Gewerkschaften. 475 Gewerkschaft Deutschland zu Oelsnitz im Erzgebirge. Gegründet: Als Akt.-Ges. 1871 unter der Firma Steinkohlenbauverein Deutschland zu Oelsnitz, als Gew. seit 17./4. 1889 und zwar wurden gewährt je 1 Kux der Gew. gegen Rück- gabe von 10 St.-Aktien oder von 8 Prior.-Aktien oder von 5 Prior.-Aktien Ser. IIT oder 3 Vorz.- Aktien oder 2 Neu-Aktien und Zuzahl. von M. 150 bar und je 2 Kuxe gegen Rückgabe einer vollgez., abgestemp. Neu-Aktie und Zuzahl. von M. 100 bar. Besitztum: Die Gew.-V. v. 12./3. 1904 beschloss den Ankauf des dem Steinkohlenbau- verein Gottes Segen zu Lugau gehör. Kohlenunterirdischen von einem 26,5 ha grossen Teil der Fürstl. Schönburgischen Rittergutsfelder zu Oelsnitz zum Preise von M. 400 000. An Areal besitzt die Gew. 142 ha 5130 qm, welches zehntenfrei ist; von diesem Areal sind Ende 1904 als vollständig abgebaut zu betrachten 21 ha 5155 qm. Zweck: Abbau der unter dem Vereinsareal lagernden Steinkohlen. Kuxe: Anzahl derselben 4130. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gewerken-Versammlung: Bis spät. Juli. Kohlenförderung 1890–1904: hl 876 792, 992 910, 1 065 287, 1 221 552, 1 343 824. 1 554 939, 1 723 783, 1 442 178, 1 569 074, 1 735 589, 1 727 990, 1 774 230, t 183 094, 183 465, 194 623. Ausbeute 1889–94: 0; 1895–1904: M. 30, 15, 25, 50, 60, 75, 75, 90, 90, 90 pro Kux. Kurs der Kuxe 1889–1904: M. 140, 190, 135, 116, 212, 270, 680, 425, 760, 821, 1309, 1250, 925, 1405, 2100, 2025 pro Kux. Notiert in Zwickau. 4 % abgest. (früher 4½ %) Anleihe von 1895. M. 1 400 000, davon noch unverlost in Umlauf Ende 1904: M. 1 175 500. Stücke à M. 500, 1000. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg.: Von 1898 ab nach einem Tilg.-Plane binnen längstens 27 Jahren. Die noch in Umlauf befindl. Stücke wurden im Sept. 1904 zur Rückzahl. per 1./4. 1905 gekündigt. Die Besitzer der gekündigten Stücke, welche sich mit einer Herabsetzung des Zinsfusses von 4½ auf 4 % einverstanden erklärten, hatten ihre Stücke bis spät. 28./2. 1905 zur Abstempel. einzureichen. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist eine I. Hypoth. auf den gesamten Bergw.-Besitz der Gew. eingetragen. Zahlst.: Oelsnitz: Gew.-Kasse; Zwickau: Vereinsbank in Zwickau, Abteil. Hentschel & Schulz. Aufgelegt in Zwickau am 16.–30./4. 1895 zu 103 %. Kurs der 4½ % Anleihe in Zwickau Ende 1897–1904: 104, 102.50, 102, 102, 102, 102.50, 103, 101.30 %. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kohlenfeldkto 740 000, Schacht I: Schachtbau 100 000, Masch. 10 000; Schacht II: Schachtbau 136 000, Masch. 90 000; Kompressoranlage 5000, Schneide- mühle 3000, Grundstück 5000, Wasserleit.-Anlage 5000, Wäsche 135 000, Eisenb.-Anlage 25 000, Elektr.-Anlage 162 000, Inventar 48 000, Tagebaukto 70 000, Wohn- u. Betriebsgebäude 72 000, Bankguth. 329 404, Wechsel 89 647, Material. 39 499, Kohlenvorräte 74 074, Kassa 19 630, Effekten 16 940, Debit. 199 171. – Passiva: Anleihe 1 175 500, Delkr.-Kto 60 019, Anleihe- Tilg.-Kto 39 354, Stück-Zs. u. fällige noch nicht eingelöste Is.-Scheine 14 366, Darlehn 50 000, Kredit. 26 974, noch unerhobene Ausbeute 90, Ern.-F. 600 000, Gewinn 408 062. Sa. M. 2 374 365. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Produktionskosten 1 517 164, allg. Unk. 158 370, Be- triebs-Unk. 32 983, Arb.-Versich. 94 064, Anleihe-Zs. 54 934, Abschreib. 1100388, Vortrag a. 1903 2140, Gewinn 405 922. – Kredit: Vortrag 2140, verkaufte u. selbstverbrauchte Kohlen inkl. Bestand 31./12. 1904 2 351 221, Effekten-Zs. 920, verschied. Einnahmen 21 672, verj. 28. 11 Sa. M. 2 375 964. Verwendung des Reingewinns: Ausbeute à 90 M. 367 209, Tant. u. Grat. an Gruben- vorst. Dir. u. Beamte. 36 720, Vortrag auf 1905 4142. Direktion: Max Klötzer, techn. Dir.; Robert Weiss, kaufm. Dir. Grubenvorstand: Vors. Dr. jur. Georg Wolf, stellvertr. Vors. Berg-Dir. Stadtrat Ed. Würker, Kohlenwerksbes. Friedr. Falck, Stadtrat Heinr. Heitzig, sämtl. in Zwickau, Hofrat Dr. Lamp- recht in Waldenburg; Kaufm. Carl Clement in Leipzig. Gewerkschaft Giessener Braunsteinbergwerke vormals Fernie in Giessen. Gegründet: 29./11. 1898 durch Umwandlung der am 2./7.1898 gegründeten A.-G. Giessener Braunsteinbergwerke in eine Gew. Statut, genehmigt von der Oberbergbehörde 5./12. 1898 mit Nachtrag v. 20./1. 1899, genehmigt von der Bergmeisterei zu Darmstadt 24. 1. 1899. Neuestes Statut v. 4./1. 1904. Zweck: Der Betrieb u. die Verwert. der in den Gemarkungen Giessen, Grossen-Linden, Leihgestern, Schiffenberg, Herrnwald, Klein-Linden, Heuchelheim, Allendorf a. d. Lahn u. Lützellinden belegenen Bergwerksberechtigungen nebst allen Immobil., Mobil. u. Anlagen, welche bisher im Besitze des C. W. B. Fernie zu Giessen sich befanden u. durch Kaufverträge auf Albert Zobel in Strassburg i. Els. u. Dr. Heinrich Pfahl in Bonn a. Rh. übergegangen sind; ferner der Betrieb u. die Verwert. noch weiter zu erlangender Berechtigungen u. Bergwerke, sowie die Herstellung aller Anlagen u. der Betrieb aller Geschäfte, welche die Ausnützung dieser Bergwerke u. die Verwert. der Produkte derselben befördern. Besitztum: Die Berecltsame bezw. Grösse der Felder der Gew. beträgt 11 726 000 qm. Die Betriebsanlagen bestehen aus Tage- und Tiefbau, elektrischer Centrale, Pumpwerk, Eisenbahn etc. Gewonnen werden Braunstein u. Brauneisenstein. Die Erzlager sind von sehr grossem Umfange. Der in der Gew.-Vers. v. 9./5. 1903 beschlossene Finanzierungsplan,