550 Gewerkschaften. Kurs der Kuxe in Essen (M. pro Kux): 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 höchster 12 750 G (20./1.) 17 350 G (19./10.) 19 100 25 600 23 900 G 21 300 G(2./1.) 17000 G (16./1.) niedrigst. 11 225 G (14./7.) 12 050 G (5./1.) 16700 17050 22 900 G 16 400 G (16./12.) 13 400 G (6./7.) Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Bergwerksberechtsame 17 406 790, Grundeigentum 1 262 796, Betriebsgebäude 444 408, Wohngebäude 2 318 274, Schacht- u. Grubenbau 1 683 662, Masch., Pumpen u. Kessel 1 755 148, Eisenbahn u. Wegebau 337 131, Betriebsgeräte 243 142, Zeche ver. Bommerbänker Tiefbau 50 000, Koksofen-Anlage u. Nebenprodukten-Gewinnung 1 989 574, Drehstrom-Zentrale 689 833, Gruben-Lokomotiven 177 057, neuer Förderschacht III 695 670, Magazin 253 720, Kassa u. Wechsel 12 781, Effekten 75 740, Debit. 747 050, Beteilig. 950 700, Hypoth. 76 493, Avale 30 000. – Passiva: Kapitalkto 21 000 000, Anleihe I 1 672 500, do. II 2 947 000, do. Bommerbank 184 500, do. Zs. 46 471, Hypoth. 1 586 333, Avale 30 000, Löhne 427 753, Knappschafts-Berufsgenoss. 121 645, Kredit. 3 179 996, Vortrag 3774. Sa. M. 31 199 975. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausbeute 800 000, Abschreib. 348 370, Vortrag 3775. – Kredit: Vortrag 15 740, Betriebsüberschuss 1 136 405. Sa. M. 1 152 145. Grubenvorstand: Vors. Komm.-Rat Carl Wahlen, Cöln; Stellv. Anton Hamers, Crefeld; Jos. Tillmann, Haus Broich b. Anrath. Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft zu Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeld'schen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeld'sche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeld'sche Kupferschieferbauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidat. der vorherigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütte'schen Gewerkschaften gebildet. Zweck: Die Ausbeutung des durch landesherrl. Verleihung oder unter anderem Rechts- titel erworbenen und ferner zu erwerbenden Bergwerkseigentums, das Aufsuchen, Erwerben und Verwerten von Fossilien und mineralischen Produkten aller Art, die Zugutemachung derselben und der Verkauf der daraus dargestellten Erzeugnisse in rohem oder verfeinertem Zustande, ferner die Verwaltung und Nutzung des ihr sonst gehörigen oder noch zu er- werbenden beweglichen und unbeweglichen Vermögens. Neuestes Statut v. 13./10. 1903, allerhöchst bestätigt 4./1. 1904. Das Bergwerkseigentum setzt sich zus. aus verschie- denen, von einander völlig unabhängigen Bestandteilen: 1) Der Kupferschieferbergbau und Hüttenbetrieb in 9 Revieren im Mansfelder See- und Gebirgskreise samt der dazu gehörigen Masch.-Werkstatt und schmalspur. Bergwerksbahn von 43.1 km Länge auf freier Strecke sowie normalspur. Anschlussbahn an Bahnhof Eisleben von 3.2 km Länge. Die Gew. besitzt ferner 3 Rohhütten, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Ent- silberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, elektrolytische Anstalt u. 2elektr. Gichtgascentralen; 2) die Zeche Mansfeld nebst Koksanstalt auf Schacht Colonia-Westfalen, im Jahre 1901 wurden nördl. u. östl. der Stadt Hamm a. d. Lippe ausgedehnte, von der Internat. Bohr-Ges. in Erkelenz durch Bohrung. festgestellte Kohlenfelder, jetzt 14, erworben; 3) die Kupferhämmer u. Walzwerke, u. zwar a) Kupferhammer zu Rothenburg, b) Kupferhammer bei Eberswalde, c) Messingnäpfchenfabrik zu Rothenburg; 4) das Kalisalzbergwerk „Vereinigte Ernsthall' mit Chlorkaliumfabrik bei Wansleben Bez. Halle a. S. Am 8./5. 1903 wurde die Mansfeldsche Kupferschieferbauende Gew. in das Kalisyndikat aufgenommen. Die Beteilig.-Quote beträgt 1909 15.73/1000; 5) die Ziegelei bei Wansleben, auf deren Terrain der oben erwähnte Georgi- Schacht des gewerkschaftl. Kalisalzwerks „Vereinigte Ernsthall“ angesetzt wurde; 6) aus- gedehnter Bodenbesitz, welcher aus ca. 20 000 preuss. Morgen Forst u. ca. 8000 Morgen Ökonomieland besteht. Arbeiterzahl inkl. der Westfäl. Werke im Jahre 1908 23 175 Mann. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1907 M. 7 237 569 bei M. 2 554 782 Abschreib.; 1908 M. 6 582 752 bei M. 2 856 897 Abschreib. Der Kupferschieferbergbau leidet z. Zt. immer noch unter den Folgen der bekannten Schlottenwasserdurchbrüchen der 80 er u. 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts, infolge- dessen sind die Bergbaukosten verhältnismässig hoch. Die Gew. beabsichtigt deshalb eine angemessene Reduktion dieser Kosten herbeizuführen. In erster Linie geschieht das durch die Herstellung neuer grosser Tiefbauschächte, welche sämtlich Doppelförderanlagen erhalten. Diese neuen Schachtanlagen erhalten durchweg elektrische Einrichtungen. Zuletzt fanden im Okt. 1907 grosse Wassereinbrüche im Zirkelschacht statt, die jedoch beseitigt sind. 1907 bot sich Gelegenheit, den Besitz an Kalifeldern durch Erwerbung neuer Felder, zwischen Wansleben u. Merseburg in günstiger Weise zu erweitern. Auch ist die Etablierung