Österreich-Ungarische Eisenbahnen. 389 Rückkaufsrecht: Die österreichische Regierung ist berechtigt, vom 14. Sept. 1902 ab jeder- zeit die auf österr. Gebiete liegenden Eisenbahnen der Gesellschaft einzulösen; rück- sichtlich der gesellschaftlichen Lokalbahnen jederzeit. Bei Brünn-Rossitz ist kein staat- liches Einlösungsrecht normiert. Als Basis für den Einlösungspreis wird die mittlere Reineinnahme der 5 besten unter den letzten 7 Jahren genommen, doch darf die- selbe nicht geringer sein als der Reinertrag des letzten J ahres. Dieser Durchschnitts- betrag ist der Ges. in halbjährl. Raten bis zum Ablauf der Koncessionsdauer zu zahlen. Die ungarische Regierung hat lt. Vertrag vom 7. Juni 1891, genehmigt durch Beschluss der Generalversammlung vom 9. Juli 1891, die auf ungarischem Gebiete liegenden Eisenbahnlinien der Gesellschaft samt allem beweglichen und unbeweglichen Zubehör v. 1./1. 1891 an eingelöst. Als Einlösungspreis zahlt die Regierung jährl. K 21 330 000 == fl. 10 665 000 unter Abzug von 10 % Steuer K 19 197 000 = fl. 9 598 500 der Gesellschaft bis zum 31./12. 1965. Diese Zahlungen sind frei von allen jetzigen und zukünftigen Steuern etc. Sollte in dem Monate vor der Fälligkeit einer halbjährlichen Rate der Durchschnitts-Geldkurs der fl. 8 Goldstücke in Wien den Kurs von fl. 9.36 Noten („ übersteigen, so erhöht sich die von der Regierung zu entrichtende Rate um die Kurs- steigerung über 117 % auf K 6 500 000 = fl. Gold 3 250 000 (Aufzahlung 1902 K 277 848). – Die seit 1./1. 1891 für die Marchthalbahn und Lokalbahn Ipolysagh-Balassa-Gyarmath bezahlten Beträge und Auslagen für Investitionen inkl. Fahrmaterial werden der Ge- sellschaft ersetzt. Zur Beschaffung der hierzu nötigen Mittel gewährte die Gesellschaft dem Staate einen Vorschuss von K 10 000 000 = fl. 5 000 000. Dieser Vorschuss ist auf die beiden Linien pfandrechtlich einzutragen, er wird verzinst und getilgt durch eine vom Staate an die Gesellschaft ab 1891–1965 zu zahlende steuerfreie Annuität von K 500 000 = fl. 250 000 in halbjährlichen Raten à K 250 000 = fl. 125 000 je am 1./1. u. 1./7. Für die an den Staat übergebenen 11 406 Aktien und die eingelösten per 1./3. 1892 gekündigten 5 % Prior.-Oblig. der Arad-Temesvar-Eisenbahn zahlt Ungarn eine steuerfreie Annuität von K 577 490 = fl. 288 745 in halbjährlichen Raten à K 288 745 = fl. 144 372.50, erstmals 1./3. 1892 und letztmals 1./9. 1958. Die nicht den Gegenstand der Einlösung bildenden Domänen, Fabriken, Berg- und Hüttenwerke der Ges. nebst den Werksbahnen Bogsän-Resicza, Bogsän-Moravicza und Resicza-Szekul bleiben vollkommen freies Privat- eigentum der Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: Je 20 Aktien = 1 St., Maximum 20 St., in Vertretung höchstens noch 40 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst 5 % Div. auf die Aktien, sowie der Betrag für die Tilg. der Aktien, vom Überschuss 2½ % Tant. an den V.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Eisenbahnen: Österr. Linien ohne Ergänz.-Netz Aaã4 934 278, Buchwert des Anteils an der Wiener Verbindungsbahn 1 602 936, Ergänz.- Netz 187 656 001, Buchwert der Ungar. Annuität 414 806 449, do. der Annuität für die Arad- Temesvärer Bahn 15 143 026, Berg- u. Hüttenwerke u. Domänen inkl. Inventarstand 65 949 553, Gründe u. Realitäten 748 115, Bauausgaben für noch nicht im Betriebe befindl. Bahnen, Bauvorauslagen etc. 322 899, Kursverlust bei Beschaffung des Kapitals für den gesellschaftl. Privatbesitz 18 997 438, Debit. 39 013 861, Kassenbestände 2 846 365, Wechsel 236 865, Effekten 17 377 670, Depos. 41 488 432, Realität d. Pens.-Institutes d. Beamten 2 149 158, Staatsgarantie des Ergänz.-Netzes 40 410 854, Staatsgarantie-Vorschuss-Zs. do, 25 323 503. – Passiva: A.-K. 246 584 369, 3 % Oblig., Em. I=X 460 590 085, 3 % Oblig. Serie A (Ergänz.-Netz), Em. L=–IV 181 044 732, 5 % Oblig., Em. I–III 26 679 890, 4 %% Oblig., Em. von 1900 61 189 722, 5 % Oblig. Brünn-Rossitz, Em. I–II 1 230 882, 4 % Oblig., Em. von 1883 100 882 925, 3 % Mark-Oblig., Em. von 1895 61 693 156, Amort.-Kto des gesellschaftl. Privatbesitzes 8 063 718, unbehob. Aktien-Div. 6 288 809, do. Oblig.-Zs. 9 387 768, do. verl. Aktien u. Oblig. 1 162 318, Kredit. 19 474 394, statutar. R.-F. 4 000 000, R.-F. für die Berg- u. Hüttenwerke u. Domänen 800 000, ausserord. R.-F. 10 628 821, Spec.-R.-F. 1 600 000, Depos. 41 488 432, Haus d. Pens.-Institutes d. Beamten 2 149 158, k. k. Staatsverwalt., Garantievorschuss (Erg.-Netz) 38 951 956, do. Garantie- vorschuss-Zs. (Erg.-Netz) 25 323 503, Gewinnsaldo 9 792 766. Sa. K 1 319 007 403. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahmen: Vortrag a. 1902 2 534 986, Gewinnsaldo der österr. Unternehm. 25 467 101, do. der ungar. Unternehm. 18 989 757, Zs. 161 713. — Aus- gaben: Prior.-Zs. 28 979 244, Amort. des im gesellschaftl. Privatbesitze investierten Kapitals 337 644, Kotierungs- u. Coup.-Stempelgebühren 988 405, vereinigter V.-R., Komitee in Paris, gemeinsame Dienstzweige etc. 892 812, Abschlagszahlung am 1./1. 1904 von frs. 12.50 per Aktie 6 162 685, Gewinnsaldo 9 792 766. Sa. K 47 153 557. Kurs Ende 1888–1903: In Berlin: 107.40, 98.50, 109.90, 125.90, –—, 126.60, 163.75, 146.50, 153.75, 143.75, 155.40, 137.50, 144, 140. 147.75, 145 %. – In Leipzig: 108, 98.75, 108.25, 125.50, –, 127, 163, –, 153.50, 142.50, 155.75, 136.50, 144, –, 147, 145 %. — In Frankf. a. M. Ende 1888–98: fl. 212¼, 195¾, 216, 251, —, 252, 323 , 290, 308, 284, 310 per Stück; 1899–1903: 137.70, 145, 139.50, 147.60, 145 %. – In Hamburg Ende 1889–98: frs. 488, 545, 624.50, – 627.30, 811.50, 725.50, 769.75, 712.75, 777 per Stück; 1899–1903: 137, 144.50, 139.75, 147.25, 144.50 %. – Kurs in München Ende 1902–1903: 147.50, 145 %. –— Ausserdem notiert in Breslau u. Cöln. – Der Kurs in Berlin, Breslau, Cöln, Leipzig u. München versteht sich in Prozenten, wobei frs. 100 = M. 80, in Frankf. a. M. bis Ende 1898 in fl. per Stück, wobei fl. 100 = M. 200, in Ham- burg bis Ende 1898 in frs. per Stück, seit 1./1. 1899 in Frankf. a. M. u. Hamburg in Prozenten, wobei frs. 100 = M. 80.