Osterreich-Ungarische Eisenbahnen. 457 u. Pachtung anderer Kohlenbergwerke oder sonst. zur Förderung des Ges.-Zweckes dienender industr. Etabliss., ferner der Handel mit Kohlen u. den übrigen Produkten ihrer Unternehm. Bah ngebiet: Graz-Köflach 40,270 km, Lieboch-Wies 50,993 km, ausserdem 21 Industrie- bahnen mit 14,812 km. Das Bergwerkseigentum beträgt im Köflacher Revier 318 Gruben- massen und 84 Uberscharen mit einer verliehenen Fläche von 15 302 246 qm; im Wieser Revier 287 Grubenmassen u. 37 Überscharen mit einer verliehenen Fläche von 13 356 110 qm; ausserdem 634 Freischürfe. Produktion von Verschleisskohle 1908: Mcetr. 4 785 689 (1907: 4 876 904). Die Kalkwerke in Köflach-Gradenberg erzeugten an Weisskalk 1908: Metr. 84 429 (1907: 109 488). Koncession: Dauer für die Hauptlinien bis 9./4. 1958; rücksichtlich des Bergbaues, bis sämtl. Gruben abgebaut oder deren Pachtung abgelaufen ist, oder bis die Ges. aufgelöst wird. Die Betriebsführung geschieht seit 1./9. 1878 vertragsmässig auf 50 Jahre durch die Österr. Südbahn; dieselbe erhält, solange die zu berechnende Bruttoeinnahme K 2 100 000 = fl. 1 050 000 nicht übersteigt, 40 % derselben, aus dem Mehr bis K 200 000 = fl. 100 000 45 % u. aus dem weiteren Überschüssen 50 %, mind. aber pro Jahr K 640 000 = fl. 320 000. Übersteigen die Bruttoeinnahmen pro Jahr K 2 400 000 = fl. 1 200 000, so ist die Südbahn berechtigt. 10 % von dem Überschuss für Erweiterungsbauten in Abzug zu bringen. Rückkaufsrecht des Staates: Der Staat ist berechtigt, vom 8./9. 1901 ab die Strecke Lieboch-Wies unter Zahlung des Durchschnittsertrages der 5 besten unter den letzten 7 Jahren, doch mind. 5.2 % des Anlagekapitals dieser Strecke bis zum Ablauf der Koncessionsdauer zu erwerben, für die Hauptlinie Graz-Köflach hat bisher die Reg. vor Ablauf der Koncessions- dauer kein Einlösungsrecht. Kapital: K 15 200 000 = fl. 7 600 000 (davon getilgt bis Ende 1908: K 110 000) in Aktien à K 400 = fl. 200. Die Tilg. der Aktien wird nach Tilg. der Prior. ab 1945 bis 1958 aus den Reinerträgnissen bewirkt. Die Tilg. geschieht durch Verl.; die Besitzer der verl. Aktien erhalten im baren den Nominalwert der Aktien, ferner Genussscheine, welche das Recht auf den Bezug der 5 % übersteigenden (Super-) Div. haben. 2 % Silber-Prior.-Anleihe von 1878. K 1 487 700 = fl. 743 850, davon konvertiert K 698 400, getilgt bis Ende 1908: K 643 800, daher noch in Umlauf Ende 1908: K 145 500 in Stücken à K 300 = fl. 150. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Durch Verl. bis 1922. Im Okt. 1902 wurde der Umtausch in 4 % Oblig. von 1902 angeboten; der Umtausch musste bis spät. 24./10. 1902 an- gemeldet sein. Für je fl. 150 2 % Oblig. erhielt man K 200 4 % Oblig. von 1902 sowie K 24.50 bar. Die Anleihe wird in Leipzig notiert; seit 1./7. 1893 fl. 100 = M. 170; vorher fl. 100 = M. 200. Kurs Ende 1890–1908 in Leipzig: 48, 49.25, 49, –, 57, 60, 60.50, G£, 625, 60 65 65, 72.25, –, –, 75.25, 75, 73.50 %. Verj. der Oblig.-Coup. in 3 J. n. F. 4 % Prior.-Anleihe von 1902: K 16 000 000, davon noch nicht amort. Ende 1908: K 14 992 000 in Stücken à K 400, 2000. Zs.: 2./1., 1./7. Tilg.: Durch Verl. am 1./10. per 2./1. des folg. Jahres von 1903 ab bis spät. 1944; die Ges. ist jedoch berechtigt, von 1912 ab, event. im Falle der Einlös. der Bahnlinien durch den Staat auch schon von einem früheren Zeitpunkte an, die Verl. beliebig zu verstärken oder die ganze Anleihe auf einmal zu kündigen. Im Falle der Einlös. der Bahn- linien der Ges. durch den Staat ist entweder die Prior.-Anleihe von der Ges. sofort zur Kündig. u. Rückzahl. zu bringen, oder werden die noch nicht verl. Stücke vom Staate zur Selbst- u. Alleinzahlung übernommen, wodurch die Personalverpflichtung der Ges. erlischt, so zwar, dass dem Inhaber einer Schuldverschreib. der Anleihe sodann ein Anspruch wider die Ges. nicht zusteht. Siclierheit: Zur Sicherstellung der Anleihe ist das Pfandrecht ob den für die Linien der Ges. eröffneten Einlagen im Eisenbahnbuche unmittelbar nach der 2 % n leihe von 1878 eingetragen derart, dass nach dem Umfange der Einziehung und Löschung dieser Anleihe die neue Anleihe in der bücherlichen Rangordnung vorrückt; ausserdem haften für die Anleihe die sämtl. Reinerträgnisse u. das gesamte Vermögen der Ges. Zahlst.: Wien: Union-Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Leipzig, Frege & Co., H. C. Plaut. Zahlung der Zinsscheine u. der verl. Oblig. ohne jeden Steuer-, Gebühren- oder sonst. Abzug in Deutschland in Mark zum Tageskurse von kurz Wien. Verj. der Zinsscheine in 3 J., der verl. Stücke in 30 J. (F.) –— Die Anleihe diente hauptsächl. zur Konversion der gekündigten Anleihen von 1863, 1871 u. 1872, sowie der 2 % Anleihe von 1878. Kurs Ende 1902 – 1908: In Frankf. a. M.: 100.10, 100.80, 98.90, 99.20, 98.80, 95.50, 93.60 %. –— In Leipzig: 99.90, 100.60, 99.50, 100.25, 99, 95.75, 94.70 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je 5 Aktien == 1 St., die Aktien müssen spät. 6 Tage vor der G.-V. deponiert werden. Gewinn-Verteilung: 5 % Div. auf die ungetilgten Aktien, mind. 10 % des verbleib. Restes zum R.-F., vom Reste 10 % Tant., Schlussrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Baukosten der Linien Graz-Köflach u. Lieboch-Wies 20 113 681, do. der Flügelbahnen 834 836, Kohlenwerke u. Industrialien 7 951 103, Kassa u. Bankguth. 849 908, unbegebene 4 % Prior. von 1902 3 748 000, Effekten 46 941, Effekten des Pens.-F. 330 880, Realität des Pens.-F. in Köflach 36 530, Wechsel 304 152, Vorräte 300 283, Prior.-Konvertierung 251 150, Depos. 192 703, Debit. 1 430 073. – Passiva: A.-K. 15 090 000, Oblig. 15 137 500, alte Div. 4659, alte Genussschein-Div. 237, Oblig.-Zs. 228 892, verloste Aktien 400, verloste Oblig. 153 400, R.-F. 1 355 545. Disp.- u. R.-F. für neue Werks- anlagen 697 032, R.-F. für Fahrbetriebsmittel-Vermehrung 507 008, R.-F. für Neuherstellungen von Bahnanlagen 760 512, Kaiser Franz Josef-Jubiläums-F. 65 796, Spez.-F. zur Deckung von Pens.-F.-Abgängen 240 000, Pens.-F. 375 666, Kaut. 192 703, Kredit. 52 659, Vortrag a. 1907 299 039, Gewinn 1 229 191. Sa. K 36 390 240.