Isterreich-Ungarische Eisenbahnen. 365 Csakathurn-Agramer Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft (Csäktornya-Zagrabi vasut-részvenytärsasag) (Zagorianer Bahn) in Budapest. Gegründet: 14./5. 1885. Zweck: Bau und Betrieb der von Csakathurn über Warasdin, Budinscina und Zabok nach Agram führenden Haupt- und von Zabok nach Krapina führenden Zweigbahn. Die zu bauende Strecke von Csakathurn bis Zapresic bei Agram einschl. der Zweigbahn beträgt 115,605 km, während für die kurze Strecke Zapresic-Agram (ca. 11 km) auf Grund eines von der Dir. der Kgl. Ungar. Staatsbahnen unter Genehm. der Ungar. Reg. mit der K. K. priv. Südbahn geschl. Vertrags die bereits bestehende Strecke der letztgenannten Ges. Zapresic-Agram gemeinsam zu benutzen ist. Koncession: 90 Jahre, bis 30. Dez. 1976. Pachtvertrag: Der Betrieb der Eisenbahn wird von der Kgl. Ungar. Staats-Eisenbahn übernommen, wogegen dieselbe von der Eröffnung des Betriebes an auf die Dauer der Konc. eine jährl. fixe Pacht von K 480 000 = fl. 240 000 zu bezahlen, sowie die Hälfte aller etwaigen den Betrag von K 480 000 = fl. 240 000 über- schreitenden Betriebsüberschüsse zu vergüten hat. Steuerfreiheit: Die Ungar. Regierung hat bewilligt; Volle Befreiung von der Steuer, welche die zur öffentl. Rechnungslegung verpflichteten Ges. und Vereine zu entrichten haben, bezw. Befreiung von der Entrichtung der Erwerbs- und Einkommensteuer, sowie der Coupon- steuer für die St.-Aktien, Prior.-Aktien und Oblig. und endlich Befreiung von der Entrichtung des Couponstempels auf die Dauer von 30 Jahren, von dem Datum der Konc.-Urkunde gerechnet. Diese Steuerfreiheit hört aber nach 10 Jahren vom Datum der Konc.-Urkunde gerechnet auf, sobald der Reinertrag der Unternehmung, auch nach Aufnahme der erwähnten Steuerbeträge in die Betriebsrechnung, höher als 6 % des bewilligten Baukapitals sein wird. Rückkaufsrecht: Der Staat ist berechtigt, das Eigentums- und Besitzrecht der Bahn, falls eine Hauptlinie in derselben Richtung gebaut wird, sofort einzulösen. Als Einlösungspreis ist während der ersten 10 Jahre das in der Konc.-Urkunde festgesetzte Baukapital zu zahlen; später gilt als Einlösungspreis der mit 5 % kapitalisierte Durchschnittsertrag der 5 besten unter den letzten 7 Jahren, jedoch darf derselbe nicht geringer sein als das in der Konc.- Urrkunde festgesetzte Baukapital. Kapital: K 4 960 000 = fl. 2 480 000 St.-Aktien in Stücken à K 400 u. 200 = fl. 200 u. 100 in Noten; K 7 440 000 = fl. Gold 3 100 000 Prior.-Aktien, davon getilgt Ende 1903 K 192 000 = fl. Gold 73 200 in Stücken à fl. Gold 200. Die Prior.-Aktien haben vor den St.-Aktien das Vorrecht einer Div. von 5 % in Gold. Die Prior.-Aktien werden im Wege jährl. Verl. innerhalb 80 Jahren getilgt und al pari in Gold zurückbezahlt; für die verlosten Stücke werden Genussscheine ausgegeben, welche an der Super-Div. teilnehmen. Die Tilg. der St.-Aktien kann nicht beginnen, ehe sämtl. Prior.-Aktien getilgt sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im ersten Halbjahr. Stimmrecht: Je 10 Aktien = 1 St., Aktien müssen 8 Tage vorher deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Div. u. die Amort.-Quote der Prior.-Aktien, sodann 5 % Div. und event. Amort.-Quote der St.-Aktien; vom verbleib. Überschuss 20 % Tant. an Dir., Rest gleichm. unter sämtl. Aktien und Genussscheine als Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Baukapital 12 400 000, Debit. 293 730, Coup.-Einlösungs- Degpot bei den kgl. ung. Staatsbahnen 2369, Sparkassen-Depot als Agioreserve 7000. – Passiva; Aktienkapital: St.-Aktien 4 960 000, Prior.-Aktien 7 440 000, Zs.- u. Amort.-Kto: Prior.-Aktien-Zs. pro 1./1. 1904 181 608, einzulösende verloste Prior.-Aktien 16 320, Tilg.- u. Zs.-Rückstände 7132, Kredit. 305, Agio-R.-F. 7000, R.-F. für Steuern etc. 6000, Reingewinn 84 735. Sa. K 12 703 100. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag 2658, Pachtsumme 480 000, hiervon ab: Zs. u. Tilg. der Prior.-Aktien 379 536, bleiben 100 464, Kursgewinn bei Einlös. der Prior.- Aktien u. Coup. mit 20 % Goldagio 3855, Zs. 2685, verj. Div. 66, bleiben K 109 727. – Aus- gaben: Verwalt.-Ausgaben 19 193, Staats- u. Gemeindesteuer 2799, Stempelgebühren 1500, bDotierung des Pens.-F. 1500, Reingewinn K 84 735, welcher verwendet wird: 1.65 % Div. an St.-Aktien 81 840, Vortrag auf 1904 K 2895. Dividenden 1887–1903: Prior.-Aktien: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 % in Gold; St.-Aktien: 18 100, 1/10, 1½, 1, 2, 1¾10, 18/10, 1a, 188/00, 1100, 168 100, 185/100, 188/00, 188/100, 166/100, 168/100, 1 687/ 900 % in K. Verj. der Coup. 5 J. (F.) Zahlstellen: Berlin: Mitteld. Creditbank; Frankf. a. M.: von Erlanger & Söhne, Gebr. Sulz- bach; Wien: Österr. Länderbank; Budapest: Kasse der Ungar. Staatsbahnen; Ungar. allg. Credit- bank. Ferner für St.-Aktien noch in Frankf. a. M.: Bass & Herz. Die Zahl. der Div. auf die Prior.-Aktien erfolgt halbj. am 1./1. u. 1./7., die Super- Div. am 1./7. in Gold. Aufgelegt fl. 3 100 000 Prior.-Aktien am 19./6. 1885 zu 97 % (fl. 1 = M. 2). Die St.-Aktien wurden auf- gelegt in Frankf. a. M. am 11./5. 1887 zu 24.50 % (fl. 1 = M. 2). Kurs: Prior.-Aktien Ende 1885–1903: In Berlin: 96.50, 98.50, 94.30, 99, 101, 102.40, 101.75, 103.60, 104.90, 107.70, 111.70, 111.75, 111.40, 110.50, 106.50, 106.30, 105, 106.75, 107,50 %. — In Frankf. a. M. Ende 1885–98: fl. 192, 199, 190, 197 , 202, 204 /, 201, 205½, 209, 214 %, 220, 221, 220, 220 per Stück; Ende 1899–1903: 105.60, 105.10, 103, 106.50, 105 %. – St.-Aktien Ende 1887–98: fl. 30, 39, 38½, 49, 52 , 59, 58 ¾, 57, 61, 60, 54, 50 per Stück; Ende 1899 bis 1903: 26, 25, 26, 30.50, 31.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Usance: Seit 1./1. 1899 werden in Berlin u. Frankf. a. M. die Prior.-Aktien in Prozenten gehandelt, wobei fl. 100 = M. 200, in Berlin schon vorher so, während in Frankf. a. M. früher