20 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Grossherzogtum Sachsen-Weimar. Landes-Kreditkasse des Grossherzogtums Sachsen zu Weimar. Die nach dem Gesetz vom 17. Nov. 1869, resp. vom 16. Sept. 1897 mit Nachtrag vom 20. Jan. 1900 für das Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach errichtete Landes- Kreditkasse ist eine unter dem Grossherzogl. Staatsministerium, Departement des Innern, stehende Staatsanstalt, welche den Zweck hat, für Förderung des Realkredits Geld ver- zinslich auszuleihen, zugleich aber auch verzinslich aufzunehmen. Der Staat haftet für die Verbindlichkeiten der Landes-Kreditkasse, mithin auch für die ausgegebenen Schuld- verschreibungen nebst Zinsen. Die Anstalt gewährt Darlehen, und zwar auf Rententilgung, nur gegen Verpfändung im Grossherzogtum belegener Grundbesitzungen oder den Grund- stücken gleichgestellter Berechtigungen, sowie an inländische Gemeinden. Die zu bestellende Sicherheit soll nach gesetzlicher Vorschrift regelmässig der für Ausleihung vormundschaft- licher Gelder geordneten gleich sein. Zur Gewinnung der für die Ausleihungen erforder- lichen Mittel nimmt die Anstalt mittels Ausgabe von Schuldverschreibungen Kapitalien bis zum Höchstbetrage von M. 25 000 000 anlehensweise auf, welche von seiten des Gläubigers unkündbar sind, dagegen der dem Vorst. der Grossh. Landes-Kreditkasse freistehenden Künd. mit einer in den Schuldverschreib. zu bezeichnenden mind. 3 monat. Künd.-Frist unterliegen. Eine Ausl. der Schuldverschreib. findet nicht statt, der Landes-Kreditkasse ist aber vor- behalten, ihre Schuldverschreib. zum Tageskurse anzukaufen. Am 31./12. 1902 waren M. 21 629 438 an Kapitalien ausgeliehen und M. 21 499 900 Schuldverschreib. ausgegeben. Die Schuldverschreib. können im ganzen Deutschen Reiche zu mündelsicherer Anlage ver- wendet werden und sind bei der Reichsbank in I. Klasse beleihbar. 3½ % Weimar. Schuldverschreib. In Umlauf Ende 1902: M. 17 062 500 in Stücken à M. 1000, 3000. Zs.: 1./5., 1./11. Tilg.: Bis 1./1. 1902 Künd. seitens der Kasse ausgeschlossen, seitens der Gläubiger (Inhaber) unkündbar. Zahlst.: Berlin: Disconto-Ges.; Gotha: Privatbank zu Gotha; Hamburg: Nordd. Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Leipzig: Privatbank zu Gotha; sodann bei der Grossh. Landes-Kreditkasse und sämtl. Grossh. Rechnungsämtern, Eingeführt in Berlin ann 2./7. 1896 zu 103 %. Kurs Ende 1896–1902: In Berlin: 103.10, 102, 38.70, 100.10 % — In Leipzig: 103, 101.75, 100.25, 95, 93.75, 99, 100.60 %. 3½ % konvertierte Weimar. Schuldverschreib. (früher 3¾ %, im Jahre 1896 auf 3½ %. herabgesetzt). Ein Teilbetrag der obigen 3½ % Schuldverschreib. in Stücken à M. 200, 300, 500, 1000, 3000. Zs.: 1./5., 1./11. Tilg.: Unkündbar seitens der Gläubiger: der Anstalt ist das Recht der Rückzahlung nach 3 monat. Künd. vorbehalten (§ 26 des Gesetzes). Zahlst.: Berlin: Disconto-Ges., ausserdem die vorher genannten Stellen in Gotha, Hamburg, Hannover und Leipzig, sowie bei der Grossh. Landes-Kreditkasse selbst und sämtl. Grossh. Rechnungs- ämtern. Eingeführt in Berlin am 17./6. 1897 zu 103 %. Kurs: In Leipzig Ende 1890–1902: 25, 101, 102.50, 102.50, 104, 104.25, 102.75, 101.75, 100.25, 96.50, 93.75, –, 100.60 % In Berlin Ende 1897–1900: 102, –, –, 93 %. Seit 2./1. 1901 in Berlin mit 3½ % Schuld- verschreib. zus. notiert. 4 % Weimar. Schuldverschreib. In Umlauf Ende 1902: M. 4 437 400 in Stücken à M. 200, 300, 500, 1000, 3000. Zs.: 1./5., 1./11. Tilg.: Unkündbar seitens der Gläubiger, bis Ende 1910 auch seitens der Kasse unkündbar. Zahlst.: Berlin: Meyer Cohn, Berliner Bank; Leipzig: Privatbank zu Gotha, sowie bei der Grossh. Landes-Kreditkasse selbst und sämtl. Grossh. Rechnungsämtern. Eingeführt in Berlin am 14./7. 1900 zu 101.25 %. Kurs Ende 1900–1902: In Berlin: 101, 104, 104.60 %. Verj. der Zinsscheine in 4 J., der verl. Stücke in 30 J. n. F. Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Stand der Staatsschuld: M. 4 485 155, dagegen Aktiva M. 879 618. – Budget für die Jahre 1900–1902: Einnahmen und Ausgaben: M. 3 096 800. 3½ % konvertierte Schwarzburg-Rudolstädter Rentenbriefe (zum grösseren Teile vom Jahre 1873, anfangs 4½ %, vom 1./4. 1881 ab auf 4 % und vom 1./10. 1897 ab auf 3½ % herab- gesetzt), in Umlauf am 1./10. 1902: M. 2 593 000 in Stücken à M. 200, 500, 1000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Verl. im März per Sept. mit jährl. ½ % vom Gesamtbetrage der aus- gegebenen Rentenbriefe und Zs.-Zuwachs. Zahlst.: Rudolstadt: Fürstl. Hauptlandeskasse; Dresden: Gebr. Arnhold. 3½ % Schwarzburg-Rudolstädter Rentenbriefe. In Umlauf am 1./10. 1902: M. 962 300 in Stücken à M. 200, 500, 1000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg. u. Zahlst. wie oben. Eingeführt an der Dresdner Börse am 16./1. 1893 zu 98.25 %. Kurs Ende 1893–1902: 98, 100, –, 101, –, —, –, –, 97, – %. Notiert in Dresden. Verj. der Zinsscheine in 4 J., der verl. Stücke in 10 J. n. F. 4 % Schwarzburg-Rudolstädter Rentenbriefe. In Umlauf 1./10. 1902: M. 200 000 in Stücken à M. 200, 500, 1000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Bis 1./10. 1909 ausgeschlossen. Zahlst.: Rudolstadt: Fürstl. Hauptlandeskasse. Verj. wie oben. Fürstliche Landeskreditkasse zu Rudolstadt. Die Landeskreditkasse wurde durch Gesetz vom 11. Dez. 1888, abgeändert Gesetz vom 30. Dez. 1898, für das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt zur Förderung des