Gewerkschaften. 473 = Ö Gewerkschaft Deutscher Kaiser, Steinkohlenbergwerk zu Hamborn im Kreise Ruhrort. Gegründet: 28./11. 1871, ins Handelsregister eingetr. 15./4. 1902. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks Deutscher Kaiser, sowie Herstellung aller Anlagen u. Betrieb von Unternehm., welche die Ausnutzung dieses Bergwerks u. die Verwertung der Produkte desselben verfolgen. Die in Ausbeutung stehende Steinkohlenzeche Deutscher Kaiser mit 34 031 285 am Konc.-Fläche, entstanden aus der Konsolidation der früheren Felder Deutscher Kaiser mit Walsum 1–4 und Neu-Düppel, soll auf Grund des Beschlusses der ausserord. Gew.-Vers. v. 12./12. 1903 durch reale Teilung in der Weise zerlegt werden, dass der grössere südliche Teil den Namen Deutscher Kaiser weiterführen und behalten soll, während für den nördlichen abgezweigten Teil unter dem Namen Rhein 1 eine neue Gew. unter den derzeitigen Gewerken der Gew. Deutscher Kaiser gebildet werden soll. In der gleichen Vers. beschloss die Gew. die Beantragung der Konsolidation der ihr gehörigen Grubenfelder Walsum 5, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13 u. 14, Hiesfeld 1 2, 3, 7, 10, 11, % % 29 zu einem einheitlichen Gesamtbergwerk, das den Namen Rhein II erhält, sowie die Be- antragung der Konsolidation ihrer Einzelfelder Vorwärts-Essen und Vorwärts-Bottrop, Von.- wärts 4, 7, 8, 9, 10, Hiesfeld 6, 8, 9 und Hermann unter dem Namen Rhein III. Für die Bergwerke Rhein II u. III, sowie für das Einzelfeld Hiesfeld 5 beschlossen die derzeitigen Gewerken, ebenfalls besondere Gew. zu bilden. Wenn das Königl. Oberbergamt zu Dort- mund die beschlossene Roalteilung und die Konsolidationen genehmigt, wird der Bergwerks- besitz der Gew. Deutscher Kaiser den Umfang von 27 848 256 am auf Steinkohlen u. 415079,5 qaqm auf Sole verliehene Gerechtsame haben. Dieser Felderkomplex markscheidet im Süden mit den Meidericher Steinkohlenwerken, im Osten mit den Grubenfeldern der Hanielschen Zeche Neumühl und im Westen mit jenseits des Rheins gelegenen Gerechtsamen der Zeche Rhein- bpreussen, während sich nach Norden RHin die abzuzweigenden Grubenfelder anschliessen. Betriebsanlage: Das Steinkohlenbergwerk, dessen erster Schacht im Jahre 1876 in Be- trieb genommen wurde, fördert z. Z. aus 4 Schachtanlagen, während 2 weitere im Bau be- griffen sind. Eine ca. 15 km lange Anschlussbahn verbindet die Zeche einerseits mit den Bahnhöfen Neumühl u. Dinslaken der rechtsrheinischen Eisenbahn. andererseits mit dem im eigenen Besitz stehenden Rheinhafen Alsum. Der Kokereibetrieb, der im Jahre 1897 zunächst muit 60 Öfen aufgenommen wurde, umfasst jetzt 324 Öfen in V erbindung mit einer Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten. Hand in Hand mit der Entwicklung des Gruben- betriebes ging die Errichtung eines Eisenhütten- und Stahlwerks, das z. Z. eine Hochofen- anlage mit 5 Hochöfen, ein Martin-Stahlwerk mit 8 Öfen und ein Thomas-Stahlwerk mit 5 Convertern umfasst, sowie eine damit im Zus. hang stehende Walzwerksanlage zur Er- zeugung von Stabeisen. Halbzeug. Formeisen, Trägern u. Eisenbahnmaterial und ferner eine Thomas-Schlackenmühle mit 100 000t Jahreskapazität u. 2 Ringofenziegeleien. Grundhesitz: 1728,9001 ha, wovon 97,09 ha durch die Bergwerks- u. Hüttenanlagen ein- genommen werden. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Anleihen: 4 % konvertierte Anleihe von 1892 fanfangs 4½ %, von 1896 ab auf 4 % herabgesetzt): M. 2 500 000 in 2500 Partial-Oblig. (No. 1–2500) à M. 1000 auf den Namen der Direction der Disconto-Ges. Berlin, in weiss übertragbar. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Durch Ausl. zu 100 % in 25 Jahren am 1. Werktage des Jahres per 1./4.; von 1896 ab verstärkte Tilg. zulässig. Sicherheit: Für die Anleihe hat die Gewerkschaft Deutscher Kaiser auf Grund der Ver- pfändungsurkunde v. 3./5. 1892 lt. der in den Händen der Dir. der Disconto-Ges. befindl. Hypoth.-Briefe eine Kaut.-Hypoth. im Betrage von M. 2 750 000 bestellt mit ihrem im Ober- bergamtsbezirk Dortmund und in den Gemeinden Beeck-Hamborn, Walsum, Dinslaken und Holten Kreises Ruhrort belegenen, in dem Berg-Grundbuche des Kgl. Amtsgerichts Ruhrort Band III, Blatt 8 eingetragenen gesamten Bergwerkseigentum — mit Ausnahme der von Zeche Rheinland herrührenden Parzellen im Belaufe von ca. 11 ha – sowie mit dem in Aden Katastralgemeinden Beeck-Hamborn belegenen. im Grundbuche desselben Amtsgerichts von Hamborn, Wittfeld und Schmidthorst Band V I, Blatt 10 eingetragenen Grundeigentum von ca. 57 ha, und zwar mit allem unbewegl. und bewegl. Zubehör, namentlich den auf- stehenden Gebäuden, Maschinen u. sonst. Anlagen. Diese Kaut.-Hypoth. ist auf den Namen der Disconto-Ges. eingetragen und steht auf allen erwähnten Pfandobjekten zur ersten Stelle. Zahlst.: Bruckhausen a. Rh.: Eigene Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. C0.; Essen: Ess. Credit-Anstalt. Aufgelegt 1./7. 1892 zu 100 % Kurs in Berlin Ende 159892–1904: 100.25, 100.30. 102.25, 100.40, 100, 100.50, 100, 97, –, 95.50, 99.75, 100.50, 100.20 %. 1¼ % Anleihe von 1895: M. 2 500 000 in 2500 Teilschuldverschreib. 3 M. 1000 auf den A. Schaaffh. Bankv. in Berlin lautend und von diesem ohne Gewährleistung weiter cedierbar. I. 4., 1./10. Tilg.: Ven 1900 ab durch Ausl. 100 % mit mind. 2½ % p. a.; v. 1./4. 1897 ab mit 3 monat. Frist Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Die Gew. hat zu gunsten des A. Schaaffh. Bankv. in Berlin eine Kaut.-Hypoth. auf die Anlage Bruckhausen von M. 2 750 000 an erster Stelle eintragen lassen. Der Buchwert der letzteren beträgt M. 8 358 054.53. Der A. Schaaffh. Bankv. hat den Ink. der Teilschuldverschreib. gegenüber die Pflichten eines Pfandhalters übernommen. Aufgelegt in Essen zu 100 % im März 1895. Zahlst.: Berlin, Cöln u. Essen: A. Schaaffh. Bankv.; Essen, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen u. Mülheim a. d. R.: Ess.