Inländische Staatspapiere, Fonds etc. Landständische Bank des Königlich Saächsischen Markgraftums Oberlausitz in Bautzen mit Filiale in Dresden. Die Landständische Bank ist ein von den Ständen des Kgl. Sächs. Markgraftums Oberlausitz im Jahre 1844 errichtetes Geldinstitut. Zweck: Durch Errichtung eines Centralpunktes zur Anlegung und Ausleihung von Geldern dem landwirtschaft- lichen Grundbesitze im Königreich Sachsen, vorzugsweise in der Oberlausitz, Geldmittel gegen Hypothek zu verschaffen etc. Sie ist unter anderm berechtigt Pfandbriefe u. Kredit- briefe herauszugeben, die nach Verordnung des Kgl. Ministeriums der Justiz v. 22. Dez. 1899 zur Anlegung von Mündelgeldern geeignet sind; ebenso darf nach Verordnung des Kgl. Ministeriums der Justiz Mündelgeld im Falle des § 1808 des B. G.-B. auch bei der Land- ständischen Bank zu Bautzen und deren Filiale zu Dresden angelegt werden; diese Anlage kann durch Einlage in die Sparbank oder in lauf. Rechnung erfolgen. Sicherheit: Für die richtige Bezahlung der Zs. und des Kapitals der Pfandbr. u. Kreditbriefe haftet das Gesamt- vermögen der Bank unter Garantie der Stände des Landkreises und ausserdem für die Kreditbriefe die von der Bank an Provinzial-, Kreis- u. Bezirksverbände, politische Ge- meinden, Kirchen- und Schulgemeinden gewährten Darlehensforderungen und für die Pfandbriefe die Hypothekenforderungen. Die Bank hatte das Recht, bis zum Betrage von M. 3 000 000 Banknoten auszugeben, auf welches sie im Mai 1903 verzichtete. Die bis Ende 1905 noch nicht zur Einlös. gelangten Noten im Betrage von M. 25 600 haben auch die Kraft einfacher Schuldscheine verloren. Stammkapital: M. 1 740 000; an Reserven waren vorhanden Ende 1909: R.-F. M. 3 000 000. Spec.-R.-F. M. 8 659 537. Tilg. der Pfandbr. durch Rückkauf nach den statut. Bestimmungen, Verl. ausgeschlossen. Zahlst.: Bautzen: Landständ. Bank; Dresden: Filiale der Landständ. Bank: Annaberg: Ferd. Lipfert; Chemnitz: Fil. der Allg. Deutschen Credit-Anstalt: Döbeln: Döbelner Bank; Freiberg: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Freiberg; Herrnhut: C. F. Görlitz; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Löbau: G. E. Heydemann; Plauen i. V.: Vogtländ. Bank; Rosswein: Rossw. Bank, Fil. der Döbelner Bank; Waldheim: Waldh. Bank, Fil. der Döbelner Bank; Zittau: Bormann & Co., Oberlausitzer Bank; Zwickau: Vereinsbank. „ Lausitzer Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1909: M. 59 957 500 in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs.: 30./6., 31./12. Tilg.: Unverlosbar u. beiderseits unkündbar mit folgenden Vorbehalten: Die Kündig. kann seltens der Bank ganz oder teilweise eintreten, wenn die Bank sich auflöst, wenn der Zinsfuss herabgesetzt werden soll, oder wenn die fortschreitende Tilg. der ausstehenden Darlehen es erfordert. Diese Kündig. muss eine halbjährl. Frist enthalten u. ist nur je für den 30./6. u. 31./12. zulässig. Eingeführt in Dresden im Juni 1885. Kurs in Dresden Ende 1890–1909: 97.25, 97.50, 99. 50, 99.50, 102.50, 102.50, 102, 101.50, 100, 99 25, 101.25, 100.75, 100.75, 100, 98, 94.25, 94.75, 95 %. Auch in Leipzig notiert. 3 % Lausitzer Pfandbriefe. In Umlauf Ende 1909: M. 2 824 000 in Stücken à M. 500, 1000, 3000. Zs.: 30./6., 31./12. Tilg. wie bei den 3½ % Pfandbr. Eingeführt in Dresden im März 1896. Kurs Ende 1896— 1999; 96, 95.59, 92, 8675 33 50 8725 89, 89. 90, 89, 88, 86, 82.50, 84.75, 84 %. Notiert in Dresden. 3*/ % Lausitzer Kreditbriefe. M. 15 000 000, davon in Umlauf Ende 1909: M. 10 156 500, in Stüglten à M. 500, 1000, 3000. Zs. 30./6., 31./12. Tilg. wie bei den Pfandbr. Zahlst. wie Pfandbriefe. Die Kreditbriefe wurden in Dresden 22./6. 1905 zu 100.25 % eingeführt. Kurs in Dresden Ende 1905–1909: 99.90, 97.75, 94, 94.50, 94.75 %. Verj. der Coup. in 4 J., der „„ 1 (F.) Direktorium: Paul Leopold., Dresden; Justizrat Dr. Leopold Schaarschmidt, Land- syndikus, Bautzen; Moritz Müller, Bautzen. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Hypoth. 73 265 235, Bestand der Forder. an Ge- meinden im Königr. Sachsen 27 285 969, in Rückstand geblieb. Zs. 63 523, Kontokorrent-Debit. 4 566 056, Bankguthaben 1 113 392, Leihbank: ausgelieh. Betrag 420 833, Effekten (Deutsche Staatsp. u. Stadtanl.) 19 642 284, Wechsel 253 260, Grundstücke 672 289, Kassa 932 098, die 1909 noch zu gute kommenden Hypoth.-, Leihbank- u. Effekten-Zs, 269 391. – Passiva: St.- Kap. 1 740 000, R.-F. 3 000 000, Spez.-R.-F. 8 659 537, Kreditbr. 10 156 500, uneingelöst geblieb. Kreditbr. Zinsscheine 14 411, Pfandbriefe 62 781 500, uneingelöst geblieb. Pfandbr. Zinsscheine 97 394, Kredit. 6 903 524, Sparbank- Einlagen 33 096 858, Pens.-F. 1 249 568, die 1909 noch zur Last fallenden Sparbank- Zs. 273 570, Gewinn 511 467. Sa. M. 128 484 330. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kreditbr.-Zs. 326 300, Pfandbr.-Zs. 2 188 605, Spar- bank-Zs. 1 064 669, Zs. an Landkreiskasse 60 900, do. an Pens. -F. 60 558, Rückstellung für Talonsteuer 70 000, Ergänzung des Sparbank- Res.-Kto 80 000, do. des Effekten-Kursdifferenz- Reserve-Kto 114 913, Gehälter u. Grat. 153 947, Steuern u. Abgaben 75 744, Inventar u. Verwalt.-Aufwand 23 087, Herstellung von Pland- u. Kreditbr. u. Stempel auf „ 26 498, Gewinn 511 467. – Kredit: Zs. von hypoth. Darlehen 2 732 443, do. v. Darlehen an Ge- meinden 974 457, do. v. Effekten 733 637, do. aus dem Leihbankverkehr 18 798, do. a. dem Wechselverkehr 9117, do. a. d. Kontokorrentverkehr 84 130, Provis. u. Depositengebühren 170 595, verschied. Einnahmen 33 512. Sa. M. 4 756 689. Gewinn-Verwendung: An die Landkreiskasse zu gemeinnützigen Zwecken 255 000 der Rest an den Verlustdeckungs-F.