Ausländische Banken. 15 Bank für Orientalische Eisenbahnen, Zürich. Gegründet: Am 1. Okt. 1890. Neuestes Statut vom 27./2. 1907. Zweck: Übernahme und Durchführung aller Arten von Finanzgeschäften, welche mi dem Bau und Betrieb von Eisenbahnen oder anderen der Förderung des Verkehrs dauernd dienenden Einrichtungen im Orient (Osteuropa u. Asiatische Türkei) zusammenhängen. Die Ges. ist insbesondere auch berechtigt, sich an bereits bestehenden oder neu entstehenden Bau- und Betriebsgesellschaften für Eisenbahnen oder anderen Verkehrseinrichtungen im Orient zu beteiligen, sei es, dass sie Aktien derselben erwirbt oder dass sie denselben Gelder für den Bau oder Betrieb von Eisenbahnen oder anderen Verkehrseinrichtungen darleiht, oder endlich, dass sie bereits bestehende, vom Bau oder Betrieb von Eisenbahnen oder anderen Verkehrseinrichtungen herrührende Forderungen an solche Gesellschaften oder an Staaten, Provinzen oder Gemeinden von Dritten erwirbt. Die Gesellschaft hat als erstes Geschäft von der Deutschen Bank u. dem Wiener Bankverein durch Kaufvertrag vom 1. Okt. 1890 u. Cessionen vom 24. Nov. 1890 erworben: 88 000 Aktien (von 100 000) der Betriebsgesellschaft der Oriental. Eisenbahnen à frs. 500, einbezahlt mit je frs. 400, u. zwei Forderungen an die gleiche Gesellschaft, nämlich von frs. 21 978 813.10 u. frs. 19 790 162.29. Im Besitz der Bank waren 30. Juni 1908 40 000 vollgezahlte Aktien der Betriebsges. zum Buchwerte von frs. 20 800 000, ferner 19 290 Vorzugsaktien u. 19 270 Stamm- aktien zu frs. 500 mit 50 % Einzahlung der Salonique-Monastir Bahn, dieselben stehen mit frs. 3 086 200 zu Buch, sowie 28 454 alte Aktien Serie I–III zu frs. 500 mit 60 % eingezahlt der Anatolischen Eisenbahn, Buchwert frs. 10 243 400 und 127 000 neue Aktien Serie IV zu frs. 500 mit 10 % eingezahlt, Buchwert frs. 7 620 000 u. ferner seit 31./12. 1906 6000 Aktien zu frs. 500 mit 60 % Einzahlung der Haidar-Pascha Hafen-Gesellschaft, Buchwert frs. 2 160000, Kapital: frs. 40 000 000, worauf 50 % eingezahlt in Inhaber-Aktien à frs. 1000; vorher frs. 50 000 000 mit 30 % Einzahlung in Namen-Aktien. Weitere Einzahlungen auf die Aktien werden vom Verwaltungsrate beschlossen; er bestimmt die Termine u. die Höhe der Ein- zahlungen, doch darf nicht mehr als frs. 125 per Aktie auf einmal eingefordert werden u. die Einzahlungstermine müssen mind. 3 Monate auseinander liegen. Eine persönliche Haft- bparkeit der Inhaber über die z. Zeit eingezahlten 50 % des Nominalkapitals besteht nicht. Dagegen können Aktionäre, welche mit der Leistung von durch den V.-R. eingerufenen Einzahlungen säumig sind, ihrer Anrechte aus den geleisteten Teilzahlungen für verlustig erklärt werden. Die Ges. kann eigene, auf den Inhaber lautende Obligationen bis zur Höhe ihres jeweiligen nominalen Aktienkapitals ausgeben, doch darf der Betrag der aus- stehenden Oblig. gleichzeitig das 1½ fache des einbezahlten Aktienkapitals nicht übersteigen. 4 % Obligationen von 1907 frs 30 000 000 = M. 24 270 000 in Stücken à frs 1000 = M. 809. Zs. 2./I., 1./7. Tilg.: Die Rückzahlung der Oblig. erfolgt 1./7. 1927, die Ges. hat das Recht, die Oblig. auch schon vorher auf 3 Monate, jedoch atf keinen Fall früher als auf den 1./7. 1917 ganz oder teilweise zur Rückzahlung zu kündigen. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank, Frankf. Filiale der Deutschen Bank, Gebr. Bethmann; München: Bayer. Vereinsbank; Stuttgart: Württ. Vereinsbank; Wien: Wiener Bank-Verein; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt, Eidgen. Bank; Basel: Schweiz. Kredit- anstalt, Basler Handelsbank; Genf: Schweiz. Kreditanstalt, Union Financiere, St. Gallen: Schweiz. Kreditanstalt. Zahlung der Coup. und der verl. Oblig. in Deutschl. in Mark. Beim Handel an der Börse werden frs. 100 = M. 80.90 gerechnet. Die Anleihe wurde z. Teil den Besitzern der gekündigten Oblig. von 1894 angeboten, die Barsubskription fand statt 21./). 1907 zu 100.25 %. Eingeführt in Berlin 9./1. 1908 zu 99 %, in Frankf. a. M. 10./1. 1908 zu 99 %. Kurs Ende 1908: In Berlin: 97.25 %. Er Fränkf. a. M.: 97.20 %. Verj. der Coup. in 5 J., der verl. OÖblig. in 10 J. n. F. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis 31. Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.; Maximum: ½ der sämtlichen vertretenen St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div. auf das eingez. A.-K., vom verbleib. Rest, soweit die G.-V. darüber nicht zur Anlage von ausserord. Reserven oder anderweitig verfügt, werden 7½ % Tant. an den V.-R. und die übrigen 92½ % als Super-Div. verteilt. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Nicht einbezahltes A.-K. 20 000 000, Anlagen lt. $§ 3 der Statuten 43 909 640, div. Effekten 4 321 891, Effekten u. Guth. des R.-F. 1 167 245, Bank- guthaben 3 667 846, Emissionsverlust auf Oblig. 100 000. — Passiva: A.-K. 40 000 000, R.-F. 1 167 245, zur Rückzahlung gekündigte noch ausstehende 4 % Oblig. 32 000, 4¼ % Oblig. 30 000 000, Oblig.-Zs.-Kto 639 848, Kredit. 30 000, Gewinn 1 297 530. Sa. frs. 73 166 623. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 1 275 000, Unk. u. Steuern 136 871, Ain auf Em.-Verlust auf den 4¼ % Oblig. 20 000, Gewinn 1 297 530 (davon R.-F. 58 985, 5 ½ % Div. 1 100 000, Tant. des Verw.-R. 24 053, Vortrag 114 492). —– Kredit: Vortrag 117 837, Ertrag von Anlagen lt. §$ 3 der Statuten 2 482 276, Ertrag d. div. Effekten 119 268, Zs. auf Kontokorr.-Guth. 6434, Gewinn aus Valuta-Kursdifferenzen abz. bezahlter Provis. 3585, Sa. frs. 2 729 400. „ „. 6½% 6½ 5/ Dividenden 1890/91–1907/08: 4 % p. r. t., 9, 9, 9, 5, 4, 5, 5, 4½, 4, 4, 5, 5, 5½, 6, 6½, 6½, 5½ %. Zahlstellen: Für Div.: wie für die Coupons. Verwaltungsrat: Präs. Abegg-Arter, Präs. der Schweiz. Kreditanstalt, Zürich; Vicepräs. A. Gwinner, Dir. d. Deutsch. Bank, Berlin, u. Karl Schrader, Eisenb.-Dir. Berlin; Gaston Auboyneau, Mitglied des Generalkomitees der Banque Impériale Ottomane, Paris; Ernest