Inländische Staatspapiere, Fonds ete. Kolonial-Gesellschaften. Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft in Berlin, W. 9, Potsdamerstr. 10/11 II. Errichtet: 26./2. 1887 als Kolonial-Ges. in Gemässheit des deutschen Reichsgesetzes vom 15./3. 1888; neuestes Statut vom 9./11. 1903. 3 Zweck: In Ostafrika die Ansiedlung, den Bodenbau, den Bergbau und sonst. Zweige der wirtschaftl. Thätigkeit und des Handels anzubahnen und zu fördern, sowie selbst Ländereien zu erwerben, zu bewirtschaften und zu verwerten, Handel, Gewerbe u. Bergbau und alle dem Handel und Verkehr dienlichen Unternehm. zu betreiben bezw. sich daran zu beteiligen Am 25./9. 1900 wurde zwischen der deutschen Reg. und der Deutsch-Ostafrikan. Ges. betr. dass Bergwesen in Deutsch-Ostafrika Folgendes vereinbart: §.1. Die Deutsch-Ostafrikan. Ges. ver- zichtet mit dem Zeitpunkt der Einführ. der Allerh. Verordn., betr. das Bergwesen in Deutsch. Ostafrika vom 9./10. 1898, für das Küstengebiet, dessen Zubehörungen, die Insel Mafia und das Gebiet des kaiserl. Schutzbriefes zu gunsten des Landesfiskus von Deutsch-Ostafrika aufßf alle Rechte, die ihr in Bezug auf die Gewinnung von Mineralien in den genannten Gebieten von der Kkaiserl. Reg. in § 7 Nr. 2 des Vertrages zwischen der Reg. u. der Ges. v. 20./11. 1890 eingeräumt sind. $ 2. Als Entgelt für diesen Verzicht verpflichtet sich der Landesfiskus von Deutsch- Ostafrika, an die Deutsch-Ostafrikan. Ges. die Hälfte der Feldersteuern und der Förderungsabgaben abzuführen, welche er auf Grund der §§ 54–56 der Verordn., betr. das Bergwesen in Deutsch-Ostafrika v. 9./10. 1898 oder auf Grund der nach Anhörung der Deutsch Ostafrikan. Ges. etwa an ihre Stelle zu setzenden Bestimmungen von den innerhalb der in §1 dieser Vereinbarung genannten Gebiete gelegenen Bergbaufeldern bis zum 31./12. 1935 erheben wird. § 3. Die Bezahlung der hiernach von dem Landesfiskus zu entrichtenden Beiträge erfolgt spät. 3 Monate nach Ablauf eines jeden Kalenderj. unter Zugrundelegung der von der zuständigen Landesbehörde aufzustellenden Einnahmeausweisungen. Ein Recht auf die Einsicht in die Bücher oder Akten des Landesfiskus steht der Ges. nicht zu. Die Ges. hat durch Pachtvertrag mit dem Sultan von Zanzibar die Zollregie in dem vor der deutschen Interessensphäre liegenden Küstenstreifen auf die Dauer von 50 Jahren erlangt. Auf Grund des am 15./11. 1902 mit dem Deutschen Reiche abgeschlossenen Vertrages, welcher am 31./3. 1903 in Kraft getreten ist, gab die Ges. die meisten ihr bis dahin belassenen Hoheits- rechte, insbes. das Münzregal, an das Reich zurück; hierfür wurde ihr das Recht eingeräumt, die noch in Umlauf befindl. 5 % zu 105 % rückzahlbaren Zoll-Oblig. zum 1./1. 1904 zu kündigen und eine neue 3½ % Anleihe aufzunehmen. Das Reich zahlt, unabhängig von dem Brutto ertrag der Zölle aus dem deutsch-ostafrikan. Schutzgebiete, jährl. M. 600 000 in halbj. Raten bis 1935 zur Verzins. u. Tilg. der neuen Anleihe, deren Gesamtbetrag nur so hoch bemessen werden darf, dass zu deren Verzins. u. Tilg. die Summe von M. 600 000 jährl. nicht über. schritten wird. Ausserdem wurden die auf Grund der von der Heydt'schen Schenkung von 1898 in das Eigentum des Landfiskus des ostafrikan. Schutzgebietes übergegangenen M. 408 000 St.-Anteilscheine u. M. 67 000 Vorz.-Anteilscheine der Deutsch-Ostafrikan. Ges. dieser Ges, übertragen. Der Ges. verblieb für die Dauer eines Tahres nach Abschluss des Vertrages ds Recht, behufs Ausdehnung der Plantagen Kikogwe bei Pangani u. Muoa im Bezirke Tang herrenloses Land in der Nachbarschaft dieser Plantagen bis zu einer Gesamtfläche von 4000 h für jede Plantage in der bisher zulässigen Weise zu okkupieren. Der § 6 des Vertrages laute Soweit bis zum 31./12. 1935 im deutsch-ostafrikan. Küstengebiete u. im Gebiete des Kaiserl Schutzbriefs vom 27./2. 1885 Eisenbahnen gebaut oder koncessioniert werden, ist die Ges. bis zu dem genannten Zeitpunkt u. innerh. des bezeichneten Gebiets berechtigt, in einem Fünftel der rechfs u. links von den Bahnlinien belegenen je 15 km breiten Landstreifen herrenloses Land in der bisher zulässigen Weise zu okkupieren. Die dem Okkupationsrechte der Ges, unterworfenen Landflächen sollen thunlichst rechteckig sein; ihre an der Bahnlinie liegenden Seiten sollen 3 km breit sein und zwischen den einzelnen Landflächen soll sich ein Abstand von je 12 km befinden. Die Ges. unterhält Faktoreien für alleinige Rechnung in Tanga, Bagl moyo, Dar-es-Salaam, Kilva, Lindi (Filiale Mikindani), Muanza (Viktoria-See), Zanzibar, Ibo (portugies.-Ostafrika), sowie in den madagass. Plätzen Majunga u. Nossibé. Sitz der Gen.-Vertret, ist Dar-es-Salaam. An der im Jahre 1904 neu begründeten Deutsch-Ostafrikan. Bank, deren Kapital M. 2 000 000 mit 25 % Einzahl. beträgt, ist die Ges. mit ¾o dieses Kapitals beteiligt ferner ist sie an der Ostafrikan. Eisenbahn-Ges., der Central-Afrikan. Bergwerks-Ges., de-k Hotel-Ges. Kaiserhof zu Daressalaam u. der Pflanzung Ngomeni G. m. b. H. beteiligt. Kapital: M. 6 721 000, eingeteilt in M. 3 721 000 St.-Anteile und M. 3 000 000 in Vorz-- Anteile, letztere mit 85 % Einzahlung. Die Vorz.-Anteile haben ein Vorrecht auf 5 % Div. mit Nachzahl.-Verpflicht., ausserdem werden bei einer Auflös. der Ges. die Vorz.-Anteile 2w nächst befriedigt. Die Vorrechte der Vorz.-Anteile erlöschen aber, sobald sowohl die Vorz, Anteile als auch die St.-Anteile 3 Jahre hintereinander mind. je 5 % Div. erhalten habem 3½ % Schuldverschreib. von 1903. M. 11 495 000, davon noch in Umlauf Ende 1900, M. 11 089 500 in Stücken à M. 500, 1000, 2000. Zs.: 1./1., 1./7. Tilg.: Durch halbj. Verl. 2 pari im Juni u. Dez. per 1./7. resp. 1./1. mit halbj. 0,85982 % u. Zs.-Zuwachs von 1904 ab