Gewerkschaften. 425 achten der Herren Geh. Bergrat Riemann, Grubenrepräsentant A. Marx, Bankvorsteher Freiherr A. von Jungenfeld und Handelskammersekretär F. Gros M. 8 548 000. Zahlst.: Giessen: Kasse der Gewerkschaft, Jacob Grünewald; Köln: Sal. OÖOppenheim jr. & Co. Eingeführt in Düsseldorf im Juni 1899 zu 100.50 %. Kurs Ende 1899–1901: –, –, – %. Notiert in Düsseldorf. Der frühere Besitzer Fernie hatte auf das ganze Besitztum der Gewerkschaft noch eine Forderung von M. 2 563 233, die Dr. Pfahl in Bonn bestellt hatte. Die Gewerken- Vers. v. 25./5. 1901 beschloss, in diese Verpflichtungen gegenüber Fernie einzutreten, wogegen Dr. Pfahl der Gewerkschaft 401 Kuxe und M. 1 000 000 4 % Anleihe von 1899 ihrer eigenen Gewerkschaft sowie 100 Kuxe des Erzbergwerks Aurora übergab. Bei dem Bestreben, die Gewerkschaft, welche ausser dieser Schuld an Fernie noch an das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Co. in Köln eine solche von rund M. 300 000 hat, von ihren Verpflichtungen frei zu machen, kam es innerhalb der Gewerkenkreise zu Zwistig- keiten. Während von einer Gruppe die sofortige Abstossung der Fernie'schen Schuld und die Ausschreibung einer Zubusse von M. 1500–2000 auf den Kux empfohlen wurde, hatte die andere Gruppe mit Fernie ein Abkommen vereinbart, dessen Annahme sie den Gewerken empfahl. In der Gew.-Vers. v. 18./12. 1901 wurde dieses Abkommen seitens der Gewerken angenommen u. die Forderungen des Vorbes. Fernie in Höhe von M. 2 563 233 anerkannt. Fernie erhielt sofort M. 1 220 000 Oblig. der Gew. al pari, der Rest von M. 1 343 233 wird ihm mit 4 % verzinst und von Fernie bis zum 31./12. 1906 gestundet, doch ist die Gew. jederzeit berechtigt, beliebige Beträge abzuzahlen. Wenn bis zum 31./12. 1902 die ganze Summe bezahlt wird, so lässt Fernie M. 350 000 nach; für die je 1 Jahr später erfolgende Rückzahlung vermindert sich der Nachlassbetrag jedesmal um M. 35 000. Wird Fernie erst nach dem 31./12. 1906 voll befriedigt, so fällt der Nachlass überhaupt weg. Die Forderung von Fernie ist gesichert durch den zu gunsten Fernies im Grundbuch und Berggrundbuch eingetragenen Eigentumsvorbehalt, gegen dessen Bestehen bis zur völligen Tilg. der Forderung die Gew. keinerlei Einwände erheben kann. Nach Vollzug des Abkommens setzte Fernie die Gew. in alle Rechte ein, welche er gegenüber der Gruppe Dr. Pfahl hatte und übergab der Gew. die ihm verpfändeten 300 Kuxe der Gew. Aurora u. 401 Kuxe der Gew. Giessener Braunsteinbergwerke. Bis zur völligen Abtragung seiner Gesamtforderung hat Fernie das Recht, zu jeder Zeit die Betriebsstellen sowie die Bureaus der Gew. zu besichtigen und von allen Büchern, Be- richten u. Geschäftspapieren derselben Kenntnis zu nehmen u. Auszüge zu machen oder machen zu lassen. Übersteigt der Versand des Werkes in einem Jahr 100 000 t Erz, so ist die Gew. verpflichtet, von der überschiessenden Versandmenge je M. 1 für die Tonne an Fernie zur Gutschrift in laufender Rechnung abzuliefern. Nach völliger Tilg. der Forderung Fernies, spät. v. 1. 1. 1907 ab wird diese Leistung dahin abgeändert, dass von jeweils 1000 t, um die der Jahresversand von 100000 t überschritten wird, nicht eine Schuld- verschreib., wie der Prospekt über die Ausgabe der Schuldverschreib. besagte, sondern neben dieser eine weitere Schuldverschreib. der hypothek. Anleihe bis zur völligen Tilg. derselben zur Rückzahlung gelangt. Wenn die Gew. die vorher erwähnten 401 eigenen Kuxe ganz oder teilweise verkaufen sollte, so ist der Erlös auf die Forderung Fernies in laufender Rechnung abzuführen. Betriebsergebnis pro 1901: Zum Versand gelangten 87 601 t Manganeisenstein. Gewinn 1901: Erlös aus versandtem Manganeisenstein 998 806, hiervon ab Betriebs- u. Handl.-Unk. 556 309 ergiebt Überschuss 442 497, davon ab Oblig.-Zs. 140 000, Tilg. von 100 Oblig. 105 000, ½ Jahr Zs. auf die Fernie'sche Schuld 26 864, Kosten für Gutachten, Gebühren für Notare, Stempel, Drucksachen, Vergütung des Gruben-Vorst., Tant. des Dir. etc. 24 736, bleibt Reingewinn M. 125 000, welche zur Deckung der Forderung des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln reserviert wurden. Grubenvorstand: Vors. Rechtsanw. Wilhelm Grünewald, stellv. Vors. Bankier Karl Zobel, Giessen; Heinrich Ref, Frankf. a. M.; Landesrat Heinrich Schmidt. Düsseldorf; Dir. Samuel Pascoe (Delegierter des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Co.), Giessen. Gewerkschaft König Ludwig zu König Ludwig in Westfalen (Bergrevier Recklinghausen-Ost). Gegründet: Die Gewerkschaft ist hervorgegangen aus dem Steinkohlenbergwerk Ver. Henrietten- glück; dasselbe bestand aus den in den Gemeinden Recklinghausen Stadt und Suderwich, Kreis Recklinghausen, gelegenen konsolidierten drei Grubenfeldern Henriettenglück I, II und III, welche in den Jahren 1856–67 erbohrt waren. Durch einen unter dem 12. März 1872 oberbergamtlich bestätigten Gewerkenbeschluss vom 16. Februar 1872 wurde der Name der Gewerkschaft in , König Ludwig“ abgeändert. Das in den Jahren 1873 u. 1874 von der Gewerkschaft in den Kreisen Bochum und Recklinghausen weiter er- bohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II. wurde gemäss Konsolidations- Bestätigungs-Urkunde vom 18./26. Juli 1876 mit den drei Grubenfeldern Henrietten- glück 1, II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt.