― Kolonial-Gesellschaften. Gewinn-Verteilung: 1. Zunächst in den Bilanz-R.-F. zu legen, bis er 10 % des Grund- kapitals erreicht hat: a) die Hälfte des Reingewinns aus Landverkäufen, b) 5 % des übrigen Reingewinns. 2. Alsdann erhalten: a) das Reich denjenigen Betrag, den es für Zins u. Tilg., einschl. des Zuschlages, an die Anteilseigner für das betr. Geschäftsj. zu zahlen hat, b) der Verwalt.-Rat 10 % von dem verbleib. Betrage als Tantieme, c) die Anteilseigner einen Gewinn (Super-Div.) bis zu 2 % auf das eingezahlte Kapital, d) wenn sich darüber hinaus noch ein Überschuss ergibt, davon das Reich u. die Anteilseigner je die Hälfte. – Der Reingewinn versteht sich nach den von dem Verwalt.-Rate festzusetzenden Abschreib. u. nach Absetzung des aus den Betriebseinnahmen zu leistenden Zuschusses zu dem Ern.-F., aus welchem vor- nehmlich die Kosten der Erneuer. des rollenden Materials sowie der Materialien des Ober- baues der Eisenbahn gedeckt werden sollen. Ausser diesem Zuschusse, der durch den Verwalt.-Rat mit Genehm. des Reichskanzlers nach Bedürfnis von drei zu drei Jahren in Prozentsätzen von dem Werte des vorhandenen rollenden Materials, sowie der Materialien des Oberbaues festzusetzen ist, sind dem Ern.-F. auch die Einnahmen aus dem Verkaufe der entsprechenden alten Materialien sowie die Zs. des Ern.-F. selbst zu überweisen. Bei sich ergebendem ausserord. Bedürfnisse kann der Zuschuss mit Zustimmung des Reichs- kanzlers jeweilig für ein Jahr angemessen erhöht werden. Übersteigt der Ern.-F. 20 % des für die Festsetzung des jährl. Zuschusses ermittelten Wertes, so unterbleibt für dieses Jahr nicht nur der Zuschuss, sondern es werden auch die Einnahmen aus dem Verkaufe der alten Materialien sowie die Zs. des Ern.-F. den Betriebseinnahmen zugeführt. Der sich bei dem Abschlusse der Baurechnung event. ergebende Überschuss dient als ausserordentlicher R.-F. sowohl für etwaige wesentliche Verbesserungen, Umbauten, grosse Reparaturen, Erweiterungen der Bahnanlagen u. zur Vermehrung der Betriebsmittel, als auch als Betriebs-Res., aus welcher etwaige Betriebsdefizite insoweit zu decken sind, als sie nicht aus dem Bilanz-R.-F. zu entnehmen sind. Der Fonds muss nach den von der Aufsichts- behörde zu genehmigenden Bestimm. zinsbar angelegt werden. Der Reichskanzler bestimmt alljährl., ob die Zs. des Fonds diesem selbst oder den Betriebseinnahmen zufliessen sollen. Die Beteil. am Reingewinne verbleibt den Anteilseignern auch nach Auslos. der Stücke. Die ausgelosten Stücke werden abgestempelt und den Anteilseignern belassen. Die Zahlung der Super-Div. erfolgt spät. am 1. Juli nach dem abgelaufenen Geschäftsj. Kurs: Die Anteile wurden aufgel. 12./12. 1904 zu 103.50 %; erster Kurs in Berlin 20./12. 1904: 103.50 %, in Frankf. a. M. 21./12. 1904: 103.50 %. – Kurs Ende 1904–1908: In Berlin: 103.60, 100, 97.90, 91.75, 101.50 %. –, In Frankf. a. M.: 103.60, 99.80, 97.50, 92.20, 100 %. – In Hamburg: 103. 60, 99 80, 98, –, – %. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Kassa 1176, freies Bankguth. 1 342 170, Anlagen der Fondsverwaltung 2 900 212, Debit. 1 255 448, Bahnanlage u. Ausrüstung Daressalam- Morogoro 17602956, Betriebsmaterial. 194 948, sonst. Anlagen 381010, Bahnbau Morogoro-Tabora 6 044 242, Landgerechtsame 17 212, Reichsgarantie 378 212. – Passiva: Grund-K. 21 000 000 (davon durch Auslos. getilgt 289 900), Anteile-Zs.-Kto 346 308, do. Tilg.-Kto 91 920, noch nicht vorgez. Zs.- Scheine 2823, do. ausgel. Anteile 1440, Kredit. 2728759, Ern.-F. 96 340, Reichs-Darlehn 5850 000. Sa. M. 30 117 591. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Verwalt.-Ausgaben Berlin u. Daressalam 310 354, an Ern.-F. 96 340. – Kredit: Betriebs-Einnahmen 322 364, Gewinn aus dem Elek- trizitäts-Werk 3125, Zs. 81 204. Sa. M. 406 694. Direktion: Gerichtsassessor a. D. Dr. Ernst Kliemke, Reg.-Baumeister a. D. Habich. Verwaltungsrat: Vors.: Komm.-Rat Max Steinthal, Berlin; Stellvertr.: Geh. Ministerial-Dir. a. D. Josef Hoeter, Berlin; Geh. Komm.-Rat Otto Braunfels, in Firma Jacob S. H. Stern, Frankf. a. M.; Ludwig Delbrück, in Firma Delbrück Leo & Co., Berlin; Arthur von Gwinner, Dir. d. Deutschen Bank, Karl von der Heydt, in Firma von der Heydt & Co., Berlin; Geh. Komm.-Rat Hugo Oppenheim, Berlin; Reg.- u. Bau-Rat a. D. Otto Riese, Geschäftsführer der Ges. m. b. H. Ph. Holzmann & Cie., Frankf. a. M.; Eisenbahn-Dir. a. D. Karl Schrader, Mitgl. des Reichstages, Justizrat Dr. Ernst Springer, Syndikus des Bankhauses S. Bleich- röder, Berlin; Justus Strandes, in Firma Hansing & Co., Hamburg; Joh. Warnholtz, Dir. d. Deutsch-Ostafrik. Ges., Berlin; Geh. Ober-Reg.-Rat Friedrich Bormann, Charlottenburg; Ministerialdirektor Dr. P. Conze, Wirkl. Legationsrat Ebermaier, Geh. Baurat Baltzer, Geh. Reg.-Rat Haber; letztere 3 Mitglieder als Regierungsvertreter. Zahlstellen für die Div., Zinsscheine u. verl. Anteile: Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Delbrück Leo & Co., von der Heydt & Co., Bank für Handel u. Ind.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Jacob S. H. Stern; Hamburg: Deutsche Bank, Nordd. Bank, ferner bei den übrigen Filialen der Deutschen Bank und der Disconto-Ges. Verj. der Div. in 4 J. (K.)