Ausländische Industrie-Gesellschaften. 349 Die Papier-, Strohstoff- und Cellulosefabriken in Podgora, sowie die dazu gehörigen Holzschleifereien in Spital und Thörl wurden infolge Beschlusses der Gen.-Vers. vom 13. Okt. 1887 von den Erben Hector Baron Ritter von Zahony ab 1. Nov. 1887 für fl. 1 250 000 erworben. Im Jahre 1899 wurde die Fabrik Grünburg bei Hermagor in Kärnten von der Firma Hutter & Schrantz in Wien auf 10 Jahre mit einem Vorkaufs- recht gepachtet; die Übernahme der Fabrik erfolgte im Okt. 1899. Im Interesse der Koncentration des Betriebes wurde im Jahre 1903 die Leykam-Fabrik und im Jahre 1904 die Fabrik Kienreich aufgelassen und die Masch. derselben nach Gratwein über- tragen. Die Realität Kienreich wurde im Jahre 1904 verkauft. Produktion: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Meter-Ctr. Papier 205 203 216 788 218 152 09 7632 210 291 222 646 Cellulose 193 879 224 167 249 135 221 869 230724 266 523 Strohstoff 17 47 18564 17 060 15 406 15 708 14795 Holzstoff u. Pappe 70323 76352 84 550 72 616 65 281 69432 Verkaufswert der öfl. K K K K K erzeugten Fabrikate 6 772 749.70 15 013 996 17 234 397 15 822 029 15 576 472 16 962 650 Kapital: K 12 000 000 = fl. 6 000 000 in 30 000 Aktien à K 400 = fl. 200 6. W. Bis Sept. 1885 in Emlauf: 14 380 Aktien; die noch im Besitze der Ges. befindl. 5620 Aktien 30./9. 1885 mit Div. ab 1886 begeben. Die G.-V. v. 13./10. 1887 ermächtigte den V.-R., weitere 10 000 Aktien = fl. 2 000 000 gegen volle Einzahl. des Nom.-Betrages auszugeben; letztere wurden 1891 von einem Grazer Kon- sortium übernommen. Pfandbrief-Darlehen: K 1 845 994. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Immobile Werte: Fabriken: Josefsthal 2 552 711, Grat- wein 3 638 659, Leykam 194 265, Görtschach 493 415, Podgora 962 486, Zwischenwässern 517 519, Spital a./D. 668 440, Thörl-Maglern 269 090, Cellulosefabrik Gratwein 882 139, Strohstofffabrik do. 206 545, Cellulosefabrik Podgora 871 883, Realitäten Wien 70 000, Waldbesitz 149 220, Inves- tierungen in der gepachteten Fabrik Grünburg 149 220; mobile Werte: Vorräte an Rohmaterial. u. Halbfabrikaten 1 719 613, Papiervorräte in den Fabriken, verkauft u. in Ausrüstung begriffen 808 260, Papiervorräte in den Niederlagen 1 492 721, Wechsel 688 941, Kassa 74 937, Effekt. 23 800, Debit. 2 946 857. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Pfandbr.-Darlehen 1 845 994, R.-F. 776 767, Beamt.-Unterst.-F. 106 779, Kredit. 958 555, Tratten 2 500 000, Gewinn 1 182 134. Sa. K 19 370 229. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 35 844, Salär 202 736, Spesen 256 083, Zs. 86 569, Diskont 83 142, Präsenzmarken 260, Verlust bei Debit. 63 041, Gewinn 1 182 134. – Kredit: Vortrag a. 1903 31 648, Erträgnis d. gesellsch. Fabriken u. Niederlag. 1 878 161. Sa. K 1 909 809. Gewinn-Verwendung: 5 % Div. 600 000, Abschreib. 550 000, Vortrag a. 1905 32 134. Kurs Ende 1891–1904: In Berlin: 57, 54.75, 60, 76.60, 67, 69.80, 72.80, 65.10, 61.90, 63.50, 50, 44, 81.25, 114.25 %. – In FranKf. a. M.: 59, 56, 58.50, 64.25, 61, 63.50, 61.50, 55, 61, 65, 49.50, 43.50, 79.70, 115.70 %. Ausserd. notiert in Dresden. Aufgel. 13./4. 1886 zu 100 %, wobei öfl. 100 = M. 200. Usance: Beim Handel an der Börse werden in Berlin und Dresden seit 1./7. 1893, in Frankf. a. M. seit 2./1. 1899 6fl. 100 = M. 170 gerechnet, vorher öfl. 100 = M. 200. Dividenden 1871–1904: 5, 6, 3, 3, 3½, 3½, 4, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 7, 8, 5, 5, 5½, 5½, 0, 4, 0, „. 0 90, 0, 5 %. Zahlbar 1./7. GoupVerj.: 3 n ,. Direktion: F. Seyfert, Hans Heil, O. Kenedi. Verwaltungsrat: Präs. Bernh. Popper, Ferd. Bloch, Max Eysler, R. von Feistmantel, Carl Taussig, Ed. Theimer, Dr. P. Suppan. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank: Berlin und Dresden: Dresdner Bank; Wien: Gesellschaftskasse, Wiener Bankverein. Montan- und Industrialwerke vorm. Joh. Dav. Starck in Unterreichenau bei Falkenau a. d. Eger. Gegründet: 1885. Neuestes Statut, genehmigt am 21./2. 1902. Zweck: Betrieb u. Ausbeutung des von der Firma Joh. Dav. Starck erworb. Kohlenwerks- besitzes, die Ausdehnung und Vervollständigung dieses Betriebes, sowie die Steigerung der Produktion, der Betrieb und die zweckentsprechende Ausnutzung der von der Firma Joh. Dav. Starck erworb. chem. und Glasfabriken und sonst. Industrialwerke. Die Ges. betreibt gegenwärtig: Stein- u. Braunkohlenbergbau, sowie Tafelglasfabrikation und chem. Industrie (Schwefelsäure, Oleum, Alaun, Leim, Phosphatfabrikation, Ultramarin, Caputmortuum etc.) auf mehr. Werken im Pilsner u. Egerer Kreise (Böhmen) u. eine Fabrik in Gorlice (Galizien). Produktion: Die Förderung an Braunkohle exkl. des Bedarfs zur eig. Kesselfeuerung betrug in 1904: 5 340 410 m-Ctr. (1903: 5 398 678 m-Ctr.). Die Schwarzkohlengewinnung exkl. des eig. Kesselbedarfs betrug 1904: 758 271 m-Ctr. (1903: 747 306 m-Ctr.). Kapital: K 10 800 000 = fl. 5 400 000 in 27 000 Inh.-Aktien à K 400 = fl. 200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis spät. Juni in Unterreichenau, Pilsen, Prag oder Wien. Stimmrecht: Je 25 Aktien = 1 St.; die Aktien müssen spät. 10 Tage vor dem Tage der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Von dem nach Abzug der dem Tilg.-, Pens.-, R.- event. Neuer.-F. zugewiesenen Beträge verbleib. Reingewinn zunächst 4 % Div., von dem noch übrig bleib.