss 889 925, Garantie der türk. Reg. für 1901: 1 594 432. Sa. frs. 2 546 966. Dividenden 1893–1901: Vorz.-Aktien: 6, 6, 6, 6, 4, 4, 5, 5, 5 %; St.-Aktien: 110, 1, 1, 1, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Delegierter des V.-R.: Geh. Reg.-Rat Dr. K. Zander. 3 Aufsichtsrat: Vors. Karl Schrader, Stellv. Dir. Arthur Gwinner, Berlin und Minister Carl Testa, Konstantinopel.