456 Ausländische Eisenbahnen. Gaisbergbahn-Gesellschaft in Salzburg. Gegründet: 25./5. 1887; letzte Statutänd. von 1890. Zweck: Bau und Betrieb der koncessionierten Zahnradbahn, Bau und Betrieb von Zahnrad- und Lokalbahnen, für welche in der Folge von der Ges. die Koncession erworben wird; Besitz und Betrieb von Hotels, sowie von Kommunikationsmitteln aller Art, welche zur Erleichterung des Verkehrs der von der Ges. betriebenen Bahnen von der Ges. begründet, erworben oder erpachtet werden. Koncession: 90 Jahre bis 24./3. 1976. Die Ges. geniesst bis zum Jahre 1916 Steuer- und Stempelfreiheit und während der ganzen Koncessionsdauer die alleinige Berechtigung einer Eisenbahnverbindung von Salzburg-Parsch nach dem Gipfel des Gaisberges. Kapital: K 1 560 000 = fl. 780 000 St.-Aktien, davon getilgt bis Ende 1908: K 12 000, sowie K 600 000 = fl. 300 000 Prior.-Aktien, davon getilgt bis Ende 1908: K 33 600 in Aktien à K 400 = fl. 200. Die Prior.-Aktien haben ein Recht auf 5 % Vorz.-Div. Die Prior.- Aktien werden innerhalb der Koncessionsdauer nach einem festgesetzten Tilgungs- plane amortisiert. Die Amortisation der Aktien erfolgt im Wege der Verl.; der V.-R. ist jedoch berechtigt, insofern Prior.-Aktien unter dem Nominalbetrage erhältlich sind, anstatt der Verl. Rückkauf eintreten zu lassen. An Stelle der getilgten Aktien werden Genussscheine ausgegeben, welche auf die über 5 % sich ergebende Super-Div. Anspruch haben. Bei Liquidation haben die Prior.-Aktien ein Vorzugsrecht. Die G.-V. v. 11.3. 1905 beschloss die Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis von 10: 1 sowie die Um- wandlung der zus. gelegten St.-Aktien in Prior.-Aktien gegen eine Barzahlung von 10 %. Die Beschlüsse konnten nicht durchgeführt werden, da sie bisher vom Ministerium des Innern noch nicht genehmigt worden sind. Die ao. G.-V. vom 27./6. 1908 beschloss, die Zurückziehung der von der G.-V. vom 11./3. 1905 beschlossenen Statutenänderungen, die Anbahnungz unächst mündlicher Verhandlungen mit der Aufsichtsbehörde betreffend eine angemessene Kapitalsreduktion, ferner mehrfache Statutenänderung betreffend einer schnelleren Aktientilgung. Der Beschluss der a. o. G.-V. vom 27./6. 1908 ist bisher von der Regierung noch nicht genehmigt worden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spätestens im Juni. Stimmrecht: Je 5 Aktien = 1 St., Maximum inkl. Vertretung 100 St., die Aktien müssen drei Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., sodann der für die planmässige Tilg. der Prior.-Aktien erforderliche Betrag und die Div. von 5 % auf die noch nicht getilgten Prior.-Aktien, hierauf der für die planmässige Tilg. der St.-Aktien erforderliche Betrag und eine Div. bis zu 5 % auf die noch nicht getilgten St.-Aktien; vom etwaigen Reste 10 % Tant., 90 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bahnanlage 1 734 949, Gaisberg-Grundbesitz- u. Hotelkto 398 437, Material. 63 753, Kassa 4295, depon. Kaut. 71 477, Fahrpark-Rekonstrukt.-Kto 15 740, Debit. 814. – Passiva: A.-K.: St.-Aktien 1 548 000, Prior.-Aktien 566 400, Aktien-Tilg.- Kto 45 600, R.-F. 27 190, Ern.-F. 195, Kaut. 71 477, alte Div. 144, Hypoth. 17 859, Unterst.-F. 2194, Kredit. 8852, Gewinn 1554. Sa. K 2 289 465. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust aus 1907 1621, Betriebsverwalt. 8698, Bahn- aufsicht u. Bahnerhalt. 4693, Verkehrs- u. kommerzieller Dienst 7475, Zugförderungs- u. Werk- stättendienst 32 334, allg. Verwalt. 6009, Spesen, Provis. u. Zs. 724, Gaisbergbesitz-Ausg. 5823, Gewinn 1554. – Kredit: Personentransport 59 621, Gepäck- u. Gütertransport 3440, Ver- schiedenes 800, Gaisbergbesitz-Einnahmen 5070. Sa. K 68 931. Kurs Ende 1890–1907: St.-Aktien: 34, 21, 18.25, 10.75, 12, 21, 17, 16.40, 18.10, 16.20, –, 5.40, 4.80, 6.50, 5.80, 1.10, 1.75, – %. Vom 1./7. 1908 ab ist die Kursnotiz in Berlin eingestellt. Notiert Berlin. In München Ende 1901–1908: 5.40, –, 7, –, –, –, –, – %. Beim Handel an der Berl. u. Münchner Börse werden seit 1./7. 1893 fl. 100 = M. 170 gerechnet. vorher fl. 100 = M. 200. Aufgelegt in Berlin die St.-Aktien am 22./10. 1887 zu 81 %, wobei fl. 1 = M. 2 gerechnet. Usance: Der Dividendenschein ist auch nach Jahresschluss bis Fälligk. mitzuliefern. Dividenden 1890–1908: Prior.-Aktien: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 4, 3, 3½, 3, 3, 3, 2¼, 2¼, 1¼, 1, 0, 0, 0 % St. Aktien 2½ 0 0,0 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Vetj. J.n. . Zahlst.: Berlin: Abel & Co.; Salzburg: Gesellschaftskasse, Karl Spängler & Co.; Wiesbaden: Berliner Bankkommandite Lackner & Co. Verwaltungsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. J. Sutter, Hallein; stellv. Vors. Hofbuchhändler H. Kerber. Hans Kraczmer, Salzburg; Bankier Oskar Lackner, Rechtsanw. Fritz Flindt, Wies- baden; Dr. Franz Mussoni, Salzburg. Direktion: H. Schroeder, Salzburg. 9 — 73 ― = * * = K. k. priv. Graz-Köflacher Eisenbahn- u. Bergbau-Ges., Wien. Gegründet: 26./8. 1855. Letzte Statutänd. von 1884. Zweck: Betrieb einer Eisenbahn von Graz nach Köflach und von Lieboch nach Wies; Bau und Betrieb von Flügel- und Anschlussbahnen, welche ihr koncessioniert sind, oder hinsichtlich deren in der Folge die Konc. erteilt werden wird; Betrieb oder Verpacht. der ihr eigentüml. gehör., sowie die Erwerb.