Ausländische Industrie-Gesellschaften. Ausserdem hat die Alum.-Ind.-Akt.-Ges. das gesamte Kommanditkapital der Chemischen Fabrik Goldschmieden H. Bergius & Co. in Goldschmieden bei Deutsch- Lissa in Schles. von M. 600 000 für frs. 1 191 125 erworben. Diese Fabrik besteht seit 1865 u. beschäftigt sich mit der Fabrikation von Aluminiumsalzen als Specialität. Die Komm.-Ges. hat einen Gesamtgrundbesitz von ca. 31¾ ha, wovon ca. 10 ha mit Fabrikanlagen bebaut sind; sie beschäftigt gegenwärtig ca. 200 Arbeiter. Der Betrieb der Chemischen Fabrik Goldschmieden W urde im Jahre 1909 durch Zukauf der Chemischen Fabrik Trotha bei Halle a./S. erweitert. Im Nov. 1901 kam es zu einer festen Vereinigung sämtl. bestehenden Aluminiumwerke, welche jedoch im Herbst 1908 auf Antrag einer französischen Gesellschaft schiedsgerichtlich aufgelöst wurde. Infolge der Syndikats- auflösung kam es zwischen sämtlichen Produzenten zu einem scharfen Konkurrenz- kampf, so dass ein Sinken der Preise bis unter Selbstkosten eintrat. Wegen der un- günstigen Geschäftslage der Aluminium-Fabrikation macht die Ges. einen Teil der ihr aus ihren neuen Anlagen zur Verfügung stehenden elektr. Energie der Fabrikation von Salpetersäure u. Salpeter aus dem Stickstoff der Luft dienstbar. Zu diesem Zwecke hat sie mit den Besitzern der neuen Patente des Ing. Moscicki in Freiburg (Schweiz) ein Abkommen getroffen, wonach die Patente für die Schweiz u. Österreich in ihren Besitz übergehen. Bezüglich der Ausbeutung des Verfahrens in den übrigen Kultur- ländern, sei es durch eigene Fabrikation, sei es durch Abgabe von Lizenzen oder Verkauf von Patenten ist die Ges. mit der Freiburger Ges. in eine Interessengemeinschaft ein- getreten. Der Ausbau des Rhonewerkes zur Erzeugung von Salpetersäure u. Stickstoff- derivaten in Chippis im Wallis geht seiner Vollendung entgegen, u. wird ein Teil dieses Werkes im Laufe 1910 in Betrieb kommen. Kapital: frs. 26 000 000 in 26 000 Aktien à frs. 1000, worauf 50 % eingezahlt sind (früher bestandene 3000 -frs.- Aktien wurden sämtlich umgetauscht). Urspr. A.-K. frs. 10 000 000, erhöht im Jahre 1894 um frs. 1 000 000 u. im Jahre 1898 um frs. 5 000 000. Die ausserord. G.-V. v. 11./10. 1905 beschloss, das A.-K. um frs. 10 000 000 auf frs. 26 000 000 mit 50 % Einzahl. zu erhöhen. Die ursprünglichen Zeichner der Aktien sind im Sinne von Art. 636 Abs. 2 u. 3 des Schweiz. Oblig.-Rechts von weiteren Einzahlungen entlastet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Maximum ½⅓ der sämtl. in der G.-V. vertretenen Aktien. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann diejenigen Reserven, welche die G.-V. auf Antrag des V.-R. beschliesst, bis 6 % Div. auf das ęingez. A.-K., vom Über- rest 10 % Tant. an V.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Anlagen: Neuhausen 4 800 379, Rheinfelden 5 876 338, Lend-Rauris 6 869 391, Chippis 19 731 945, zus. 37 278 053, abz. Amort. p. 1888–1909 22 419 141, bleiben 14 858 911; Hilfsgesellschaften u. Beteiligungen: Marseille 5 283 928, Goldschmieden 4 679 316, Stahlwerke 1 246 522, zus. 11 209 766, abz. Amort. bis 1908 8 259 765, bleiben 2 950 001, Patentkto 1, Kassa u. Bankguth. 1 067 294, Wertschriften 1 287 631, Debit. 1 984 623, Vorräte an Rohmaterial. 1 268 444, do. Fabrikaten 1 848 938. – Passiva: A.-K. (frs. 26 000 000 mit 50 % einbez.) 13 000 000, Oblig. 5 340 000, R.-F. 1 841 048, Pens.- u. Unterstütz.-F. für Angestellte u. Arb. 938 912, Kredit. 1 029 986, Vortrag a. 1908 1 054 623, Reingewinn 1909 2 061 275. Sa. frs. 25 265 844. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. u. Steuern 976 758, Betriebs-Abschreib. 27 222, Saldo des Zskto 38 166, Amort. pro 1909 900 000, Vortrag a. 1908 1 054 623, Rein- gewinn 1909 2 061 275. – Kredit: Vortrag a. 1908 1 054 623, Brutto-Ertrag der Waren-Kti 3 127 276, Ertrag aus div. Beteiligungen u. Wertschriften 825 817, do. der Liegenschaften 50 328. Sa. frs. 5 058 044. Gewinn-Verwendung: Zum R.-F. 105 064, statut. u. vertragl. Tant. 280 860, Grat. 150 000, Überweis. an den Pens.- u. Unterst. F. für Angestellte u. Arbeiter 50 000, 12 % Div. 1 560 000, Vortrag auf 1910 frs. 971 974. Kurs Ende 1895–1909: In Berlin: 130, 134.75, 165.30, 154.25, 159.75, 151.50, 152.75, 172.50, 205.20, 257, 319.75, 355.80, 239.50, 219.75, 241.75 %. – In Frankf. a. M.: 130.90, 135.30, 165, 154.25, 160, 153, 152.70, 172.50, 205.20, 257, 317, 356, 243, 220, 243.75 %. – Ausserdem notiert Breslau. Aufgelegt 29./12. 1894 in Berlin, Frankf. a. M. frs. 6 000 000 zu 130 %, wobei frs. 100 = M. 81; weitere frs. 4 998 000 à frs. 3000 eingef. im Mai 1898 u. frs. 10 000 000 im Okt. 1905. Usance: An der Börse werden für frs. 100 = M. 80 gerechnet. Der Coup. wird erst nach Feststellung der Div. detachiert. Vom 1./5. 1906 ab sind nur Stücke zu frs. 1000 lieferbar. Am 30./10. 1908 zum Terminhandel „ Dividenden 1891–1909: 3, 8, 10, 10, 10, 10, 12, 12, 13, 12½ 13, 15, 16, 18, 22, 26, 20, 18, 12 % Vorstand: Gen.-Dir. Martin Schindler, Dir. Gustav Auckenthaler. Verwaltungsrat: Präs. Oberst P. E. Huber, Vice-Präs. Oberst Gustav Naville, Zürich; Bankier Carl Chrambach, Bankier Ludwig Delbrück, Carl Fürstenberg, Geschäftsinhaber der Berliner Handels- Ges., Gen.-Konsul Eugen Landau, Reg.-Rat Dr. Magnus, P. Mankiewitz, Dir. der Deutschen Bank, Berlin; Ed. Palmer, Vize-Präs. der Österr. Länderbank Wien; Geh. Baurat Dr. ing. Emil Rathenau, Gen.-Dir. der Allg. Elektric.-Ges., Berlin; Dr. ing. E. Schrödter, Düsseldorf; F. Zahn-Geigy, Vize-Präs. des Schweiz. Bankvereins, Basel; Ing. L. Erzinger, Zürich; H. Frey, Präs. der Schweiz. Industrie-Ges. Neuhausen, Schaffhausen; H. Knüsli, Deleg. des Verw.-R. der Schweiz. Lokomotiv- und Masch.-Fabrik, Winterthur. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank, Berl. Handels-Ges., Nationalb. f. Deutschl., Delbrück Leo & Co.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Deutsche Bank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt,