Ausländische Industrié-Gesellschaften. 387 entsprechend industr. u. Handels-Lokalitäten sowohl zum Eigentum zu erwerben, wie auch zu errichten u. in Pacht zu nehmen. Die Werke u. Anlagen der Ges. in Pernau sind unter der Leitung der Deutschen Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof bei Verwertung aller in Waldhof gesammelten Erfahrungen nach den Anforderungen neuester Technik errichtet worden. Das Werk besitzt sämtl. Hilfsbetriebe, welche ein ununterbrochenes Weiterarbeiten u. damit die Möglichkeit ständiger Vollproduktion gewährleisten, u. zwar: eine eigene Eisen- u. Metall- giesserei, eine umfangreiche mechan. Werkstätte, eine Kupferschmiede, Klempnerei, Dreherei, Schreinerei u. Modelltischlerei. Das Gesamtareal des Werkes in Pernau umfasst zus. 1 263 000 qm, von denen 433 600 qm von der Fabrik selbst u. den Lagerplätzen in Anspruch genommen werden. Die Fabrik besitzt eigene Geleise mit der Spurweite der Pernauer Bahn in einer Länge von 30 km; 3 eigene Lokomotiven u. 100 eigene Güterwagen; ferner 6 Beamten-Wohn- häuser u. 130 Arb.-Wohnungen. An Waldungen u. Waldgütern besitzt die Fabrik ca. 8000 ha guter Waldbestände. Kapital: Rbl. 7 000 000 in Aktien à Rbl. 1000; anfangs Rbl. 3 000 000, durch Beschluss der ausserord. G.-V. v. 29./12. 1902 auf Rbl. 6 000 000 u. durch Beschluss der ausserord. G.-V. v. 12./12. 1904 auf Rbl. 10 000 000 erhöht; bisher Rbl. 7 000 000 begeben. 4½ % Anleihe von 1903: M. 6 000 000 in Stücke à M. 1000. Zs. 1./4., 1./10. Tilg.: Vom 1./10. 1904 ab durch Verl. am 1./7. per 1./10. mit jährl. 2.2439 % u. Zs.-Zuwachs innerh. 25 Jahren; v. 1/10. 1908 ab verstärkte Tilg. u. Totalkündig. zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist hin- sichtlich Kapital u. Zs. sichergestellt a) durch alle Einkünfte der Ges., b) durch den R.-F. u. c) durch eine I. Hypoth. auf jegliches bewegl. u. unbewegl. Eigentum der Ges., sowohl das- jenige, welches von der Ges. bei deren Entstehung als auch dasjenige, welches später er- worben wurde u. noch in Zukunft erworben werden könnte. Die Abschätzung des unbewegl. Eigentums der Fabrik hat einen Wert an Liegenschaften, Fabrikgrundstücken, Gebäuden, Maschinen u. Apparaten, Eisenbahn- u. Quaianlagen etc. von Rbl. 7 629 191 = M. 16 479 052 ergeben. Ausserdem hat die Deutsche Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim für die Verzinsung u. die Rückzahlung des gesamten Anleihekapitals die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen, u. wird dies durch eine auf jede Oblig. zu setzende Erklärung noch besonders beurkundet. Zahlst.: Pernau: Verwalt. der Ges.; Mannheim: Verwalt. der Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof; Berlin: Berl. Handels-Ges.; Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Frankf. a. M.: E. Ladenburg; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Zahlung der Zs. ohne Abzug der russ. Kapital-Rentensteuer in Mark. Im Falle der Einführung neuer Steuern auf Oblig.-Zs. übernimmt die Ges. die Zahlung derselben auf eigene Rechnung. Verj. der Zinsscheine u. der verl. Stücke in 10 J. (F.) Kurs: Eingeführt in Berlin 11./6. 1903 zu 101.50 %; in Frankf. a. M. 23./7. 1903 zu 102 %; in Mannheim im Aug. 1903. Kurs Ende 1903–1907: In Berlin: 102, 102, 100.25, –, 99.25 %; in Frankf. a. M.: 102, 101.80, 100, 100.60, 99 %; in Mann- heim: 102, 101.80, 100, 100.70, 99.25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. a. St. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Max. 10 % des A.-K. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % an R.-F., sodann Abschreib. von höchstens 5 % des urspr. Wertes der steinernen Baulichkeiten u. 10 % des übrigen unbewegl. u. bewegl. Vermögens der Ges. behufs Tilg. des Wertes bis zur völligen Tilg. Von dem verbleib. Überschusse 1 % an Pens.-F., Rest nach Abzug der Gewinnanteile der Direktionsmitgl. Div. an die Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Fabrikgrundstücke 352 574, Eisenb ahn-, Hochbahn- u. Krananlagen 465 300, Gebäude, Masch., Apparate u. Utensil. 8 166 043, fertige Fabrikate 36 456, in Fabrikation befindl. Stoffe 16 368, Rohstoffe u. Brennmaterial 650 309, Holzvorrat inkl. gekaufte Waldungen 1 331 593, Ersatz- u. Reparat.-Material 877 348, Kassa u. Bankguth. 20 624, Debit. 2 219 345, vorausbez. Unfall-, Feuerversich.-Präm. u. Steuern 19 016, Wechsel- bestände 1 017 886, Kaut.-Effekten 9057. – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. 211 034, Amort.-F. 2 050 000, Unterst.-F. 13 050, Spec.-R.-F. 100 000, Oblig. 2 511 111, nicht erhob. Oblig.-Zs. 28 354, Kredit. 2 230 642, Vortrag a. 1906 25 727, Gewinn pro 1907 1 012 001. Sa. Rbl. 15 181 920. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ergänzungssteuer vom Gewinn pro 1906 20 108, Unk. 291 580, Steuern 83 390, Unfall- u. Feuerversich.-Prämien 71 851, R.-F. 50 600, Abschreib. 350 000, Pens.-F. 6114, Tant. an V.-R. u. Zuweis. an die Geschäftsführer 151 322, 6 % Div. 420 000, Vortrag 59 693. – Kredit: Vortrag a. 1906 45 835, Waren 1 458 823. Sa. Rbl. 1 504 658. Dividenden: 1899–1900 (Bauj.): 0 %; 1901–1907: 0, 3, 2¼. 2 ¾, 2, 5, 6 %. Direktion: Carl Dünkel, Franz Siegmund, Felix Kummer, Heinr. Krauss, sämtl. in Pernau. Verwaltungsrat: Präs. Geh. Komm.-Rat Carl Haas, Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm, Dr. Rich. Ladenburg, Dr. Wilh. Haas, Dr. Hans Clemm, Mannheim; Dr. W. Helwig, Pernau; Rob. Borchardt, Berlin; Stellv. Wirkl. Staatsrat Th. von Pauli, Petersburg; Stadthaupt Oskar Brackmann, Pernau. Skandinaviska Jute-Spinneri och Väfveri Aktie Bolaget in Oskarström i. Schweden. Gegründet: 1889. Zweck: Verspinnung von Jute- und verwandten Rohstoffen, Handel mit den eigenen Produkten, Beteilig. an oder Neugründung von verwandten Fabriken. Die Ges. ist beteiligt bei der Akt.-Ges. für Flachs- u. Jute-Manufaktur in Riga, welche Ges. 1901 in Administration kam. Wegen dieser Beteilig. beschloss die ausserord. G.-V. v. 21./12. 1901 das A.-K. durch Abstempelung um ¼ zu reduzieren, um den hieraus resultierenden Betrag ―,―