Afrikanische Eisenbahn. 299 Iusländische Eisenbahnen. Afrikanische EKisenbahn. Egyptische Keneh-Assouan Eisenbahn in Kairo, Société anonyme du chemin de fer Kench-Assouan. Gegründet: 12./6. 1895. Zweck: Bau einer Eisenbahn von Keneh nach Assouan in einer Gesamtlänge von 268 km, wovon 66 km Normalspur und 202 km Schmalspur. Koncession: Dieselbe währt 80 Jahre vom 9./3. 1900, ab gerechnet. Vertrag mit der Egypt. Regierung v. 30./4. 1895 mit And. v. 21./5. 1896, modifiziert im J. 1901. Die Ges. hat sich verpflichtet, den Bau der Bahn innerhalb eines Zeitraumes von längstens 2 Jahren 3 Monaten, vom 23./4. 1895 ab gerechnet, fertig zu stellen und nebst rollendem Material der Egypt. Regierung, die den Betrieb der Bahn übernimmt, zu übergeben. Dies ist geschehen am 1./2. 1898. Die Egypt. Regierung hatte sich verpflichtet, an die Ges. für die Dauer von 80 Jahren alljährl., und zwar halbj. zahlbar, aus den Bahneinnahmen nach Abzug von 45 % der Bruttoeinnahmen, einen Betrag von höchstens £ 25 384.12.3 auszuzahlen. Diese seitens der Regierung zu zahlenden Annuitäten sollten in keinem Falle geringer sein als £ 20 307.13.10 in den ersten 5 Jahren nach Betriebsübernahme der Bahn und 2 20 820.10.3 in den folg. Jahren. Dieser Vertrag ist im Jahre 1901 dahin abgeändert worden, dass die Egypt. Regierung eine feste Annuität zahlt und zwar für die Zeit vom 1./1. 1901 bis 31./12. 1920 £ 23 600 = L. Eg. 23 010 und vom 1./1. 1921 bis zum Ende der Koncession £ 25 384.12.3 = L. Eg. 24 750. Rückkaufsrecht: Die Regierung hat sich das Recht vorbehalten, zu jeder Zeit unter Vorankündig. von einem Jahre, die Bahn nebst ihren Bahnhöfen mit allem Zubehör sowie das rollende Material anzukaufen. Der Rückkauf kann je nach Wahl der Egypt. Regierung entweder durch Annuitätenzahlung oder durch Barablösung geschehen, im ersteren Falle zahlt die Regierung bis zum Erlöschen der Koncession eine Annuität von L. Eg. 24 750, in diesem Falle würde die Zahlung der Annuitäten durch hypoth. Eintragung auf die in das Eigen- tum der Reg. übergehende Eisenbahn sichergestellt, oder aber die Reg. zahlt den Kon- cessionären einen Barbetrag, der dadurch erhalten wird, dass die noch bis zum Erlöschen der Koncession zu zahlenden Annuitäten zu je £ Eg. 24 750 gerechnet auf Basis von 3½ % kapitalisiert werden. Kapital: £ 100 000 in 5000 Akt. à £ 20, davon getilgt Ende 1902: £ 480 = Piaster 46 800, sowie 500 Gründeranteile. 3½ % Obligationen von 1895 u. 1898: £ 367 600 in Stücken à £ 20 u. £ 82 400 in Stücken à £ 100. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Mit dem sechsten Jahre nach Inbetriebsetzung der Bahn be- ginnend durch Ausl. am 15./10. per 2./1. des darauffolg. Jahres nach einem Tilg.-Plan innerh. 75 Jahren. Verstärkung zulässig. Zahlst.: Berlin: Rob. Warschauer & Co., Berliner Handels- Gesellschaft. Zahlung der Coup. und verlosten Stücke zum kurzen Kurse auf London. Sicherheit: Die Zahlung von Kapital und Zs. ist durch die seitens der Regierung zu zahlenden Annuitäten sichergestellt. Die Ges. hat mit der Firma: Rob. Warschauer & Co. ein Abkommen getroffen, demzufolge die Einkassierung der am 15. Juni und 15. Dez. fälligen Annuitäten sowie event. des Rückkaufsbetrages bei der Egypt. Regierung an die Firma Rob. Warschauer & Co. direkt übertragen ist, welche sich verpflichtet hat, diese Beträge entgegenzunehmen und, soweit sie zur Verzinsung und Amortisation der £ 450 000 3½ % Oblig. bezw. im Falle des Rückkaufs durch einmalige Barablösung zur Rückzahlung der dann noch in Umlauf befindlichen Oblig. erforderlich sind, hierzu zu verwenden, den überschiessenden Betrag indessen der Ges. zur freien Verf. zurückzustellen. Aufgelegt in Berlin am 5. Sept. 1895 £$ 250 000 zu 95.75 %, wobei £ 1 = M. 20.40 gerechnet. Kurs Ende 1895–1902: 91.10, 91.50, 90.80, 92.20. 90.40, 89.50, 90.40, 96 %. Notiert Berlin. Usance: Seit 2./1. 1899 wird beim Handel £ 1 = M. 20.40 gerechnet, vorher £ 1 = M. 20. Verj. der Coup. in 5 J., der verlosten Oblig. in 15 J. n. . Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn nach Zahlung von 3½ % Zinsen an die Aktionäre und Amortisation der Aktien lt. Tabelle 5 % an A.-R., 15 % an die Gründeranteile, 80 % an die Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Baukosten der Linie Piaster 53 625 000, bei der National Bank of Egypt deponierte eigene Aktien 204 750, Bankguth. 837 430. – Passiva: A.-K. 9 750 000, Öblig. 43 875 000, seitens des A.-R. depon. eigene Aktien 204 750, Vortrag a. 1901 85 401, Gewinn 752 030. Sa. Piaster 54 667 180. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Annuität der Reg. 2 301 000, Zs. 11 100, Agio etc. 108. – Ausgaben: Dienst der Oblig. 1 535 625, allg. Unk. 24 553, Gewinn 752 030. Sa. Piaster 2 312 208. Gewinn-Verwendung: Zur Tilg. von 13 Aktien 25 350, Tant. d. A.-R. 19 375, Gewinnanteil der Gründeranteile 58 125, Div. 649 612, Vortrag 84 968. Dividenden 1899–1902: Piaster 184, 204.25, 126.25, 130.25 pro Aktie. (Piaster 97½ = £ 1.) Direktion: W. Pelizaeus. Aufsichtsrat: Felix Suarès, Baron Jacques L. de Menasce Maurice Cattaui-Bey, Hugo Oppenheim, Max Winterfeldt, W. Pelizaeus, M. Brettschneider