426 Gewerkschaften. Durch Beschluss der ausserord. G.-V. v. 17./5. 1898 wurden behufs Erweiterung der Berechtsame der Gewerkschaft die benachbarten Grubenfelder der Gewerkschaft Henrichen- burg erworben. Die Berechtsame der Gewerkschaft umfasst jetzt 36 313 552 qm, wovon auf Gewerkschaft Henrichenburg 27 557 552 qm entfallen. Dem Betriebe dienen 3 Schacht- anlagen, die mit neuen und grossen maschinellen Einrichtungen ausgerüstet sind. SchachtI u. II, in einer Entfernung von 80m nebeneinander ungefähr im Mittelpunkt des Grubenfeldes stehend, sind durch eine 4 km lange, normalspurige Eisenbahn an die Station Reckling- hausen-Bruch der Strecke Wanne-Bremen-Hamburg angeschlossen, Schacht III ist durch eine Feldbahn mit den beiden ersteren Schächten verbunden. Zur Aufschliessung des Henrichenburger Feldes sind 2 neue Schachtanlagen in der Abteufe; nach Beendigung der Vorarbeiten wurde am 3./7. 1900 zu den neuen Schachtanlagen König Ludwig IV u. V der erste Spatenstich gemacht. Schacht IV, welcher als Doppelförderschacht dienen soll, hat am 31./12. 1901 eine Teufe von 448 m erreicht; bei 445 m wurde das Stein- kohlengebirge trocken in regelmässiger Lagerung angefahren. Am 21./2. 1902 wurde das erste Flöz mit 1,03 m Kohle und 0,11 m Brandschiefer durchteuft; im Anfang April 1902 hatte der Schacht eine Teufe von 502 m, bei ungefähr 525 m soll die erste Förder- sohle ausgesetzt werden. Schacht V soll lediglich als ausziehender Wetterschacht dienen, am 31./12. 1901 hatte derselbe eine Teufe von 272 m erreicht, im Anfang April 1902 war er 410 in tief. Diese beiden neuen Schachtanlagen sind durch die Suderwicher Anschluss- bahn mit Schacht I u. II verbunden. Wegen der' günstigen Lage des Bergwerks zum Emskanal hat die Gew. eine direkte Verbindung mit der Hauptstrecke dieses Kanals hergestellt: zu diesem Zwecke ist an geeigneter Stelle eine Erweiterung des Kanalbettes zu einem 1,5 ha grossen Hafen ausgeführt, welcher mit den erforderl. Ladevorrichtungen versehen und an den Zechenbahnhof durch eine 2.2 km lange normalspurjge Eisenbahn angeschlossen ist. Ferner besitzt das Werk eine Koksofenanlage von 120 Ofen; weitere 60 Koksöfen Dr. Otto Hoffmann'schen Systems mit den erforderlichen Anlagen zur Ge- winnung von Teer und Ammoniak, sowie eine Benzolfabrik, sind am 1./7. 1898 dem Betrieb übergeben worden. – Auf dem mit dem Schachtgrundstücke in Suderwich er- worbenen Ringofen für Lehmsteine wurde im Jahre 1900 Maschinenbetrieb für eine Leistung von 4–5 000 000 Stück jährl. eingerichtet. Der Grundbesitz der Gew. umfasst 160 ha 15 a 7 qm, ausserdem hat die Gew. auf Grund des Berggesetzes in Pacht 10 ha 71 a 69 qm; die Arb.-Kolonie besteht aus 78 Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern, in welchen 245 Familien mit 510 Beamten und Arbeitern wohnen. Kuxe: Anzahl derselben 1000. 4 % Anleihe von 1898: M. 6 000 000, bis 31./12. 1901 begeben M. 5 873 000 in Stücken à M. 1000. „. ... ..... jährl. mind. 2 % des urspr. Anleihebetrages; vom 1./7. 1904 ab Verstärkung und Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt durch eine Kautionshypothek zur I. Stelle von M. 6 600 000 auf den Gesamtbesitz der Gew.; ferner ist die Gew. ver- pflichtet, nach Erwerb der Feldesteile von Henrichenburg, welche bisher lastenfrei sind, die Eintragung auf diese zu erstrecken. Bis dahin bleiben die erworbenen Henrichenburg- Kuxe lt. notarieller Verpfändungsurkunde v. 26./5. 1898 bei dem A. Schaaffh. Bankver. zur Sicherheit der Anleihe verpfändet. Zahlst. wie für die Ausbeute. Aufgelegt M. 5 000 000 am 18./7. 1898 zu 101.50% in Berlin, Essen und Köln. Kurs Ende 1898–1901: In Berlin: 101.60, –, –, 95.50 %. – In Essen: 101.50, 101.50, 96, 96 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. „ Beteiligungsziffer beim Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat 712 000 t beim Westfäl. Koks-Syndikat 203 300 t. Produktion: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Kohlenförderung . . . t 420 291 453 563 494 207 508 753 521020 562 270 566 770 KRokse 51 673 74 692 103 946 147 030 198 980 208 083 162 060 Belegschaft . . . Mann — 2021 2182 2366 Ausbeute pro Kux . . M. 80 200 400 400 400 400 400 Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Berechtsamekto „König Ludwig“ 2 209 000, do. „Beteil. Henrichenburg“ 2 894 000, Grunderwerb 397 094, Schacht I 3 202 000, do. II 1 476 000, do. III 575 001, do. IVu. V (Baukto) 1 166 580, Eisenbahn u. Hafen 663 000, Koksöfenanlage 255 000, do. mit Gewinnung von Nebenprodukten 502 000, Luftkompressoren 74 000, elektr. Beleucht.- Anlage 10 000, Werkstätten u. Utensil. 25 000, Wasserleitung 17 000, Beamten- U. AIb wohnungen 1 036 000, Ausrichtung des Henrichenburger Feldes 285 000, Eisenbahn zu den Schachtanlagen IVéV im Henrichenburger Felde 115 957, Kassa u. Wechsel 2460, Debit. 2 615 308. – Passiva: Kapitalkto 8 830 000, Anleihe 5 873 000, Hypoth. 58 813, Disp.-F. 140 820, Oblig.-Zs. 117 340, Kredit. 2 500 428. M Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. auf Grund- u. Hypoth.-Schuld 232 253, Ausbeute 400 000, Überweisung auf Kapitalkto (Zahlung aus dem Betriebsgewinn) 464 094, Abschreib. 506 216. – Kredit: Kohlenförderungskto 914 793, Landpächte, Wohnungsmieten, Ver- kauftes Material u. sonst. Nebeneinnahmen 49 243, Kokereibetriebskto 310 568, Lees Ammoniakfabrik- u. Benzolfabrik-Betriebskto 279 544, Eisenbahn- u. Hafenbetrieb 28 273, Ziegeleibetriebskto 20 142. Sa. M. 1 602 563.