Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 327 der Bahn sich im betriebsfähigen Zustande befinden, nicht geringer sein kann, als das in der Koncessionsurkunde festgesetzte Baukapital. Das Baukapital ist nach der Koncessionsurkunde für die Hauptlinie Brassé (Kronstadt)-Zernest, Brassé Kézdiväsärhely mit fl. 2 800 000, für die Flügelbahn Brassé (Kronstadt)-Hosszuüfalu mit fl. 400 000 fest- gesetzt. 2) Das sofortige Einlösungsrecht seitens des Staates tritt auch dann in Kraft, wenn die Vicinalbahn nachträglich einen solchen Anschluss erhält, welcher derselben den Charakter einer Verbindungs- oder Durchzugsroute verleiht. Hinsichtlich jener Bahnen, welche als Vicinalbahnen koncessioniert werden, obgleich die Linie derselben bereits zur Zeit der Koncessionierung mit einer Verbindungs-, Transit- oder Haupt- verkehrsroute zusammenfiel, tritt das sofortige Einlösungsrecht des Staates in Kraft, sobald die Gesetzgebung die betreffende Vicinalbahn als Hauptlinie deklariert. 3) Nach Ablauf von 30, vom Datum der Koncessionsurkunde gerechneten Jahren kann das Ein- lösungsrecht des Staates bedingungslos effektuiert werden. Der Einlösungspreis wird in diesem Falle nicht als Kapital, sondern auf Grund des Durchschnitts-Erträgnisses der letzten sieben bezw. fünf Jahre für die restliche Koncessionsdauer als Rente zu zuhlen sein, welche Rente jedoch, insofern die Koncessionsurkunde keine andere Zinsen- bemessung enthält, nicht geringer sein kann als 5 % des effektiven Baukapitals. – In der Brass%-Häromszéker-Koncession ist eine solche andere Bedingung nicht enthalten. Kapital: K 2 240 000 = fl. 1 120 000 St.-Aktien und K 5 777 600 = fl. 2 888 800, (davon noch unverlost in Umlauf ult. 1902 K 5 669 200) Prior.-Aktien in Aktien à K 400 = fl. 200. Die Prior.-Aktien haben das Vorrecht vor den St.-Aktien sowohl in Betreff einer 5 % Div., als in Betreff des Kapitals bei der Amort. und bei der Liquidation der Ges. Reicht in einem Jahre das Reinerträgnis zur planmässigen Amortisation der Prioritätsaktien und zu einer 5 % Dividende nicht hin, so ist der Ausfall aus dem Erträgnis des künftigen oder eventuell der darauf folgenden Jahre zu decken, sodass die Stamm- aktien so lange keine Dividende erhalten können, bis die eventuellen Nachzahlungen auf die Prioritätsaktien gänzlich beglichen sind. Die eventuellen Nachzahlungen finden auf den Coupons desjenigen Jahres statt, aus dessen Erträgnissen die Nachzahlung beschlossen wird. Die Amortisation der Prioritätsaktien erfolgt nach einem Tilgungs- plane innerhalb 75 Jahren. Die Besitzer der ausgelosten Aktien erhalten ausser dem Nominalwert ihrer Aktien Genussscheine, die zwar keinen Anspruch mehr auf die 5 % Dividende haben, sonst aber dieselben Rechte wie die Aktien geniessen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn werden vor allem die Amort.-Quote und die 5 % Div. der Prior.-Aktien, sodann die 5 % Div. der St.-Aktien und, sofern die Amort. begonnen hat, die betr. Amort.-Quote bezahlt, vom etwaigen Uberschusse mind. 10 % zum R.-F., bis derselbe 10 % des A.-K. beträgt, 20 % Tant. an die Dir., Rest Super-Div. auf sämt- liche Aktien und Genussscheine. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bau u. Inventar der Bahn 8 017 600, Neuinvestitionen der Hauptlinie 212 218, do. der Trambahn 115 295, Debit. 259 215, durch die kgl. ung. Staats- bahnen von den Betriebseinnahmen zurückbehaltene, jedoch seitens der Ges. nicht anerkannte Kosten für Schneeräumung 22 477, Kaution des Tabaklieferungs-Geschäftes der Trambahn 600, Kosten des Umbauprojektes der Brassé-Sepsi-Szent-Györgyer Linie 640, Tracierungskosten der Kézdiväsärhely-Bereczker Linie 6468, Depositen 50 583. – Passiva: A.-K.: St.-Aktien 2 240 000, Prior.-Aktien 5 777 600, Tilg.-Kto der Prior.-Aktien 12 400, nicht eingelöste Prior.- u. St.-Aktien-Coup. 3056. R.-F. der Hauptlinie 77 444, do. der Trambahn 75 534, Kredit. 86 547, ausserord. R.-F. 68 849, Depositen 50 583, Reingewinn 293 082. Sa. K 8 685 095. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag a. 1901 5166, Betriebserträgnis pro 1902 332 254, Zs. 5568. – Ausgaben: Verwalt.-Kosten u. Steuern, Dotierung des Pens.-F. 37 506, Amort. von 31 Stück Prior.-Aktien 12 400, Reingewinn 293 082. Sa. K 342 988. Verwendung des Reingewinns: Div. an Prior.-Aktien 284 080, Vortrag 9002. Kurs der Prior.-Aktien Ende 1896–1902: In Berlin: 105.30, 104, 101.50, 98.50, 94.10, –, 93 %. – In Frankf. a. M. Ende 1896–98: 177½, 176, 172 fl. per Stück; 1899–1902: 100, 93.90, 95, 93 %. Aufgelegt die im Besitz der Eisenbahn-Renten-Bank befindl. (. 2 861 800 Prior.-Aktien in Frankfurt a. M. am 25./3. 1896 zu 89.50 % (wobei fl. 100 = M. 200), in Berlin am 22./7. 1896 zu 106.75 % (wobei fl. 100 = M. 170). Usance: Seit 1./1. 1899 versteht sich die Kursnotiz an den deutschen Börsen in Prozenten, wobei fl. 100 = M. 170, in Berlin auch früher so, in Frankfurt a. M. vorher fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200. Dividenden 1892–1902: Prior.-Aktien: 4¼, 4½, 5½, 5 , 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %; St.-Aktien: 0, 0. 0, 0, 0, 1, 1, , 0, 0, 0 %. Verj. der Div., Super-Div. und der verlosten St.-Aktien in 5 J., der verlosten Prior.-Aktien in 20 J. n. F. Direktion: Präs. Graf Nemes, Vicepr. Potsa u. Maurer; Ambrozovits, Bedö, Dalnoky, Fenyvessy, Gerhardt, Konyi, Mezei, Molnär, Dr. Palugyay, Szentivänyi, Baron Szentkereszty, Ugron, Dr. Joh. von Baross. Aufsichtsrat: Anton Preszeller, Franz Hiemesch, St. Pänczél, B. von Thuränszky. Zahlstellen: Für die Div. u. verl. Prior.-Aktien: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank, C. Schle- singer-Trier & Co.; Frankfurt a. M.: Mitteld. Creditbank, Gebr. Sulzbach, von Erlanger & Söhne; Budapest: Ungar. allg. Creditbank. Zahlung in Deutschland zum Wechsel- kurse von kurz Wien.