84 Nachtrag. 18 Halte- u. Überholungsstellen. Länge der Bahn 566 km, ausserdem die Zweiglinie Onguati- Karibib (14 km). Die Bahn ist durchgängig eingleisig ausgeführt und mit einem starken, ganz eisernen Oberbau versehen. Im Sept. 1903 wurde mit dem Bau von Swakopmund aus begonnen; die Eröffnung erfolgte am 12./11. 1906 u. wurde der Betrieb am 16./12. 1906 durch die Otavi-Ges. von der Generalunternehmung übernommen. Die Betriebsmittel der Ges. umfassen: 36 Tenderlokomotiven, 20 Tenderwagen, 20 gedeckte Güterwagen, 130 offene Plattformwagen, 55 hochbordige offene Güterwagen, 5 offene Vieh- wagen, 10 Kuppelwagen, 3 Personen- und 1 Inspektionswagen. Die Baukosten der Bahn belaufen sich, vorbehaltlich der Abrechnung mit der Generalunternehmung, unter Ein- rechnung bereits erzielter Betriebseinnahmen auf rund M. 17 400 000. Grundkapital: M. 20 000 000 in 200 000 Anteilen auf Inhaber (Nr. 1–200 000) à M. 100 = frs, 125 = £ 5. Urspr. Kap. M. 1 000 000, erhöht 1903 um M. 19 000 000. Die Anteile sind unteilbar. Die Urkunden über die Anteile können auch auf den Namen umgeschrieben werden: sie werden in Stücken über einen, fünf, zehn oder fünfzig Anteile ausgestellt. Genussscheine: Es gelangten nach Bestimmung der Satzungen 200 000 Genussscheine zur Ausgabe; diese lauten auf den Inhaber, können aber auch auf den Namen umgeschrieben werden und sind in Stücken über einen, fünf, zehn oder fünfzig Genussscheine ausgefertigt. Nach dem mit der South West Africa Comp. abgeschlossenen Vertrage erhielt diese als Preis für die an die Otavi-Ges. übertragenen Rechte die Hälfte der Genussscheine für sich, während die andere Hälfte den ersten Zeichnern der 200 000 Anteile, und zwar 1 Genuss- schein auf je 2 Anteile, zugefallen ist. Die South West Africa Comp. hat sich in oben er- wähntem Vertrage vom 12. 5. 1903 verpflichtet, die im ganzen übernommenen 80 000 Anteile nebst einem Genussschein auf je 2 Anteile während 5 Jahren vom Tage der Ausgabe an gerechnet, nämlich bis 29./5. 1908, weder zu verkaufen, noch in anderer Weise zu ver- äussern. In gleicher Weiss wird sie die ihr zugefallenen 100 000 Genussscheine behandeln. Die Genussscheine nehmen mit der Hälfte an dem über 5 % Div. hinaus zur Verteilung kommenden Gewinn nach Abzug der Tant. für den Verwaltungsrat teil. Im Falle der Auflös. der Ges. wird nach Tilg. der Schulden das Vermögen nach Verhältnis der auf die Anteile geleisteten Einzahlungen unter die Mitglieder und ein Überschuss auf Höhe von 50 % in demselben Verhältnis unter die Mitglie der, und auf Höhe von 50 % unter die Inhaber der Genussscheine in Mark verteilt. Die Verteilung darf erst nach Ablauf eines Jahres vollzogen werden, von dem Tage an gerechnet, an welchem die Auflös. der Ges. unter Aufforderung der Gläubiger, sich bei ihr zu melden, im Deutschen Reichsanzeiger bekannt gemacht worden ist. Die Einlösung der Genussscheine bedingt eine Abänderung der Satzungen; einem Übereinkommen über die Einlösung sind alle Inhaber von Genuss- scheinen unterworfen, wenn in einer zu diesem Zwecke zu berufenden Versammlung der Inhaber das Übereinkommen mit wenigstens zwei Dritteln der bei der Abstimmung ver- tretenen Stimmen genehmigt wird. In dieser Versammlung gewährt jeder Genussschein eine Stimme. Die Ges. ist befugt, auf Beschluss des Verwaltungsrats Schuldverschreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage der Hälfte des eingezahlten Grundkapitals auszugeben. Eine Erhöhung des Grundkapitals kann nur von der ordentl. G.-V. beschlossen werden. Geschäftsjahr: 1./4.–31. 3. Gen.-Vers: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn versteht sich nach Abschreib. u. u: h Dotierung des Ern.-F. für die Eisenbahn; von dem nach Beendigung der Bauzeit stnh ergebenden Reingewinn mindestens 5 u. höchstens 15 % z. R.-F. bis derselbe 15 % des Grundkapitals erreicht haben wird, 5 % Div. an die Anteile, vom Rest 50 % als Super.-Div. an die Anteile u. 50 % an die Genussscheine nachdem 10 %, Tant. an den Verwalt.-Rat vorweggenommen sind. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Verpflichtung der Anteilsinhaber für nicht ein- gezahlte Raten 4 750 000, Kassa 7, Bankguth. 243 222, Debit. 637 444, Farm Usakos 7595, Bergbau 1 838 850, Eisenbahn 13 173 191, Verlust 54 131. – Passiva: Anteils-Kapital 20000 000, Kredit. 661 705, Tratten 42 738. Sa. M. 20 704 443. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 60 072, Verwaltungskosten 17 052, Übertrag von der Eisenbahn 806. – Kredit: Ertrag aus Zinsen 22 157, Übertrag vom Bergbau 1642, Verlust-Saldo 54 131. Sa. M. 77 930. Kurs: Zugelassen in Hamburg die Anteile No. 1–120 000 = M. 12 000 000, davon am 9./1. 1907 zur Zeichnung aufgelegt M. 3 000 000 zu 145 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1906. Erster Kurs 14./. 1907: 158–159 %. –— Gleichzeitig fand eine Subskription auf weitere M. 3 000 000 Anteile in London bei A. Goerz & Co. Ltd. statt. Dividenden: Siehe Gewinn-Verteilung. Coup.- Verj.: 4 J. (F.) Im Falle die Div. und der Gewinnanteil der Genussscheine in Francs oder £ Sterling ausgezahlt wird, so ist der in Mark zustehende Betrag im Wertverhältnis von M. 81 = frs 100 bezw. M. 20.40 = 1 £ Sterling zu berechnen. Direktion: Vors. Kgl. Baurat Alfred Gaedertz, Dr. jur. Prosper Gloner, Kaiserl. Bergrat a. D. Gust. Duft, Berlin; Betriebs-Direktion: Berg-Ing. Theod. Gathmann, Tsumeb. Verwaltungsrat: (6–12) Vors. Geh. Seehandlungsrat a. D. Alex. Schoeller, Stellv. Wirkl. Geh. Rat Dr. Paul D. Fischer, Berlin; Dir. Paul Boettger, Charlottenburg; Edmund Davis, London; Rechtsanw. Dr. Jul. Scharlach, Hamburg; Oberbergrat a. D. Prof. Dr. Carl Schnabel, Wilmersdorf; Gen.-Konsul Dr. Paul Schwabach, Komm.-Rat Max Steinthal, Berlin. Zahlstellen: Berlin, Frankf. a. M. u. London: Disconto-Ges., Deutsche Bank; Berlin: S. Bleichröder; Hamburg: Norddeutsche Bank. 3%%%%%%ÜÜÜÜQQQQ;