528 Ausländische Eisenbahnen. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bauauslagen für Wien-Pottendorf u. Grammat-Neusiedl- Wr.-Neustadt inkl. Kursverlust 19 710 000, für beide Linien angeschaffte Betriebsmittel 1 430 000, der Südbahn ausgefolgte Betriebs- Res. 400 000; zus. 21 540 000, abzügl. Abschreib. 1 185 200 = 20 354 800, Guth. beim Wiener Bankverein 586 457, Effekten 190 772. – Passiva: A.-K. 8 780 000, Anleihe 11 574 800, unbehob. Prior.-Zs. 291 910, ausgeloste u. noch nicht eingelöste Prior.-Oblig. 54 800, unbehob. Div. 226 150, R.-F. 4190, do. für Coup.-Stempel 121 921, Vortrag .1 132 030. Gewinn 1909: Pachtschilling der Südbahn 1 100 000, Zs.-Ertrag 10 632, eingegangene Pacht- gelder 208; zus. K 1 110 840. – Ab: Div. 439 000, Prior.-Zs. 581 360, Abschreib. von den Anlage- kosten 69 600, Verwalt.-Kosten 9133, Coup.-Stempelgebühren 5724, Überschuss 6022, hierzu Vor- trag von 1891–1908 inkl. 72 236, bleibt Vortrag K 78 259. Verwaltungsrat: Präs. Dr. Carl Ritter von Feistmantel, Dr. Alfred Kaizl, Karl Stögermayer. Portugiesische Eisenbahn. Königl. Portugiesische Eisenbahn-Gesellschaft in Lissabon (Compagnie Royale des chemins de fer Portugais.) Gegründet: Am 22. Dez. 1859. Neues Statut vom Jahre 1894. Zweck: Betrieb der die Namen Ost- u. Nordbahn, und Zweigbahn nach Caceres führenden Eisenbahnlinien, Betrieb der Lissabon-Cintra- u. Torres-Vedras-Bahn, Torres-Vedras- Figueira da Foz u. Allfarellos Bahn, sowie Zweigbahn nach Coimbra genannten Eisenbahn- linien, Bau und Betrieb der Beira-Baixa-Bahn genannten Eisenbahnlinie etc. Die Ges. stellte im Jahre 1892 ihre Zahlungen ein, und es bildeten sich Schutz- komitees der Gläubiger, welche im Jahre 1894 mit der Ges. ein Übereinkommen ab- schlossen, das am 11. Okt. 1894 gerichtlich bestätigt wurde. Strecken: 1) Ostlinie Lissabon-Badajoz, 276 km; 2) Nordlinie Lissabon-Oporte, 230 km; 3) Zweiglinie nach Caceres u. Coimbra, 74 km, letztere wurde von der Regierung mit frs. 217 669.44 subventioniert; 4) Lissabon-Cintra-Torres-Vedras, 74 km; 5) Torres-Vedras- Figueira-Alfarellos, 168 km, eröffnet 1889 u. 1890; 6) Zweigbahn St. Apolonia-Bemfica, 8 km, eröffnet 1889; 7) Lissabon-Cascaes, 20 km, eröffnet 1889; 8) Stadt Lissabon 3 km; 9) Beira-Baixa-Bahn-Abrantes-Guarda, 211,811 km, eröffnet Mai 1893; 10) Setil Vendas Novas 70 km, eröffnet 15./1. 1904; 11) Coimbra-cidade-Louza 29 km, eröffnet 16./12.1906. Ende 1908 im Betrieb 1172 km. Bezüglich der von der Ges. betrieb. Strecke Madrid-Caceres- portugies. Grenze, 429 km u. der zu erbauenden Spanischen Westbahn Plascencia-Astorga ca. 350 km wurde lt. Kontrakt v. 15. Dez. 1892 u. 4. Dez. 1893 ein Übereinkommen getroffen. Hiernach überlässt die Portug. Eisenb.-Ges. zur Einlösung ihrer Verpflicht. der neuen Gesellschaft 50 000 3 % priv. Obligationen I. Ranges, welche als Garantie dienen sollen. Staatsgarantie: Für Torres-Figueira-Alfarellos garantiert die Regierung ein Reinerträgnis von 5 % mit der Massgabe, dass der zu leistende Garantiebetrag 2 % des auf Milreis 30 000 per km berechneten Anlagekapitals, also Milreis 100 800 = frs. 560 000 jährlich nicht übersteigen darf. Für die Beira-Baixa-Linie garantiert sie ein jährliches Reinerträgnis von Milreis 1.969 (oder frs. 10 938.88) per km, d. i. eine Annuität von ca. frs. 2 180 000 (vvergl. 3 % Prior.-Anl. von 1886). Übereinkommen vom 11./10. 1894. Die Ges. setzt die Zahl aller ihrer gegenwärt. Schuldverschr. fest auf a) 492 410 Schuldverschreibungen à frs. 500 oder M. 400 in Gold zu 3 %; 32 599 Schuldverschreibungen à frs. 500 oder M. 400 Gold zu 4 %; 16 084 Schuld- verschreibungen à frs. 500 oder M. 400 Gold zu 4½ %, welche alle privilegierte Schuld- verschreibungen ersten Ranges sind, mit einem festen jährlichen Zinsgenuss von 3 % resp. 4 % u. 4½ %, vom 1. Jan. 1894 an gerechnet halbjährlich durch Coupons am 1. Jan. u. 1. Juli jedes Jahres zahlbar und tilgbar durch Rückkauf oder durch al pari- Einlösung in Gold nach erfolgter Auslosung in spätestens 150 Semestern vom 1. Sem. 1898 einschliesslich an gerechnet. b) 371 379 Schuldverschreibungen à frs. 500 oder M. 400 Gold zu 3 %; 65 198 Schuldverschreibungen à frs. 500 oder M. 400 Gold zu 4 %; 32 168 Schuldvorschreibungen à frs. 500 oder M. 400 Gold zu 4½ %, welche als privi- legierte Schuldverschreibungen zweiten Ranges mit veränderlichem Zinsgenuss, der jedoch 3 % resp. 4 % u. 4½ % jährlich nicht übersteigen darf, zahlbar jährlich und tilgbar durch Rückkauf oder durch al pari-Einlösung in Gold nach erfolgter Auslosung in spätestens 150 Semestern vom 1. Semester 1898 an gerechnet. Die 94 510 Stücke 3 % privilegierte Schuldverschreibungen ersten Ranges (Emission 1886 Beira Baixa) sind privilegios creditorios wie alle anderen privilegierten Schuldverschreibungen ersten Ranges, und zwar unbeschadet ihres besonderen Vorzugsrechtes vor allen anderen privi- legierten Schuldverschreibungen ersten und zweiten Ranges auf die Reineinnahmen der Beira-Baixa-Bahn, den Niessbrauch dieser Koncession, den Wert des rollenden Materials dieser Linie und besonders auf die durch den Staatsschatz für diese Linie geleistete Zins- garantie, welche Garantie in Gemässheit des Kontraktes bis zum Betrage der für den vollständigen Dienst der Tilgung und der auf 3 % in Gold reduzierten Zinsen dieser Schuldverschreibungen notwendigen Jahresquote zu verpfänden ist. In dem Falle, dass die Regierung von dem Rückkaufsrecht der Beira-Baixa-Bahn Gebrauch machen sollte, bleibt der Totalbetrag der Jahresquoten oder die von der Regierung zu leistenden à conto-