Ausländische Industrie-Gesellschaften. 5 Lend die Lieferung einer vermehrten und während des ganzen Jahres konstanten Kraft sicherstellt, ist vollendet und die Anlage bereits dem Betrieb übergeben. Für die be- absichtigte Anlage in Rheinau-Balm sind die gemeinsamen mit dem Stadtrat Winterthur gemachten Vorarbeiten u. Pläne derart gefördert, dass die Konc.-Verhandlungen der be- teiligten Staaten jeder Zeit beginnen können, die Ges. hat inzwischen das zum Fabrikbau in Balm, Gem. Lottstetten, nötige Terrain erworben. Die Verhandlungen wegen Uber- nahme der Héroult'schen Stahlpatente haben zu einem definitiven Abschluss geführt, sodass eine diesbezügl. Anlage voraussichtl. im Laufe des Sommers zur Ausführ. gelangen wird. Die Alum.-Ind.-Act.-Ges. stellt in grossem Massstabe Calcium-Carbid her. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Act.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schlesien von M. 600 000 für den Preis von frs. 1191 125 erworben. Die ge- dachte Fabrik besteht seit dem Jahre 1865 und beschäftigt sich seit ihrem Bestehen mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität; sie stellt das für die Zwecke der Aluminium-Industrie erforderliche Aluminiumoxyd her. Die Kommanditgesellschaft hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31 ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt augenblicklich 300 Arbeiter. Ausser der Fabrikation von Aluminium- oxyd erzeugt die Chemische Fabrik Goldschmieden schwefelsaure Thonerde und andere Aluminiumsalze für die Papierfabrikation und Färberei; als Nebenprodukt gewinnt sie kristallisierte Soda. Im Nov. 1901 kam es zu einer festen Vereinigung sämtl. bestehenden Aluminiumwerke; der Zweck dieser Vereinigung ist hauptsächlich, die Verkaufspreise in niedrigsten Grenzen zu halten, um der Verwendung des Aluminiums immer weitere Ge- biete zu eröffnen, nicht aber durch Preiserhöhung einen momentanen Vorteil zu erzielen. Kapital: frs. 16 000 000 nach Erhöhung um frs. 5 000 000 auf Beschluss der ausserord. Gen.-Vers. vom 27. Jan. 1898 in 11 002 Aktien à frs. 1000 und 1666 Aktien à frs. 3000, worauf 50 % eingezahlt sind. Die G.-V. vom 15./5. 1900 beschloss, dass die Inhaber der 3000-frs.-Aktien jederzeit berechtigt sind, gegen Ersatz der aus dem Umtausche er- wachsenden Kosten für jedes abgelieferte Stück 3000-frs.-Aktie 3 Stück Aktien zu frs. 1000 von der Ges. zu verlangen. Bis 30./11. 1903 gelangten von den 1666 Aktien zu frs. 3000 Stück 973 zum Umtausch gegen 2919 Aktien zu frs. 1000; fortan kann der Umtausch gegen Ersatz der bezügl. Kosten bei der Schweiz. Kreditanstalt in Zürich bewirkt werden. Die Zeichner der Aktien sind gemäss des Artikels 636 des schweiz. Oblig.-Rechts und §7 des Ges.-Statuts von der weiteren Zahlung befreit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie à frs. 1000 = 1 St., à frs. 3000 = 3 St. Maximum ¼ der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 6 % Div. auf das eingez. A.-K., vom Überrest. 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., 5 % Heéroult, das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Neuhausen: Wasserkraft u. Mühle Lauffen 971 230, Bauten u. Wasserwerksanlagen 2 025 844, Masch.-Anlagen 1 126 850, Apparate 346 710, Liegen- schaften 194 475, Wohnhäuser 139 860; Rheinfelden: Wasserkraft 2 547 881, Bauten 1 579 730, Masch.-Anlagen 854 881, Apparate 661 552, Liegenschaften 91 981, Wohnhäuser 239 529; Lend: Wasserkraft 328 309, Bauten 1 413 373, Masch.-Anlagen 1 292 470, Apparate 632 017, Liegen- schaften 206 901, Wohnhäuser 219 618; Rauris: Wasserkraft 437 701, Bauten 236 895, Masch.- Anlagen 275 422, Apparate 14 490; Kommandite Goldschmieden 1 191 125, Patente 1, Kassa u. Bankguth. 3 226 188, Debit. 1 226 133, Vorräte an Rohmaterial. 240 023, do. an Fabrikaten 426 493. – Passiva: A.-K. (50 % einbez.) 8 000 000, Oblig. 5 870 000, Amort. 4 791 748, R.-F. 547 863, Kredit. 1 178 852, Gewinn 1 759 219. Sa. frs. 22 147 682. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 806 904, Gewinn 1 759 219. – Kredit: Vor- trag a. 1902 78 445, Betriebskto 2 487 678. Sa. frs. 2 566 123. Gewinn-Verwendung: Zum R.-F. 84 038, Tant. an V.-R., Vorst, Herrn Heéroult etc. total 241 063, Grat., Unterst. 70 000, 16 % Div. 1 280 000, Vortrag auf 1904 84 118. Kurs Ende 1895–1903: In Berlin: 130, 134.75, 165.30, 154.25, 159.75, 151.50, 152.75, 172.50, 205.20 %. – In Frankf. a. M.: 130.90, 135.30, 165, 154.25, 160, 153, 152.70, 172.50, 205.20 %. – Ausser- dem notiert Breslau. Aufgel. 29./12. 1894 in Berlin, Frankf. a. M. frs. 6 000 000 zu 130 0%, wobei frs. 100 = M. 81; weitere 4 998 000 à frs. 3000 eingef. im Mai 1898. Usance: An der Börse werden für frs. 100 = M. 80 gerechnet. Der Coup. wird erst nach Feststellung der Div. detachiert. Dividenden 1891– 1903: 3, 8, 10, 10, 10, 10, 12, 12, 13, 12½, 13, 15, 16 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Martin Schindler, Dir. Gustav Auckenthaler. Verwaltungsrat: Präs. Oberst P. E. Huber, Vice-Präs. Oberst Gustav Nawville, Zürich; Carl Chrambach, Dir. der Berliner Bank, Bankier Ludwig Delbrück, Carl Fürstenberg, Ge- schäftsinhaber der Berliner Handels-Ges., Gen.-Konsul Eugen Landau, Reg.-Rat Dr. Magnus, P. Mankiewitz, Dir. der Deutschen Bank, Berlin; Ed. Palmer, Gen.-Dir. d. Länderbank, Wien; Geh. Baurat Emil Rathenau, Gen.-Dir. der Allg. Elektricitäts-Ges., Berlin; Dr. ing. E. Schrödter, Düsseldorf; Bankier F. Zahn-Geigy, Basel. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges., Nationalb. f. Deutschl., Delbrück Leo & Co.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Deutsche Bank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt; Basel: A.-G. von Speyr & Co.; Schaffhausen: Zündel & Co.; Neuhausen: Gesellschaftskasse, Zahl. der Div. in Deutschland zum Kurse für kurze Schweizer Wechsel.