Gewerkschaften. 497 verschreib. zu diesem Zwecke hinterlegt wird oder statt der zu entpfändenden Grundstücke andere OÖbjekte dieser Art in gleichem Werte unbelastet in den Pfandverband hineingegeben werden u. ausserdem nach Ermessen der Dresdner Bank die volle Sicherheit für den noch nicht getilgten Rest der Anleihe durch die noch haftenden Pfandobjekte gewahrt bleibt. In Bezug auf die Sicherungs-Hyp. ist zu bemerken, dass der Kalibergbau in der Prov. Hannover auf Grund besonderer mit den Grundeigentümern abgeschlossenen Salzgewinnungsverträgen erfolgt. Solche Verträge hat die Gew. Hoheufels mit den Grundbesitzern ihres Bergbaugebietes auf die Dauer von noch 86 J. abgeschlossen. Das Recht der bergmänn. Ausbeutung ist auf allen dabei in Betracht kommenden Grundstücken für die Gew. Hohenfels im Grundbuch eingetragen. Eine Bergwerksgerechtsame im Sinne des Allg. Berggesetzes für die Preuss. Staaten v. 24./6. 1865 besteht in der Prov. Hannover für den Kali- u. Steinsalzbergbau nicht, sodass die Eintragung einer Sicher.-Hyp. auf die Abbauberechtigung aus den Salzgewinn.-Verträgen nicht erfolgen kann. Zur hyp. Sicherheit für die Schuldverschreib. dienen daher nur die der Gew. gehör. Grund- stücke mit den darauf befindl. Gebäuden, zum Betriebe gehör. Gerätschaften, den vorhand. Schacht-, Mühlen- u. sonst. Anlagen u. allem Zubehör, namentl. auch den Masch. Zahlst.: Hohenfels bei Algermissen: Kasse der Gew. Hohenfels; Berlin: Dresdner Bank: Cöln: HRhein. Disconto-Ges.; Halberstadt: Mooshake & Lindemann. Verj. der Zinsscheine 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) Die Teilschuldverschreib. wurden in Berlin eingef. Juli 1903. Erster Kurs 18./7. 1903: 100.50 %. Kurs in Berlin Ende 1903–1906: 103, 104.25, 104.70, 104.60 %. Ausbeute 1903–1906: M. 240, 560, 690, 720 pro Kux. 1906 betrug die Ausbeute Pro Monat M. 60 pro Kux. Die Kuxe wurden im Jan. 1904 zum Handel an der Essener Börse zugelassen. Kurs daselbst 1905: Höchster M. 13 000 G., niedrigster M. 10 700 Ppro Stück. 1906: Höchster 11 500 G. (2./1.), niedrigster 9200 G. (23./7.). Gruben-YVorstand: Dr. jur. Wilh. Sauer, Berlin W. 9 Schillingstr. 11; G. v. Dannenberg, Hannover; Bank-Dir. Bernh. Schmidt, Cassel. Betriebsleitung: Kaufmännisch: Hauptm. a. D. Sachs, Otto Selling; technisch: Betriebs- führer Kulbe, Dr. Crotogino, Hohenfels. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bergwerksanlagen u. Schachtbau 3 920 000, Grund- stücke 326 400, Gebäude 757 000, Grubenbahn 680 000, Maschinelle u. sonst. Betriebs-Anlag. 781 000, Inventar 79000, Pferde u. Wagen 8000, Bau-Kto 54 096, Beteil. b. Kalisyndikat 11 882, Kaut.-Kto 344 000, Kassa, Bankguth. u. Effektenbesitz 903 280, Debit. 187 603, Waren 96 830, Material., Werkzeug etc. 53 666. – Passiva: Kap.-Kto 4 470 000, Anleihe 2 500 000, do. Zs.-Kto 558 475, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 29 310, Disp.-F. 250 000, Bürgschafts-Kto 344 000, noch nicht gezahlte Ausbeute 60 000, Kto neuer Rechnung 37 939, Kredit. 108 560, Vortrag 344 474. Sa. M. 8 202 759. Gewinn u. Verlust: Debet: Gen.-Unk. 220 071, Anleihe-Zs. 125 000, Abschreib. 305 680, Reingewinn 1 224 474 (chiervon Ausbeute 720 000, z. Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 10 000, 2. Disp.-F. 150 000, Vortrag 344 474). – Kredit: Vortrag 370781, Betriebs-Überschuss 1504 445. Sa. M. 1 875 225. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- Verbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13./10. 1903, allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschie- denen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1) Der Kupferschieferbergbau und Hüttenbetrieb in 9 Revieren im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.-Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 43.5 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 4 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Ent- Zilberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, 1 elektrolytische Anstalt und I elektr. Gichtgas- CLebnntrale; 2) die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalt auf Schacht Colonia-Westfalen; 3) die Kupfer- Staatspapiere etc. 1907/1908. I. XXXII