58 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Landwirtschaftlicher Creditverein im Königreiche Sachsen zu Dresden. Statut genehmigt durch Allerh. Dekret v. 27./4. 1866, revidierte Statuten genehmigt am 1./12. 1875, neue Fassung der revidierten Statuten v. 15./5. 1899. Pupillarische Sicher- heit zugestanden in Sachsen durch Erlass des Justizministers v. 2./12. 1875. Der Verein hat den Charakter einer landschaftlichen Kreditanstalt im Sinne von Art. 167 des Einführungsgesetzes zum B. G.-B. für das Deutsche Reich. Zweck: Der Landwirtschaftliche Creditverein im Königreiche Sachsen bezweckt teils durch Einzahlungen seiner Mitglieder, teils durch Ausgabe von Pfand- und Kredit- briefen seinen Mitgliedern den nötigen Credit zu gewähren. Jedes Mitglied ist ver- pflichtet, ein Eintrittsgeld zu erlegen und einen Stammanteil zu begründen, der geringste Betrag eines Stammanteils ist M. 50, der höchste M. 1500. Die Stammanteile werden nicht verzinst, sondern tragen Dividende vom Reingewinn. Dividenden auf die Stammanteile 1890–1902: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 4, 4, 4, 4 %. Der Gesamtbetrag der St.-Anteile betrug 31./12. 1902 M. 7 917 299.36 bei einer Mitgliederzahl von 14 974. Der Verein gewährt 1) unkündbare hypothekarische Darlehen auf Landgrundstücke nicht über des Taxwertes, in Form von verlosbaren Pfandbriefen, 2) unkündbare Darlehen an Gemeinden oder Gemeindeverbände ohne Hypothekbestellung, gegen gehörig vollzogene Gemeindeobligationen in Form von verlosbaren Kreditbriefen etc. Tilg. für die einzelnen Serien: „Alljährlich oder aller halben Jahre sind soviel Pfand- und Kreditbriefe jeder Serie auszulosen, als der Tilg.-F., soweit er in Pfand- u. Kreditbriefhöhe, mithin in M. 100 aufgeht, zu tilgen vermag. Die ausgelosten Pfand- und Kreditbriefe werden nach Serie, Litera und Nummer öffentlich unter Angabe von Zeit und Ort ihrer Auszahlung zweimal dergestalt bekannt gemacht, dass zwischen der ersten Bekanntmachung und dem Zahlungstermine mind. ein halbes Jahr inne liegt.“ Der Mindest-Tilg.-Satz ist bei Pfandbr.-Darlehen ¼0 % u. bei Kreditbr.-Darlehen %0 %. Dem Verein bleibt das Recht der Kündigung der Pfand- und Kreditbriefe mit halbjähriger Frist, jedoch darf bei den 3½ % konv. Pfandbr. Serien X BA u. XIII A sowie den 3½ % konv. Kreditbr. Serien IX BA u. X BA bis Ende 1905, ferner bei den 4 % Pfandbr. Serien XXII u. XXIII und 4 % Creditbr. Serien XX, XXI u. XXII vor dem 1. Jan. 1909 eine ausserplanmässige Ausl. oder Kündigung nicht ausgesprochen werden. Die Pfand- und Creditbr. sind nach dem kgl. Sächs. Gesetz v. 22. Dez. 1899 im Königreiche Sachsen mit dem Rechte der Mündel- mässigkeit ausgestattet. Sowohl die Pfandbr. als auch die Creditbr. werden von der Reichsbank in erster Klasse beliehen Zahlst.: Dresden: Eigene Kasse und Sächsische Bank (auch deren Filialen); Berlin: Königl. Seehandlung, Bank f. Handel u. Ind., Mendelssohn & Co., Rob. Warschauer & Co., Berl. Bank-Institut, Joseph Goldschmidt & Co.; Cassel: H. Schirmer; Gotha: Privatbank u. deren Fil. in Erfurt, Leipzig u. Weimar; Leipzig: Bruhm & Schmidt, Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abteil. Becker & Co., H. C. Plaut, Erttel, Freyberg & Co.; Halle: H. F. Lehmann: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Weimar: A. Saal, C. G. Kaestner's Nachf.; Chemnitz: F. Metzner; Werdau: Sarfert & Co.; Görlitz: Communalständische Bank für die preuss. Oberlausitz; Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind.; Hamburg: Nordd. Bank; Bernburg: Bernburger Bankverein, Wichmann & Co. (u. dessen Zweigstellen); Zwickau: Eduard Bauer- meister, Paul Hering; Plauen i. V.: Vogtl. Bank. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Unkündb. tilgb. Darlehen an Grundbes. 145 068 175, unkündb. tilgb. Darlehen an Gemeinden 129 742 725, kündb. Darlehen 7 142 041, Darlehen geg. Kaut.-Hyp. oder Pfand 2 257 056, eingelöste kündb. Pfandbr. 677 700, fäll. Darlehens-Zs. 401 604. Wertp. 12 580 481, lauf. Rechn. 457 776, Kassa 285 426, Immobil. 510 323, Mobil. 51 741. Passiva: Verlosb. Pfandbr. 135 033 925, verlosb. Creditbr. 116 806 925, kündb. Pfandbr. 3 000 800, Tilg.-F. der unkündb. Darlehen 21 642 608, Grund-Kap. (St.-Anteile) 7 917 300, Spec.- R.-F. 1 100 000, verzinsl. Einlagen 10 174 439, fäll. gew. Pfand- u. Creditbr. 810 650, fäll. Pfand- u. Creditbr.-Coup. 2 052 465; Gewinn- u. Verlustkto: (Reingewinn des Jahres 1902 523 246, Vortrag aus dem Jahre 1901 112 691) Überschuss der Aktiven über die Passiven 635 937. Sa. M. 299 175 048. Direktorium: Dr. Mehnert, Bach, Steiger, Schubart. Sächsische landwirtschaftliche Pfandbriefe: In Umlauf Ende 1902: Stücke à Thlr.: Zinsen: 3½ %, Klasse Ia M. 156 900 25, 100, 500 „ . 4 % I 3 99000 100, 500 „% 3½ %, Serie Ia 11230 25, 100, 500 .... „ Ia „ 2 233 950 25, 100, 500 „„ Stücke à M.: III2 2 059 600 100, 500, 1000, 2000 2 1, 1. % 3 IVa „ 3 656 900 100, 500, 1000, 2000 „ 3 % 5 Va „1 987 800 100, 500, 1000, 2000 „ 3½ % VIa „ 3 00 100, 500, 1000, 2000 „. 3 % 3 VIIa „ 5 366 600 100, 500, 1000, 2000 l„ 3½ % „ VIIIa „ 6 554 500 160, 500, 1000, 2000 %1 1% 3½ % Na 00 100, 500, 1000, 2000 1/4., 1/10. „„ Xa „ 1 523 500 100, 500, 1000, 2000 1./4., 1./10. „„ XBA „ 4 420 900 100, 500, 1000, 2000 1./4., 1./10. „ XI „ 6 047 700 100, 500, 1000, 2000 1./4., 1./10.