40 Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Das Statut vom 8. Mai 1868 (G.-S. S. 450 ff.) wurde durch den 6. Nachtrag, staatlich ge- nehmigt am 7. Nov. 1894 (St.-Anz. v. 6. Dez. 1894), wesentlich geändert und insbesondere bestimmt: §. 17. Für die Beleihung der Grundstücke ist deren Bauwert und Ertrag massgebend nach folg. näheren Bestimmungen: § 19. Als Ertrag gilt der durchschnittliche Jahresertrag der letzten 5 Jahre vor dem Antrage auf Beleihung, welcher durch amtliche Auskunft der Steuer- und Einquartierungsdeputation des Magistrats nachzuweisen ist. Von diesem Durch- schnittsertrage werden abgezogen: 1) die auf dem Grundstück lastenden Abgaben, Gebäude- und Haussteuer, Realsublevation und Feuerkassengeld und zwar, sofern diese Abgaben dem Betrage nach nicht feststehen, nach dem 5jähr. Durchschnitt; 2) die auf Abteilung II seines Grundbuchblattes etwa haftenden beständigen Lasten au Kanon etc.; 3) für Unterhaltung und Mietsausfälle etc. 4 %. § 20. Sind auf dem Grundstück Gebäude vorhanden, welche zur Zeit der Beleihung noch nicht 5, aber mindestens 3 Jahre benutzt sind, so tritt an die Stelle des 5jähr. Durchschnitts der Jahresdurchschnitt des Ertrags während der Dauer der Be- nutzung nach Angabe der Steuer- und Einquartierungsdeputation, jedoch mit einem von der Dir. festzusetzenden Abzug, der bis zu 10 % des Ertrags bemessen werden darf. $ 22. Jedes Grundstück, welches einen nach §S§ 19 und 20 zu ermittelnden Ertrag bringt, ist beleihbar nach Wahl des Grundstückseigentümers a) bis zur Hälfte des Ertragswertes oder b) bis zur Hälfte des Bauwertes (§ 18), oder c) bis zur Hälfte einer vom Eigentümer beizubringenden gerichtlichen Taxe des Grundstücks. Als Ertragswert gilt das Zwanzigfache des in Gemässheit der §S§ 19 und 20 ermittelten Ertrags. Durch einstimmigen Beschl. der Dir. kann der Ertrags- wert auf das 22 fache des Ertrags festgestellt werden. Grundstücke, bei welchen ein nach §s 19 und 20 zu ermittelnder Ertrag nicht vorhanden ist, können nur auf einstimmigen Beschl. der Dir. bis zur Hälfte des Bauwertes oder bis zur Hälfte einer vom Eigentümer beizubringenden gerichtlichen Taxe beliehen werden. Zur Beleihung über den Bauwert (6§ 18) hinaus ist stets einstimmiger Beschl. der Dir. erforderlich. § 43. Der am Schlusse eines halben Jahres sich ergebende Bestand des Amortisationsfonds, soweit derselbe nicht in Pfandbr. besteht, und soweit er durch 100 teilbar, ist zur Einlösung von Pfandbr. bestimmt. Die mit diesem Be- stande durch bare Zahlung zu tilgenden einzelnen Appoints werden angekauft oder durch das Los bestimmt und den Inhabern zum 2. Jan., resp. 1. Juli gekündigt. Die Kündigung muss 3 Monate vor dem Einlösungstermin erfolgen. Gleichzeitig wurde die Em. von Neuen Berliner Pfandbr. genehmigt, für welche u. a. folg. Bestimmungen gelten: I. Das Institut ist berechtigt, 3, 3½, 4, 4½ und 5 % Pfandbr. auszufertigen. II. Für jede Zinsklasse wird ein besonderer Reserve- und Amortisationsfonds angelegt. III. Das Pfandbrief-Amt gewährt in den von demselben auszufertigenden Neuen Berliner Pfandbr. die Darlehen, die stets in Hunderten von Mark abgerundet sein müssen, unter folg. Bedingungen: 1) Der Schuldner hat beim Empfang des Darlehens % desselben als Beitrag zum Reservefonds bar zu zahlen. 2) Er hat das Darlehen mit jährlich ½ % mehr zu verzinsen, als der Zinsfuss der Pfandbr. beträgt, in denen er das Darlehen erhalten hat. 3) Er ist berechtigt, zur Tilg. seiner Kapitalschuld nach Ablauf von 2 Jahren seit Aushänd. der Pfandbr. jederzeit bare Zahlungen in beliebiger Höhe zu leisten. 4) Für Kapital, 28, Künd.-, Einklagungs- und Beitreibungskosten muss Hyp. in der Art bestellt werden, dass die Eintragung innerh. der in den §§ 17–23 angegebenen Wertgrenzen und zur ersten Stelle erfolgt. 5) Die persönl. Verbindlichkeit aus dem Darlehensvertrage muss von jedem Besitzer des Grundstücks sofort beim Erwerb desselben in einer gerichtl. oder notariellen Urkundeüber- nommen werden. Das Pfandbr.-Institut ist befugt, nach seiner Wahl wegen seiner Forderungen an das Mobiliar- oder Immobiliarvermögen des Schuldners sich zu halten. Auf Zahlungsstundungen kann sich der Schuldner nicht berufen. 6) Der Schuldner resp. der Besitzer ist befugt, das Darlehen nach Ablauf von 2 Jahren seit Aushänd. der Pfandbr. ganz oder teilweise zurückzuzahlen, er ist aber verpflichtet, 6 Mon. vorher zu kündigen und zwar 50, dass die Zeit der Rückzahlung auf den 1./7. oder 2./J. fällt. Umfasst die Künd. nur Teil der Schuld, so muss die Summe durch Hundert teilbar sein. Bei der Künd. ist zeitig zu erklären, ob die Rückzahlung bar oder in Pfandbr. erfolgen soll. Vor Ablau 2 Jahren ist Rückzahlung nur mit Genehm. des Pfandbr.-Amtes zulässig. Diese darf 91 versagt werden, wenn die Rückzahlung in Pfandbr. derselben Ausgabe und fusses angeboten wird, in welchen das Darlehen gegeben ist. IV. Die Inh. der Neuen „ Pfandbr. haben sich vorbehaltlich ihrer Rechte aus § 15 des Statuts für alle aus „.. verschreib. des Pfandbr.-Amtes entspringenden Forder. in erster Linie an den R.-F. Zinsgattung und die an demselben teilnehmenden Hypoth. zu halten. den in der Art, dass der Pfandbr.-Inh., soweit die Befriedigung seiner fälligen Forder. nic 3 3 aus der Kasse des Pfandbr.-Amtes erfolgt, befugt ist, in Höhe der ihm %% aus diesen Hypoth. sich diejenigen richterlich mit den Rechten eines Cessionars 30 zu lassen, welche er auswählt. Alle Rechte, welche dem Institut gegen das Grun den Besitzer zugestanden haben, gehen hierdurch auf ihn über. V. Der Zins- gattung hat für die an ihm teilnehmenden Pfandbr.-Darlehen die etwa ausblei 3 zahlungen der Grundbes. vorzuschiessen. Die Pfandbr. des Berl. Pfandbr.-Amtes 3 191899 sicher gemäss Art. 74 Nr. 3 u. 73 § 1 Abs. 2 des Preuss. Ausführ.-Ges. zum B Baalaag 5 % Pfandbriefe. Ausgegeben bis Ende 1904: M. 9 765 600, davon Has Ende 1904: M. 1 092 300 in Stücken à M. 150, 300, 1500, 3000. Zs.: 2./1., 1./7. 9 s Inh. gar per 1./7. und im Sept. per 2./1. Tilg.: Die Berliner Pfandbr. können 3 Anlort- nicht, vom Berliner Pfandbr.-Institut nur behufs der statutenmässig zu bewirken