Gewerkschaften. 545 Kurs der Kuxe in Essen: 1901 1905 1906 1907 1908 höchster . M. 15 200 G (11./7.) 19 600 G (14./8.) 19 900 G (29./1.) 17 400 G 28./1.) 15 600 G (21./9.) niedrigster „ 11 750 6 (25./1.) 15 300 G (23./1.) 17 000 B (12./9.) 13 690 G 19./8.) 13 600 G (30./4.) Die Kuxe werden auch in Düsseldorf notiert. Ausbeute 1897–1908: M. 100, 275, 500, 750, 760, 760, 760, 800, 1000, 1200, 1200, 975 Ppro Kux. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank. Grubenvorstand: Vors. Komm.-Rat Robert Müser, Dortmund; Stellv. Staatsminister Petersen, Exc., Sondershausen; Mitgl.: Geh. Komm.-Rat Klönne, Dr. jur. Max Esser, Bankier Carl Hagen, Berlin; Justizrat Aug. Raude, Komm.-Rat Jos. Cremer, Dortmund; R. F. Wahl, London. Direktion: Gen.-Dir. Bergassessor Baer, Sondershausen. Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Gottfried Wilhelm Zu Essen-Ruhr. Gegründet: 1859; eingetragen 22./9. 1903 in Werden und nach Verlegung des Sitzes nach Essen am 12./7. 1906 daselbst. Die Gew. wurde am 18./1. 1909 aufgelöst u. das gesamte Eigentum auf die Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. übertragen. Die Gew. befindet sich seitdem in Liquidation. Zweck: Bergbaubetrieb in den Gemeinden Bredeney, Heisingen, Heide u. Rellinghausen. Die Berechtsame der Gew. umfassen ein geviertes Grubenfeld von 1 970 174 qm Grösse u. markscheiden im Osten mit Johannes Erbstollen südliches Feld, im Norden und Westen mit der Zeche Langenbrahm u. im Süden mit den Essener Steinkohlenbergwerken u. zwar mit Zechen der früheren Rheinischen Anthrazit-Kohlenwerke u. der früheren Gew. Pörtings- siepen. Das Grubenfeld enthält eine gute Anthrazitkohle, deren anstehender Vorrat auf etwa 10 000 000 t geschätzt wird. Die Lagerungsverhältnisse der Kohle sind günstig, soweit nach den Aufschlüssen der benachbarten Zechen zu urteilen ist. Dass die bereits seit 1859 bestehende Gew. noch nicht in Betrieb genommen ist, erklärt sich daraus, dass zunächst die in dem Grubenfelde enthaltene Anthrazitkohle bis in die Mitte der achtziger Jahre nur geringeren Wert hatte, dann aber auch, dass die Berechtsamsverhältnisse wenig geklärt waren. Erst nachdem die Gew. Pörtingssiepen im J. 1897 die Kuxe der Gew. Gottfried Wilhelm zum grössten Teil erworben hatte (seit 1906 im Besitz der Essener Steinkohlen- werke) wurde in eine nähere Untersuchung des Grubenfeldes eingetreten. Durch die Auf- schlussarbeiten auf den Zechen Pörtingssiepen u. Carl Funke ergab sich dann, dass das Grubenfeld den angegebenen Kohlenreichtum in guter Lagerung und bester Kohlenqualität enthalte, sodass man sich auf Grund dieser guten Aufschlüsse zur Ausbeutung des Feldes und zur Errichtung einer Schachtanlage entschloss. Mit dem Abteufen des Förderschachtes ist am 28./3. 1907 begonnen und der Schacht bis August 1908 bis zu der vorgesehenen Teufe von 457 m niedergebracht; bei 370 m wurde die erste Fördersohle angesetzt. Die Tagesanlagen, Zentral-Maschinenhaus, Waschkauen u. Bureaugebäude, Werkstättengebäude, Separation und Wäsche waren ebenfalls bis Ende 1908 fertiggestellt. Die Seilbahn, welche die Produkte zu der etwa 1.5 km entfernten Verladestelle an der Eisenbahnstation Relling- hausen-Nord bringt, ist bereits in Betrieb. Als Betriebskraft für die gesamten Anlagen dient ausschliesslich Elektrizität, die vorerst vom Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerk Essen entnommen wird. Der Betrieb bezw. die Förderung konnte am 1./1. 1909 aufgenommen werden. Der Grundbesitz der Gew. beträgt 29 ha 59 a 75 qm, wovon 4 ha 90 a 89 qm zu Betriebsanlagen u. für die Errichtung von Wohnhäusern bestimmt sind; der Rest ist im Wesentlichen als Ackerland in Benutzung. Die Gew. besitzt 7 Beamten- und Arbeiter- wohnhäuser mit 16 Wohnungen. Beteilig. am Kohlensyndikat: für 1909 240 000 t, für 1910 300 000 t, für 1911 360 000 t. Kuxe: 1000, wovon sich 998 im Besitz der Essener Steinkohlen-Bergwerke A.-G. befinden. Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Vers. v. 26./3. 1908. Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./8. Tilg. durch Auslos. vor 1./7. zum 1./10. (erste 1912) ab 1912, jährl. mind. M. 150 000; ab 1./10. 1912 verstärkte Auslos. oder Total-Kündig. mit 3 Monate Frist auf einen Quartalsersten zulässig. Zur Sicherheit ist eine I. Sicherungshypoth. auf den Bergwerks- u. Grundbesitz der Gew. Für die Anleihe haben ausserdem die Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. die selbstschuldnerische Bürgschaft über- nommen. Aufgenommen zur Deckung der Kosten des Grunderwerbs und des vollständigen Ausbaues der Schachtanlagen sowie zur Beschaffung von Betriebsmitteln. Zahlstellen: Gew.- Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Arons u. Walter; Essen: Essener Bank-Verein, Essener Credit- Anstalt; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. Verj. d. Coup.: 4 J. (K), der Stücke 30 J. (F). Kurs Ende 1908: 100 %. Nach Zulass. der ganzen Anleihe wurden M. 4 000 000 am 23./6. 1908 zu 99.50 % aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Kux == 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grubengerechtsame 1 760 590, Grundstücke 588 596, Gebäude 367 539, Schacht- u. Grubenbau 545 864, Masch., Pumpen, Kessel 217 535, Auf. bereitungsanlage 2977, Eisenbahnanschluss 56 559, Seilbahn 25 448, elektr. Lichtanlage 6252, Wegebau, Wasserleit.-, Entwäss.-Anlagen 26 373, Betriebsgeräte, Werkzeuge, Mobiliar 45 659, Grundentschädig.-Kto 200 101, Ringofen-Umbau 53 556, Avale 108 640, Ziegelei-Vorräte 12 425, Staatspapiere etc. 1909/1910. I. XXXNV